Landtag,
27. Sitzung vom 28.01.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 66
über die Pflegemilliarde informiert wurden, auch über die Zusammensetzung. Ich möchte nur in Erinnerung rufen, dass es sich ja - und das wurde auch deutlich angesprochen - um eine Vielzahl an Maßnahmen handelt, nicht nur um den Investitionsbereich, sondern auch um neue Formen der Finanzierung, um PPP-Modelle et cetera, die auch hier immer angesprochen wurden. Aus diesem Grund möchte ich die von Ihnen hier zur Schau getragene Befindlichkeit wirklich nicht nachvollziehen, weil es da eine sehr umfassende Information gegeben hat.
Zu dem von Kollegin Pilz eingebrachten Beschluss- und
Resolutionsantrag - er war ja auch bereits Gegenstand der Debatte am Vormittag
- möchte ich anmerken, dass sämtliche Abteilungen in das von der
Österreichischen Ärztekammer gemäß Ärztegesetz 1998 geführte Verzeichnis der
ausbildungsberechtigten Abteilungen eingetragen sind. Aus formalrechtlichen
Gründen wird in den von Ihnen angesprochenen Abteilungen die
Ausbildungsberechtigung nochmals evaluiert. Sie wissen, dass aufgrund von
§ 9 Abs 9 des Ärztegesetzes auch eine rückwirkende Anerkennung von
Ausbildungsstätten möglich ist.
Es ist aber auch davon die Rede: Die Anerkennung als
Ausbildungsstätte für die Ausbildung zum Arzt - und ich zitiere - „für
Allgemeinmedizin ist von der Österreichischen Ärztekammer zurückzunehmen oder
einzuschränken, wenn sich die für die Anerkennung als Ausbildungsstätte
maßgeblichen Umstände geändert haben oder nachträglich hervorkommt, dass eine
für die Anerkennung erforderliche Voraussetzung schon ursprünglich nicht
bestanden hat". - Ende des Zitats.
Ich kann hier nur in Erinnerung rufen, dass die
Österreichische Ärztekammer gerade in letzter Zeit eine größere Anzahl von
Überprüfungen, von Visitationen der Ausbildungsqualität vorgenommen hat. Diesen
überprüften Abteilungen wurde ausdrücklich attestiert, dass sie die gesetzlich
vorgeschriebene Ausbildungsqualität aufweisen, mit Ausnahme einer Abteilung, wo
die Ärztekammer eine ausreichende Ausbildungsqualität nur für die Ausbildung
zum Arzt für Allgemeinmedizin festgestellt hat. Meine sehr geehrten Damen und
Herren, daher konnten natürlich auch sämtliche Turnusärzte damit rechnen, dass
ihre Ausbildung, die sie in einem Krankenhaus der Stadt Wien absolviert haben,
entsprechend anerkannt wird.
Ich komme zum Schluss und meine, dass die vorliegende
Vereinbarung das Ergebnis intensiver Gespräche und Verhandlungen und selbstverständlich
ein Kompromiss ist. Es konnte hier unter anderem auch ein für Wien sehr
zentrales politisches Anliegen umgesetzt und erreicht werden, nämlich
Privatisierungstendenzen des österreichischen Gesundheitswesens, die in den
ursprünglichen Vereinbarungen enthalten waren, hintanzuhalten und im Interesse
der Patientinnen und Patienten eine Privatisierung des österreichischen
Gesundheitssystems nicht zuzulassen. Für dieses Verhandlungsergebnis im
Interesse der Bevölkerung ist daher der Dank auch an Frau Landesrätin Renate
Brauner zu richten. (Beifall bei der
SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist eben die
Aufgabe der Politik, im Interesse der Bevölkerung Lösungen zu erarbeiten, zu
verhandeln und auch umzusetzen, um den hohen Standard im Gesundheitswesen bei
einer rasanten technologischen Weiterentwicklung und einem immer größer
werdenden Wissen abzusichern. Dies ist hiermit auch durch diese Vereinbarung
geschehen. Entgegen dem ursprünglichen Konzept - und das war auch ein Erfolg
dieser Verhandlungen - ist nun im Wesentlichen auch keine zusätzliche
Bürokratie entstanden. Vielmehr konnten sehr viele positive Bereiche zu einer
langfristigen Sicherung der Finanzierung des österreichischen Gesundheitswesens
in die Vereinbarung aufgenommen werden.
Es konnte daher - so möchte ich abschließend
feststellen - eine Organisations- und Finanzierungsform gefunden werden, die zu
einer besseren Kooperation zwischen den einzelnen Sektoren des
Gesundheitswesens, zu einer Gesundheitspartnerschaft führen soll und die auf
Konsens zwischen allen Beteiligten setzt. - Danke schön. (Beifall bei der
SPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin amtsf StRin Mag Renate Brauner:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Nur eine Bemerkung, die auf einen Diskussionsbeitrag
eingeht, den ich so nicht unwidersprochen lassen möchte und der mich auch ein
wenig überrascht hat. Frau Kollegin Korosec, dieser etwas larmoyante
Debattenbeitrag passt so gar nicht zu Ihnen, Sie sind doch sonst sowohl im
Leben als auch in der Politik ein so optimistischer Mensch. Diese
Formulierungen und dieser Redebeitrag passen eigentlich überhaupt nicht zu
Ihnen, und ich möchte sie auch in dieser Form nicht so im Weg und in der
Diskussion stehen lassen.
Vorzuwerfen, dass es nicht genügend Informationen
über die Bestellung des neuen Führungsteams des Krankenanstaltenverbundes
gegeben hätte, entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie. Denn wir haben uns
wirklich sehr bemüht, in dem dafür zuständigen Gremium, nämlich der
Personalkommission, ausreichend und so, dass es von mehreren Seiten
entsprechend gewürdigt wurde, auch sehr viel an Hintergrundinformation zu
geben. Es hat noch nie so ausführliche Information über die Überlegungen
gegeben, auch Hintergrundinformation und sehr viele persönliche Informationen
über die jeweiligen Kandidaten und Kandidatinnen, weil wir uns eben gedacht
haben, dass es eine sehr wichtige Bestellung ist und dass alle auch die
Hintergründe kennen sollen.
Ergebnis war, dass unter
unglaublicher Verletzung des Vertraulichkeitsgrundsatzes der Personalkommission
und unter unglaublicher Verletzung des Datenschutzes sehr persönliche Daten der
Betroffenen innerhalb von Minuten, muss ich fast sagen, nachdem diese
Informationen ausgelegt worden waren, in Kopie bei den Medien und bei den
Journalisten angelangt sind, auf eine Art und Weise, dass sogar eine prominente
Oppositionspolitikerin in der Wiener Landesregierung unseren Herrn
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