Landtag,
25. Sitzung vom 25.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 71 von 72
glaube, sie erging an einen Mandatar der FPÖ, ich
kann mich leider nicht erinnern, an wen (Zwischenruf von Abg Kurth-Bodo
Blind.); ah, an Herrn Kollegen Blind -, die eine sehr gute Zusammenfassung
der Ökostrom- und Solarinitiativen der Stadt bietet. Ich kann Ihnen das gerne
auch übermitteln, wenn es Sie interessiert - das ist eine gute Zusammenfassung
-, und möchte an dieser Stelle noch betonen, dass Wien die beste Solarförderung
von ganz Österreich hat. Das ist nicht ein PR-Gag, wenn wir das hier sagen,
sondern das ist eine Tatsache, auf die wir stolz sind. (Beifall bei der
SPÖ.)
Frau Kollegin Reinberger, die Gentechnikvorsorge habe
ich vorhin schon erwähnt. Bezüglich der Förderung bei den Dächern und
Innenhöfen, weil es da eine gewisse Unklarheit gegeben hat: Es stimmt, in
diesem eigenen Ansatz stehen ungefähr, glaube ich, 66 000 EUR, aber
es sind im Ansatz 267 noch die restlichen Kosten bedeckt, die auf 100 000 EUR
fehlen, so wie es auch letztes Jahr im Budget ausgewiesen war.
100 000 EUR sind für Dächer- und Innenhofbegrünung im Budget
vorgesehen, es ist nur ein bisschen zweigeteilt.
Den Biosphärenpark habe ich schon erwähnt; am
1. Dezember wird uns Herr Mag Loiskandl im Ausschuss berichten. Zum Thema
Feinstaub hab ich vorhin schon etwas gesagt. Damit gelange ich zum letzten
Punkt - nein, eines noch, die Werbeeinschaltungen: Wir können da Ihre Anregung
gerne aufgreifen, dass wir das einfach kennzeichnen und "Bezahlte Anzeige"
dazuschreiben. Es ist vom Verlag übernommen worden, um sozusagen die
Wirtschaftlichkeit des Berichts etwas zu erhöhen, aber wir können gerne Ihre
Anregung aufgreifen und es das nächste Mal kennzeichnen - da sehe ich überhaupt
kein Problem -, damit man es auch besser unterscheiden kann.
Frau GRin Jerusalem! Zum Thema Fluglärm: Wir haben
hier ja schon einmal in einer Fragestunde zu diesem Thema diskutiert, und es
gibt auch aktuelle Entwicklungen in Liesing. Wir haben damals gesagt, dass es
an der Reparatur einer Piste gelegen ist, dass unter anderem Liesing mehr
belastet worden ist. Es ist jetzt so, dass mit Ende Oktober diese eine Piste
fertig gestellt worden ist und alle schweren Flugzeuge nur noch über die Piste
16/34 und nicht mehr über Liesing starten, wie es teilweise auch vorher der
Fall war.
Ich habe bei meinen Mails - das hätten Sie mir nicht
vorzulesen brauchen, da ich über den Sommer auch viele bekommen und
selbstverständlich auch beantwortet habe - schon einen deutlichen Rückgang verzeichnen
können, und das ist auch eine Rückmeldung, die wir aus dem Bezirk bekommen
haben.
Aber was ich bei dieser Debatte immer wieder sehr
bedauerlich finde, ist dass bei der Mediation - aus meiner Sicht ist das die
einzige Chance, die wir haben - die GRÜNEN ausgestiegen sind, die FPÖ
ausgestiegen ist und mir einfach die konstruktiven Vorschläge von Ihrer Seite
ein bisschen fehlen. Sie stellen sich hierher, Sie zeigen mit dem Finger auf
uns, Sie sagen, wir bringen nichts zusammen. Aber was tun eigentlich die
GRÜNEN, um den Fluglärm in Wien zu verringern? Ich sage, nichts, außer uns
schlecht zu machen! Das kann für mich keine Lösungsstrategie in diesem wirklich
heiklen Thema sein. (Beifall bei der SPÖ. - Abg Dr Herbert Madejski: Da gebe
ich Ihnen ausnahmsweise Recht!)
Ich glaube, Sie wissen besser als ich, dass die Austro
Control die Flugrouten festlegt und dass wir mit der Mediation endlich und
erstmals irgendein Verfahren haben, um auch wirklich ein Mitspracherecht zu
bekommen. Die Vorschläge der Mediation sind aufgegriffen worden. Dass es bei
Liesing nicht optimal gelaufen ist, haben wir hier schon festgestellt. Wir
haben auch sofort damit begonnen, hier Maßnahmen zu setzen, damit sich das
wieder ändert. Es gibt Sofortmaßnahmen - wie eben das mit der Piste -, es gibt
ein neues Startverfahren bei der AUA-Group, und es gibt natürlich auch die
Evaluierung, die jetzt über den Winter durchgeführt wird.
Aber ich finde es schade, dass dieses Verfahren zu
wenig genutzt wird, das, glaube ich, trotzdem noch eine große Chance ist, und
ich bin froh, dass die ÖVP noch mit dabei ist. Ich glaube, dass wir gemeinsam,
wenn wir hier wirklich alle an einem Strang ziehen, viel für die Wienerinnen
und Wiener erreichen können. Das ist eine gute Gelegenheit, mit vielen Beteiligten
zusammenzuarbeiten. Es gibt auch niederösterreichische Gemeinden, es gibt auch
Bürgerinitiativen; die Bürgerinitiative vom 23. Bezirk ist jetzt auch
dabei, der Bezirksvorsteher ist dabei, also die Bezirksvertretung ist dabei.
Ich glaube, dass es wichtig ist, in einem solchen
Verfahren mitzuwirken. Dass Sie das einfach verweigern und es sich mit Kritik
von außen sehr leicht machen, indem Sie sagen, ihr bringt nichts weiter!, in
einem wirklich großen Verfahren, in dem es viele Interessierte und viele
Parteien gibt, die daran mitwirken und wirklich versuchen, gemeinsam etwas
Gutes zu erreichen, das ist eben sehr bedauerlich. Ich meine, das müssen dann
Sie nach außen verantworten. Wir bemühen uns wirklich für die Bürgerinnen und
Bürger, in einem Verfahren zum Interessensausgleich etwas weiterzubringen. Das
tun wir ernsthaft, es ist nicht immer leicht, und wir werden uns nicht immer
100-prozentig durchsetzen. Aber wir tun wenigstens irgendetwas. (Beifall bei
der SPÖ. - Abg Susanne Jerusalem: Nein, dort geschieht überhaupt nichts!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Sinne der
Sitzungsdauer werde ich jetzt nicht mehr sehr ausführlich auf den Rest des
Umweltberichtes eingehen. Ich möchte mich noch einmal sehr herzlich bei allen
Beamten und Beamtinnen bedanken, die daran mitgewirkt haben. Ich glaube, dass
dies eine gute Bilanz der Stadt Wien und ihrer Umwelttätigkeit ist, und ein
Nachschlagewerk, zu dem ich Sie auch einladen möchte, es im nächsten Jahr
ausführlich zu verwenden und zu verbreiten. - Vielen Dank. (Beifall bei der
SPÖ sowie von Abg Mag Wolfgang Gerstl.)
Präsident Johann Hatzl: Wir kommen zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des
Landtages, die den vorliegenden Umweltbericht zur Kenntnis nehmen wollen, um
ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und GRÜNEN
angenommen und somit
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