Landtag,
5. Sitzung vom 29.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 84
Dringliche Anfrage" – jetzt
folgen 26 Einzelpunkte –:
„1. Kennen
Sie einen Unternehmer namens Konstantin Makarenko?
2. Wenn
ja, kennen Sie ihn auch persönlich beziehungsweise hatten Sie in der
Vergangenheit persönlichen Kontakt mit ihm?
3. Hat die
Stadt Wien geschäftliche Verbindungen zu Konstantin Makarenko oder seinen
Unternehmungen unterhalten und welche sind dies?
4. Wurden
geschäftliche Verbindungen der Stadt Wien über Konstantin Makarenko oder seine
Unternehmungen angebahnt und welche waren das?
5. Welches
Verhältnis hatte Herr M Polak (laut 'profil' Ihr persönlicher Sekretär) zu
Konstantin Makarenko?
6. Wie
können Sie sich erklären, dass sich Ihr persönlicher Sekretär und OSR im
Präsidialbüro, Polak, für eine Staatsbürgerschaftsverleihung eingesetzt hat,
bei der die gesetzlichen Vorraussetzungen nicht gegeben sind?
7. Hat er
dies im Alleingang gemacht oder besteht der Verdacht, dass mehrere
Personen/Mitarbeiter aus Ihrem Präsidialbüro daran beteiligt waren?
8. Wussten
Sie schon vor dem Tätigwerden der Volksanwaltschaft von den Missständen in der
MA 61 oder den Interventionen aus Ihrem Präsidialbüro?
Wenn ja,
welche Schritte der Aufklärung und Ahndung haben Sie gesetzt?
9. Ist
es zulässig, dass hohe Beamte der Stadt Wien sich Uhren oder andere Gegenstände
im Gegenwert von rund 2 000 EUR von Personen schenken lassen, wenn
diese eine Leistung der Stadt Wien in Anspruch nehmen wollen?
10. Wenn
ja, werden Sie das in Zukunft abstellen?
11. Wenn
nein, welche Konsequenzen werden in dieser Hinsicht beim Herrn OSR
M Polak, der Geschenke von K Makarenko angenommen hat, gezogen
werden?
12. Welche
rechtlichen Schritte wurden schon bisher gegen OSR M Polak unternommen?
13. Gibt
es interne Untersuchungen, ob es weitere Beteiligte in dieser Sache gibt oder
nicht?
Wenn ja,
welche Ergebnisse wurden bisher hervorgebracht?
Wenn nein,
warum gibt es keine magistratsinternen Untersuchungen?
14. Gibt
es magistratsinterne Untersuchungen, ob es weitere Fälle verbotener Interventionen
in Staatsbürgerschaftsangelegenheiten gibt?
Wenn ja,
wie ist der Ermittlungsstand?
Wenn nein,
warum gibt es diese Untersuchungen nicht?
15. Welche
Maßnahmen werden Sie ergreifen, damit pflichtbewusste Beamte und
Vertragsbedienstete von den übergeordneten beziehungsweise politischen Stellen
nicht mehr unter Druck gesetzt werden können?
16. Ist
es zulässig dass Beamte der Stadt Wien private Reisen zum Beispiel in die
Ukraine oder in die Karibik mit Geschäftspartnern der Stadt Wien unternehmen?
17. Wenn
ja, werden Sie das in Zukunft abstellen?
18. Wenn
nein, welche rechtlichen Schritte werden in dieser Hinsicht beim Herrn OSR
M Polak gezogen werden, der genau dies mit dem Unternehmer Konstantin
Makarenko unternahm?
19. Sehen
Sie in dem Verhalten von Herrn Polak, der diese Leistungen von Herrn Konstantin
Makarenko in Anspruch genommen hat, eine Unvereinbarkeit mit seiner Funktion
als persönlicher Sekretär von Ihnen (siehe 'profil') und seiner Stellung als
OSR der Präsidialabteilung?
20. Ist
es üblich, dass Unterlagen im Staatsbürgerschaftsverfahren über die
Präsidialabteilung wie im Fall Konstantin Makarenko an die MA 61
übermittelt werden?
Wenn nein,
ich welchen anderen Verfahren und in welchen anderen Fällen ist das schon
vorgekommen?
21. Makarenko
soll mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit seinem
Transportunternehmen ein kompliziertes, internationales Geflecht von
Unternehmen oder Scheinfirmen aufgebaut und die Republik Österreich durch
Abwicklung von Scheingeschäften betrogen haben. Existente oder auch nicht
existente oder falsch deklarierte Waren sollen international von Unternehmen zu
Unternehmen im Kreis geschickt worden sein, um so die Erstattung der real
nirgendwo entrichteten Vorsteuer vom österreichischen Staat zu erwirken.
Gesamtschaden: Zwischen 70 und 150 Millionen EUR. Angebliche Software
für Metallverarbeitung in Sibirien, tonnenweise Trockeneiweiß oder Aluminium
haben da für angebliche Millionen die angeblichen Besitzer gewechselt. Können
Sie ausschließen, dass auch die Stadt Wien, ähnlich wie der Staat Österreich,
durch Makarenko und seine dubiosen Geschäfte geschädigt worden sein könnte?
22. Werden
Sie die Prüfung durch das Kontrollamt in diesem Fall aktiv unterstützen, damit
möglichst rasch Klarheit und Licht in diesen Kriminalfall gebracht werden kann?
Wenn ja,
auf welche Art und Weise?
Wenn nein,
warum nicht?
23. Wird
es zu einer Wiederaufnahme des Staatsbürgerschaftsverfahrens von Konstantin
Makarenko kommen?
Wenn nein,
warum nicht?
Wenn ja,
wann?
24. Werden
Sie veranlassen, dass alle Staatsbürgerschaftsverfahren der letzten Jahre im
Hinblick auf den aufgetretenen Verdacht des Amtsmissbrauches geprüft werden?
Wenn nein,
warum nicht?
Wenn ja,
wird dies umfassend erfolgen oder stichprobenartig?
25. Die Seitennummerierung im
gegenständlichen Akt entspricht, wie der diesbezügliche
Volksanwaltschaftsbericht ausführte, teilweise nicht der zeitlichen Abfolge der
Erstellung der Aktenteile beziehungsweise des Einlangens derselben. Dies lässt
auf eine nicht laufende, sondern nachträgliche Nummerierung schließen, was
bereits an sich zu beanstanden ist, da diese Vorgangsweise die nachträgliche
Aktenmanipulation – etwa
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