Landtag,
3. Sitzung vom 25.01.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 23 von 78
zugelangt, beim Strom um 5 Prozent, beim Gas immerhin um 17 Prozent. Und wenn man sich die reinen Energiepreise anschaut, dann sind es 37 Prozent."
Es freut mich außerordentlich, wenn es den Herrn
Landeshauptmann, wie er selbst sagt, nicht betrifft. Betroffen davon sind
jedenfalls alle Wienerinnen und Wiener. Und offensichtlich ist es so, dass die
Wienerinnen und Wiener darauf reagieren, denn bei der E-Control laufen seit
Mitte Jänner die Telefone heiß und die Anruferinnen und Anrufer wollen zu
Alternativanbietern wechseln. Dort ersparen sie sich immerhin in etwa
120 EUR, was bei einem durchschnittlichen Haushalt so viel ist wie zwei
Monate Stromkosten oder das Eineinhalbfache von unserem schwachen
Heizkostenzuschuss in Wien. Jeder einzelne Wechsel dieser Kundinnen und Kunden
von WIENSTROM, WIENGAS ist die rote Karte für die Wiener Stadtregierung! (Beifall
bei der ÖVP.)
Ich weiß schon, es wird immer argumentiert, die Wien
Energie und die ausgegliederten Betriebe sind nicht die Wiener Stadtverwaltung
und Stadtregierung. Nur eines ist auch klar: Betriebswirtschaftlich kann man
das schon argumentieren, denn vor der Wahl wurde kräftig das Wellness- und
sonstige Lebensgefühl in Wien in Inseraten und sonstigen Dingen propagiert und
heute zahlen die Kundinnen und Kunden die Rechnung dafür.
Bei aller Akrobatik dieser Dinge ist es so, dass wir
nach wie vor in Wien dafür die höchsten Abgaben zahlen, denn wie Sie wissen,
setzt sich der steuerliche Anteil gerade bei Gas aus der Gasabgabe, der
Umsatzsteuer und der so genannten Gebrauchsabgabe zusammen. Wenn man sich die
Ländervergleiche ansieht, dann ist es schon so, dass die Bundesabgaben ja
hoffentlich in allen Bundesländern gleich hoch sind, die Gebrauchsabgaben aber
interessanterweise gerade in Wien am höchsten sind. Aber das ist auch klar,
denn wenn man sich die ganze Pressearbeit, in etwa immerhin zusätzlich
62 Millionen EUR, die die stadtnahen Betriebe investieren, ansieht,
dann ist das klar, warum das so sein muss.
Unsere Forderung im Wahlkampf nach einem Kostenstopp,
wo wir gesagt haben, drei Jahre Kostenstopp für Strom, Gas, Wasser, Abwasser,
Müllabfuhr, Fernwärme und so weiter, wurde milde belächelt und heute haben wir
die Rechnung präsentiert bekommen. Ich denke, es ist besser, die Menschen nicht
frieren zu lassen, sondern frieren Sie die Preise ein! - Danke. (Beifall bei
der ÖVP.)
Präsident Heinz Hufnagl: Danke, Herr
Abgeordneter, auch dafür, dass Sie Ihre Redezeit nicht komplett konsumiert
haben.
Als Nächster hat sich der Abg Vettermann zum Wort
gemeldet. Ich bitte ihn zum Rednerpult.
Abg Heinz Vettermann (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Präsident! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Ich möchte doch zum Kollegen Strache einige
Bemerkungen machen.
Das Erste ist, es kommt jetzt nicht nur darauf an,
was man sagt, sondern zum Beispiel auch, wann man es sagt. Und was die
Stadtregierung betrifft, weiß ich als Zeitungsleser, dass Sie lange für
14 waren, nämlich so lange, bis klar war... (Abg Heinz-Christian
Strache: Von Anfang an 9 bis 10!), so lange, bis klar war... (Abg
Heinz-Christian Strache: Von Anfang an 9 bis 10!) ja, ja, ja... (Abg
Heinz-Christian Strache: Von Anfang an 9 bis 10!) ja, ja, so
lange, bis klar war, dass Sie Ihren zweiten verlieren und dann auf
13 heruntergekommen sind. (Abg Heinz-Christian Strache: Wir haben den
Klubobmann Tschirf unterstützt!) Und wie Sie nicht mehr am Futtertrog
waren, da haben Sie auf einmal dann begonnen zu protestieren. Aber da war eben
dieser Verlust dieser einen (Abg Heinz-Christian Strache: Das ist falsch,
was Sie sagen! Wir haben den Klubobmann Tschirf unterstützt!) Funktion und
das ist eben unglaubwürdig und es ist durchschaubar.
In der Art, wie Sie das... (Abg Heinz-Christian
Strache: Das ist falsch, was Sie da sagen!) Ich habe das aus
Zeitungsmeldungen, in der öffentlichen Darstellung... (Abg Heinz-Christian
Strache: Ich habe gesagt, wir sind für Einsparung!) Ja, ja... (Abg
Heinz-Christian Strache: Ich habe gesagt, wir sind für Einsparung! 10!
9 bis 10!) Ja, genau, darum haben Sie immer die zwei gehabt und dann
waren Sie ganz genau für die vier, ist eh klar, es ist durchschaubar, Sie sind
unglaubwürdig. (Abg Heinz-Christian Strache: 10! 9 bis 10!)
Die Art des Auftretens, das Sie haben, muss ich sagen - mit der Zeit muss man
rein sprichwörtlich die Pharisäer vor Ihnen in Schutz nehmen, nicht umgekehrt. (Heiterkeit
bei Abg Heinz-Christian Strache.)
Genauso war es auch und auch
inhaltlich stehe ich dazu, dass nämlich jede Partei auch einen kontrollierenden
Stadtrat hat und wir ja gesagt haben, dass wir mit dem erfolgreichen Team den
Akt auch weitermachen wollen. Da gebe ich dem Kollegen Hahn Recht: Wer
eindimensional agiert, wer nur ein Thema hat, da ist es dann auch gerecht, dass
es auch nur einen Stadtrat gibt. (Abg Heinz-Christian Strache: Da dürftet
ihr ja gar keinen Stadtrat haben!
Apropos ÖVP, dem Kollegen Walter gesagt: "Die
Presse" ist wirklich nicht unser Kampfblatt, ganz im Gegenteil. Aber sie
attestiert, dass wir in keinem einzigen Feld Spitzenreiter sind, dass wir fast
immer im guten und unteren Mittelfeld sind und uns bei den Gebühren durchaus
mit allen anderen Bundesländern messen können. Nur weil er diesen Artikel
zitiert hat, möchte ich das einmal ganz kurz auch erwähnen.
Aber wie läuft es bei der FPÖ nach der verlorenen
Wahl weiter? Es läuft weiter wie bisher und da auch ein Beispiel aus dem
Stadtschulrat, Vizepräsidentin Mühlwerth. Sie wissen ja, dass an sich jetzt ein
Wechsel notwendig wäre, den könnte sie jetzt natürlich früher machen, sie
sollte es früher machen, es ist ja klar, dass sie eigentlich abgewählt wurde.
Der neue Vizepräsident wird - das ist ja von der ÖVP angekündigt worden - der
Kollege Strobl sein. Aber was tut sie? Sie geht nicht, sie bleibt und sie
bleibt einfach deshalb, um die Gage bis zum letzten Moment zu kassieren! (Aufregung
bei der SPÖ. – Abg Heinz-Christian Strache: Das ist ja nicht wahr!)
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