Landtag,
27. Sitzung vom 28.01.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 66
hat er an die
Frau Stadträtin geschrieben! Die Ausbildungsqualität ist sehr schlecht!) Ich habe
diese Ausführung vom Herrn Präsidenten Dorner in dieser Form nicht gelesen,
sondern im Gegenteil, es wurden bereits, bevor dieser “Standard“-Artikel
erschienen ist und bevor dieses Thema in den Medien auf eine sehr
unerquickliche Weise, wie auch die Frau Vizepräsidentin der Ärztekammer
feststellt, thematisiert wurde - und ich glaube, dass sie sehr wohl Recht hat,
weil sie auch die Fortschritte sieht -, bereits die Anträge für die zuerst
festgestellten möglicherweise fehlenden Anerkennungen gestellt, ausgearbeitet
und der Ärztekammer vorgelegt. Das heißt, das war nicht eine Reaktion des
Krankenanstaltenverbunds auf Grund der Thematisierung, sondern sobald die
Ärztekammer einen für sie vorliegenden Missstand festgestellt hatte, wurde
natürlich sofort reagiert. Aber es wurde niemandem eine positive Ablegung eines
Zeugnisses verweigert.
Ich denke, dass wir mit all den Maßnahmen, die wir
heute besprochen haben, dass wir Missstände erkennen, dass wir Mängel erkennen,
einen guten Weg finden und positiv in die Zukunft schauen können, auch für
unsere Turnusärzte. (Beifall bei der
SPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Die Aktuelle Stunde ist beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 im Zusammenhang mit § 31 Abs 1
der Geschäftsordnung bekannt, dass an schriftlichen Anfragen von Abgeordneten
des Grünen Klubs im Rathaus vier, des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien eine
eingelangt sind.
Von den Abgen Dr Matthias Tschirf, Dr Wolfgang Aigner
und Dr Wolfgang Ulm wurde eine Anfrage an den Herrn Landeshauptmann betreffend
"mehr Demokratie in Wien -
für ein faires Wahlrecht in Wien" gerichtet.
Das Verlangen nach dringlicher Behandlung dieser
Anfrage wurde von der notwendigen Anzahl von Abgeordneten unterzeichnet.
Gemäß § 36 Abs 5 der Geschäftsordnung wird die
Beantwortung der Dringlichen Anfrage vor Schluss der öffentlichen Sitzung
erfolgen. Ist diese um 16 Uhr noch nicht beendet, wird die Landtagssitzung
zur tagesordnungsgemäßen Behandlung der Dringlichen Anfrage unterbrochen.
Nach Beratung in der Präsidialkonferenz nehme ich
folgende Umstellung der Tagesordnung vor: Die Postnummern 5, 6, 1, 2, 3 und 4
werden in dieser genannten Reihenfolge verhandelt.
Gegen diese Umreihung wurde kein Einwand erhoben, ich
werde daher so vorgehen.
Die Postnummern 5 und 6 der Tagesordnung
betreffen die Berichte der Wiener Patientenanwaltschaft über ihre Tätigkeiten
in den Jahren 2000 bis 2003.
Ich darf dazu in unserer Mitte recht herzlich den
Wiener Patientenanwalt Dr Walter Dohr begrüßen, der sich im Anschluss an die
Debatte zum Wort melden wird.
Nach Beratung in der Präsidialkonferenz werden wir,
so kein Einwand besteht, die Debatte dieser beiden Postnummern gemeinsam
abführen und anschließend geschäftsordnungsgemäß die Abstimmung getrennt
durchführen.
Besteht ein Einwand? - Ich sehe keinen.
Ich darf daher die Berichterstatterin, Frau amtsf
StRin Mag Brauner, ersuchen, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin amtsf StRin Mag Renate Brauner: Frau Präsidentin! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Ich ersuche um Diskussion und Beschlussfassung.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Zu diesem Tagesordnungspunkt hat sich Frau Abg
Dr Pilz zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.
Abg Dr Sigrid Pilz
(Grüner Klub im Rathaus): Landtag
ist, Gesundheitspolitik ist heute. Ja, wir sind ständig am Wort.
Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr
geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrter Herr Dr Dohr!
Wir diskutieren jetzt eine ganz lange Periode,
nämlich von 2000 bis 2003, über die Tätigkeit der Patientenanwaltschaft und das
ist in der Tat das Problem, über das wir heute zu reden haben. Was soll man
eigentlich im Jahr 2005 aus einem Bericht für das Jahr 2000 noch für Schlüsse
ziehen? Das ist schlechthin nicht etwas, wo man jetzt noch Politik machen kann.
Der Punkt ist, dass wir schon verstehen, dass nach dem Ableben des
Amtsvorgängers des Herrn Dr Dohr es nicht möglich gewesen wäre, sofort einen
Bericht zu legen, der im Wesentlichen die Tätigkeit des Amtsvorgängers
betrifft. Das haben wir auch nicht erwartet. Aber die Lieferfrist bis 2005 ist
schon eine sehr lange. Damit erfüllt die Patientenanwaltschaft gegenüber der
sie kontrollierenden und sie kommentierenden Öffentlichkeit nicht die Funktion,
die sie zu erfüllen hat.
Es ist von der Patientenanwaltschaft mit Recht zu
erwarten, dass man hier die Berichte diskutieren kann, denn der Patientenanwalt
hat meiner Einschätzung nach auch die Aufgabe der Politikberatung, der
Korrektur von Strukturproblemen und nicht nur die Aufgabe, Einzelfälle zu
bearbeiten. Die hat er auch, aber nicht nur das. Daher sind wir enttäuscht. Wir
sind enttäuscht, dass wir jetzt sozusagen wie einen großen Bissen alle Berichte
auf einmal kommentieren und akzeptieren sollen und wir sind dazu nicht bereit.
Ich werde daher, und ich denke, das sollte auch
Ihnen, Frau Stadträtin, ein Anliegen sein, jetzt einen Beschluss- und Resolutionsantrag
einbringen, der sich mit dem Thema der Berichtslegung befasst. Sie haben schon
im Gesundheitsausschuss und in anderen Gelegenheiten, zuletzt im Stadtsenat,
hat mir StR Ellensohn berichtet, dazu Stellung genommen, zu dem Faktum, dass
der Bericht kommt, wann er möchte oder eben auch nicht. Sie haben gemeint, Sie
können ihn ja nicht zwingen. Frau Stadträtin, nachdem sozusagen Usancen, die es
gibt, nämlich eine jährliche Berichtslegung, offensichtlich sozusagen nicht aus
Selbstverpflichtung einzufordern sind, sind wir jetzt der Ansicht, dass man
diese Pflicht auch tatsächlich im Gesetz auferlegen soll. Nachdem wir hier
künftig keine verjährten Tätigkeitsberichte sehen wollen, stellen wir den
Beschlussantrag:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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