Landtag,
3. Sitzung vom 25.01.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 75 von 78
Volksgarage mit 80 Prozent der Stimmen in der Bezirksvertretung beschlossen. In den darauf folgenden zwei Jahren wurde ein intensiver Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zur Ausgestaltung des Projektes geführt. Darin liegt auch das Argument, warum hier keine zusätzliche Befragung gemacht wurde. Diese breite Zustimmung zu diesem Projekt gab uns einfach auch durchwegs die Sicherheit.
Sämtliche Bewilligungen – das hat der
Bürgermeister schon ausgeführt – liegen vor. Ich muss ehrlich sagen: Ich verstehe
diese reflexartige Bewegung nicht, die immer dann zustande kommt, wenn es um
das Thema Garagen geht! Das Prinzip, Autostellplätze von der Oberfläche
wegzubringen, ist nämlich ein absolut sinnvolles Prinzip. In einem so dicht
verbauten innerstädtischen Bezirk wie Margareten gibt es, wenn man das Ziel
hat, mehr Grün zu gestalten, keine Alternative zur intelligenten Lösung: Autos
unter die Oberfläche. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich verstehe auch die ökologischen Argumente nicht.
Die Garage wird an einem bereits befestigten Platz beziehungsweise an einer
bereits befestigten Fläche entstehen. Wir schaffen mit dieser Garage einen
weiteren Etappensieg in Richtung mehr Grün!
Jetzt möchte ich noch etwas sagen: Wir reichen den
GaragengegnerInnen nicht zum ersten Mal die Hand. Wir bieten Gespräche unter
Mediation an, und zwar unter Mediation im Sinne von Mediation, wenn man die
Definition ganz genau betrachtet. Die Antwort ist jedoch: Nein, so wollen wir
nicht! – Ich muss ehrlich sagen: Dieses Verhalten halte ich für mehr als
befremdend!
Ich meine, man kann sehr viel emotional diskutieren.
Dass man Garagen emotional diskutiert, ist mir persönlich ein bisserl fremd,
aber wie auch immer: Es ist nun einmal so, wie es ist, und wir haben jetzt eine
sehr emotionale Diskussion. Wir von der SPÖ-Margareten wollen die Deeskalation
dieser Situation, und wir haben daher jetzt einmal diesen Baustopp und ein
Mediationsverfahren eingeleitet. Das Verfahren haben wir nicht eingeleitet, um
zu bauen, sondern um zurück zur Sachlichkeit zu kommen und gemeinsam
konstruktiv an Verbesserungen und Lösungen zu arbeiten.
Sie wissen ganz genau, dass die Bewertung der
ökologischen und sozialen Verträglichkeit des Bauprojektes eine maßgebliche
Entscheidungsgrundlage für alle EntscheidungsträgerInnen im Bezirk war und ist.
Wir wollen einen Beitrag zur Deeskalation leisten, und wir wollen weiter
demokratisch vorgehen.
Es hat
eine Reihe von öffentlichen Sitzungen der Bezirksvertretungen einschließlich
der zuständigen Ausschüsse mit einhergehenden Diskussionen über ökologisch
vertretbare Lösungen gegeben. Darüber hinaus sind in einer Reihe von
Parkversammlungen und AnrainerInnengesprächen die Meinungen der
ParkbenützerInnen und BewohnerInnen erhoben worden. Weiters wurden die Wünsche
und Anregungen der BürgerInnen auf Grund der BürgerInnenversammlungen, die
stattgefunden haben, in das Projekt eingearbeitet,
Das
Ergebnis kann sich sowohl ökologisch wie auch verkehrspolitisch sehen lassen.
Die Bevölkerung lehnt die Radikalisierung ab, und die maximal 20 Personen,
die sich bisher öffentlich gegen diese Garage stellen, sind eine Seite. Aber
die vielen BefürworterInnen für dieses Projekt sind die andere Seite, und von
diesen gibt es im Übrigen, um hier bei der Wahrheit zu bleiben, weit mehr als 20!
Die
zentralen Argumente der GaragenbefürworterInnen sind folgende:
Die
Parkraumbewirtschaftung bringt eine Eindämmung des Verkehrs durch die
Verringerung von Dauerparkern. Die Parkplatzsuche wird reduziert und die
Parkraumsituation der Wohnbevölkerung kann generell verbessert werden.
Zweites Argument zum ruhenden Verkehr: Speziell die
Gegend rund um den Bacherpark weist eine Überparkung von bis zu 103 Prozent
auf. Mit der Einführung der Parkraumbewirtschaftung in Margareten ab 1997 ist
zwar eine Verbesserung eingetreten, diese jedoch nur untertags.
Drittes Argument – die Stellplatzerhebung: Die
Stellplatzerhebung, die 2001 durchgeführt wurde, und zwar in mehreren Bereichen
des Bezirkes, weist einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Abstellplätzen
nach. So bestand bereits im Jahr 2001 im Umkreis von 300 m um den
Bacherpark vor allem abends und nachts eine Überparkung von mehr als
100 Prozent, und die Anzahl der neu zugelassenen PKWs allein in diesem
Bezirk in den letzten fünf Jahren legt eine nochmalige Verschlechterung dieser
Gegebenheit nahe.
Nächstes Argument – Rückgewinnung von Grünraum:
Ich denke, das ist ein ganz, ganz wesentlicher Punkt, und darum geht es uns
auch hier in dieser Sache. Erst mit der Realisierung der Garage wird gemäß dem
im Gemeinderat beschlossenen Masterplan Verkehr eine Rückgewinnung des
öffentlichen Raumes für Zwecke der Erholung und Freizeit möglich. Eine
Erweiterung des Bacherparks wird so zu einer ernsthaften und auch
realisierbaren Option für den Bezirk Margareten. Die Rückgewinnung wie auch die
Mehrung von Grünraum für die anrainende Bevölkerung führt natürlich zu einer
attraktiveren Gestaltung der gesamten Parkoberfläche.
Nächstes Argument – weniger Stellplätze an der
Oberfläche: Natürlich ist es so, dass mit der Errichtung der Garage Stellplätze
an der Oberfläche wegfallen können. Diese Maßnahme führt aber nicht nur zu
einer weiteren Verkehrsberuhigung für die unmittelbaren AnrainerInnen, sondern
sie führt auch zu einem deutlichen Rückgang des ruhenden Verkehrs und zu einem wahrnehmbaren
Verschwinden von Autos rund um diesen Park.
Weiteres Argument – Garage unter dem vorhandenen
Beton: Auch da wollen wir die Kirche im Dorf lassen. Tatsache ist, dass die
Garage unter dem derzeit schon befestigten und betonierten Teil dieses Parks
entsteht, und nicht unter dem bebaumten Teil des Parks, wie das von den
GaragengegnerInnen immer wieder sehr gerne unwahr kommuniziert wird.
Das sind nur einige Argumente von insgesamt 40 aus einem
Katalog der GaragenbefürworterInnen und
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