Landtag,
3. Sitzung vom 25.01.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 76 von 78
UmgestaltungsbefürworterInnen. Die GegnerInnen jedoch bringen uns, wenn wir das im Bezirk zur Diskussion bringen, immer wieder nur ein relativ aggressives Nein entgegen. Ich teile die Auffassung der BürgerInnen, denen es um die Befürwortung der Garage geht, und möchte sie zitieren: Gemeinwohl geht vor! – Letztlich überwiegen die mehrheitlichen Argumente für den Bau der Garage, denn es wäre demokratiepolitisch unzumutbar, eine Minderheit über das Allgemeinwohl urteilen und entscheiden zu lassen.
Ein Satz zur Kritik an der Homepage: Auch ich stehe
nicht an, mich für das, was da gestanden ist, zu entschuldigen, möchte aber
auch anmerken, dass wir sofort veranlasst haben, dass das von der Homepage
weggenommen wird, denn wir sind gegen jegliche Radikalisierung, und zwar von
beiden Seiten. Die kritisierten Aussagen wurden, wie bereits erwähnt, sofort
von der Homepage genommen, und auf die Kommunikationspolitik der
GaragengegnerInnen, so wie sie derzeit noch immer betrieben wird, haben wir
leider keinen Einfluss. Ich würde es jedoch sehr begrüßen, wenn auch von dort
ein Beitrag zur Objektivierung der Diskussion käme!
Es schaut aber leider derzeit nicht so aus. Die
GegnerInnenseite will sich – das haben wir bis jetzt ja nur aus den Medien
erfahren – dieser Mediation, so wie sie vorgeschlagen wurde, nicht stellen.
Von Seiten des Bezirkes gab es im Übrigen x Gesprächsangebote, die zum
Teil nicht einmal wahr genommen wurden. – Ich meine, dass der
Demokratieanspruch auch in diesem Fall für alle zu gelten hat!
Ein Detail am Rande: Für das Tun der BürgerInneninitiative
betreffend Bacherpark gibt es im Übrigen keine Bewilligung, so wie das immer
behauptet wird. Weder bei der Staatspolizei noch bei der Vereinspolizei noch
bei der MA 42 wurde eine solche Bewilligung erteilt. – Ich meine, auch in
diesem Fall wäre es gut, bei der Wahrheit und bei einer sachlichen Darstellung
der Sache zu bleiben! Ich fordere auch Sie von den GRÜNEN auf, hier einen
wesentlichen Beitrag der Deeskalierung zu leisten! Ich habe aber auch in
einigen Gesprächen eine entsprechende Zusicherung bekommen.
Auch ich hoffe, dass wir in dieser Sache konstruktiv
weiter vorgehen können. Zum Thema Volksgaragen kenne ich einige gelungene
Beispiele, die heute hier auch schon angeführt wurden: Der Hofferplatz und der
Ludo Hartmann-Platz wurden genannt. Aber auch der Schütte-Lihotzky-Park bei uns
im 5. Bezirk ist durchaus ein Beispiel, das man herzeigen kann. Ein
Vergleich vorher – nachher macht Sie ganz sicher, dass wir da auf dem
richtigen Weg sind: Dort haben alle Bürgerinnen und Bürger gewonnen. Zugegebenermaßen
hatten die BürgerInnen einige Monate in der Nähe ihrer Wohnung eine Baustelle.
Doch diesen Nachteil gilt es gegen die nachhaltige und qualitätsvolle Wohn- und
Lebensqualität, die dadurch erreicht wurde, abzuwägen!
Die Bauzeit dieses Projektes ist unter Nutzung der
modernsten technologischen Möglichkeiten, die wir zur Verfügung haben, mit 12
bis 15 Monaten außerordentlich kurz.
Außerdem wird rasch der Deckel der zukünftigen Garage
errichtet und betoniert, und das ermöglicht es, das Erdreich darunter
anrainerInnenfreundlich zu entfernen, ohne viel Lärm und ohne viel Staub! Der
Park kann also allen BürgerInnen mit all seinen neuen Möglichkeiten in der
Saison 2007 wieder zur Gänze zur Verfügung stehen.
Immerhin haben Maßnahmen zur Parkraumpolitik nach dem
KLiP durchwegs auch eine sehr hohe Klimarelevanz. – Ich zitiere: „Die
Förderung des Garagenbaus ist insoweit klimarelevant, als damit Platz für
Fußgänger, RadfahrerInnen und für den öffentlichen Verkehr geschaffen wird, die
Wohnqualität im dicht bebauten Stadtgebiet erhöht und die Verkehrsmittelwahl
geändert wird.“ Selbstverständlich hängt das davon ab, ob das mit einer
Parkplatzreduktion an der Oberfläche einhergeht, aber das trifft – wie ich
schon erwähnt habe – in diesem Fall ja zu. Durch die Errichtung der Garage
können die Lebensqualität und die Zufriedenheit der AnrainerInnen auf jeden
Fall gehoben werden. Der Bacherpark kann für Kinder und Jugendliche sowie für
die ParkbenützerInnen insgesamt attraktiver gestaltet werden. Der Bau der
Volksgarage hat also einen unmittelbaren Effekt, nämlich die Verbesserung und
Attraktivierung der Parkoberfläche, und diese attraktive Gestaltung des Parks
entspricht den Meinungen, die AnrainerInnen bei Befragungen eingebracht haben.
All das wurde in das Garagenkonzept eingearbeitet, und zwar in drei Punkten.
Erstens – Schonung des Parks: Von Anbeginn der
Planung war nur daran gedacht, den betonierten Teil des Parks für die Garage zu
nutzen.
Zweitens: Ermöglichung einer attraktiven Nutzung des
Parks für Kinder und Jugendliche. Neueres Spielgerät nach dem letzten Stand
pädagogischer Erkenntnisse wird dort aufgestellt werden.
Drittens: Der Erholungsraum Bacherplatz als solcher
wird tatsächlich erhalten.
Der Bezirk hat dem Errichter mit entsprechenden
Beschlüssen der Bezirksvertretung eine Unzahl von Auflagen mit auf den Weg
gegeben, die insgesamt dazu dienen, den Park attraktiver zu gestalten und einer
grünen Lunge im am dichtesten bewohnten Bezirk der Stadt zusätzliche Fläche zu
erschließen.
Daher halte ich eine im hohen Maß gegebene
ökologische Verträglichkeit für dieses Projekt gesichert. Es handelt sich um
einen demokratisch mit den Stimmen der FPÖ, der ÖVP und der SPÖ im Februar 2002
zustande gekommen Beschluss. Und dieser Beschluss ist nach wie vor gültig und
rechtlich natürlich bindend. Er ist auch die Basis für weitere Beschlüsse des
Gemeinderates, die übrigens auch mit den Stimmen der ÖVP, der FPÖ und der SPÖ
zustande kamen.
Übrigens, zum Thema demokratische Beteiligung: Lange
vor dem Baubeginn wurde schon im März 2003 die bereits von mir erwähnte
BürgerInnenbeteiligung zur Oberflächengestaltung des Bacherparkes eingeleitet.
Die lokale Agenda war ein sehr
konstruktiver Prozess. Die Bürgerinitiative ist eine Gruppierung, die einen
anderen Weg gewählt hat, als in diesem Prozess zu
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