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Landtag, 6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 74 von 90

 

und welche Pendlersituation besteht, ist es genau umgekehrt. Während wir dafür sorgen, dass ein zeitgemäßer Fuhrpark in den Wiener Linien einzieht, während wir dafür sorgen, dass Intervalle verdichtet werden, während wir dafür sorgen, dass Betriebszeiten bei Bussen verlängert werden, schafft die ÖBB derzeit im Umland von Wien Garnituren, in denen 50 Prozent der WCs außer Betrieb sind. Die ÖBB schafft es mit irrsinnigen Verspätungen. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Genau! Aber das haben sie eh...!) Der Postbus kauft beispielsweise Busse in der Türkei ein, bei denen vergessen worden ist, die Vorheizstufe einzubauen, sodass diese Busse derzeit im Winter eineinhalb Stunden warmlaufen müssen, bevor man einen Gast damit transportieren kann, der in diesen Bussen nicht maßloser Kälte ausgesetzt ist.

 

Meine Damen und Herren! Das alles sind Dinge, wo der Unterschied klar ist. Ich bin glücklich - und ich denke, auch die Wienerinnen und Wiener sind glücklich -, dass es diesen Unterschied gibt und dass dieser Unterschied auch tagtäglich erkennbar ist. (Abg Mag Wolfgang Jung: ...aber eine bedenkliche Geschichte! - Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.)

 

Meine Damen und Herren! Das ist auch ein Zeichen dafür, warum wir und auch externe Fachleute mit Fug und Recht sagen, dass diese Stadt anders ist und dass diese Stadt ökologisch ist. Welche Stadt, welche Metropole kann von sich sagen, dass ein Nationalpark und ein Biosphärenpark in den Stadtgrenzen sind? Noch dazu in einer Situation, dass die UNESCO diesen Biosphärenpark Wienerwald in der kürzesten Zeit - im Vergleich zu anderen Projekten - als richtig, gut und anerkennenswert erkannt hat. Das muss eine Stadt mit einem hohen ökologischen Standard sein, meine Damen und Herren!

 

Wenn jemand heute gesagt hat, die Menschen leiden darunter, dass es zu wenig Grün gibt, so denke ich mir, bei einer Stadt, in der jeder zweite Quadratmeter Grünraum ist - ein Faktum, das Sie in Europa auch sehr lange suchen werden -, kann man doch wohl nicht sagen, dass die Ökologie zu kurz kommt. Ganz im Gegenteil, der Grünbereich wird ausgebaut, die Stadt Wien kauft alljährlich Grünbereiche dazu, um den Wald- und Wiesengürtel zu stärken und zu ergänzen.

 

Ich muss noch einmal zum Kollegen Stiftner kommen. Es ist, denke ich, doch eine befreiende Art, wenn man eine Rede zusammenstellt und sich nicht an Fakten halten muss. Da tut man sich leichter, nicht wahr, wenn man sagt: Da ist eine Behauptung, jetzt sage ich es einfach, und wenn niemand draufkommt, mein Gott, dann ist es doch hineingegangen!

 

Ich weiß nicht, woher Sie Ihre Zahlen oder Ihr Material haben, dass immer mehr Menschen in den Speckgürtel rund um Wien abwandern. Ganz das Gegenteil ist rund um Wien der Fall. Wir haben die Werte und die Umfragen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Denn wenn Sie die Studie "Leben in Wien" richtig gelesen hätten, dann wüssten Sie, dass der Trend, ins Umland von Wien zu ziehen, sich in den letzten zehn Jahren halbiert hat, dass immer mehr Leute in der Stadt leben wollen (Abg Dipl Ing Roman Stiftner: Wollen schon!), dass immer mehr Leute auch in der Stadt bleiben und dass immer mehr Leute die Vorzüge dieser Stadt schätzen, einer Stadt, die Ökologie, Freizeitgestaltung, gutes Arbeiten - nirgendwo anders in Österreich verdient man mehr Geld als in Wien - und einen hohen Anspruch an Lebensqualität unter einen Hut bringt. (Abg Dipl Ing Roman Stiftner: Ist weit höher im Umland!)

 

Meine Damen und Herren! Das sind die Geheimnisse, und das ist auch das Geheimnis, warum 2005 die Mehrheit dieses Hauses eine absolute Mehrheit verteidigen konnte und warum Sie mit Ihrem Krankjammern Wiens auf dem falschen Dampfer waren. Wir sind stolz darauf, den richtigen Weg zu gehen, und wir sind stolz darauf, dass die Wienerinnen und Wiener mit uns gemeinsam diesen Weg gehen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Wie man von einer verfehlten Solarpolitik reden kann bei einer Steigerung von 8,56 Prozent, Kollege Maresch… (Abg Mag Rüdiger Maresch: Haben wir nicht gesagt! Ich habe gesagt, jetzt ist es am besten! Früher ist nichts gemacht worden!) Okay, du lobst jetzt unseren Weg, da bin ich durchaus bei dir, danke schön, dann diskutieren wir nicht weiter. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Ich habe nicht gesagt...!) Also lobe ich doch nicht, bin ich doch nicht einverstanden, wie auch immer. Aber 8,56 Prozent Zuwachs ist nicht so schlecht, oder? (Abg Mag Rüdiger Maresch: Ich kann da nur sagen, wenn man vorher nichts getan hat, ist doppelt so viel auch nicht gerade sensationell! - Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Das war das Naheste zu einem Lob...!) Okay, die Frau Stadträtin hat mir zugeflüstert, das war das Naheste eines Lobes, was man von dir bekommen kann. Ich gebe mich damit zufrieden, das ist schon in Ordnung so. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Mein Lob ist, dass ihr die Nummer für das Salzamt eingerichtet habt! Das finde ich super!)

 

Dass man an 19 Luftmessstellen die Qualität der Luft misst, ist offensichtlich auch nicht genug. Irgendjemand hat gesagt, dass man in diesem Bericht zu wenig über die Luftqualität geschrieben hat. Ich habe nachgezählt, es sind acht Seiten, auf denen man über Luft und Luftqualität spricht. Ich denke mir, das ist auch nichts, was wir versteckt haben.

 

Schlussendlich ist meiner Ansicht nach festzuhalten, dass dieser Bericht, für den ich mich namens meiner Fraktion noch einmal bei der MA 22 bedanken möchte, eines klar und deutlich zeigt. Es hat gute Gründe, warum Mercer und andere Studien uns in der Lebensqualität so weit vorne sehen; es hat gute Gründe, und unter anderem ist es die Umweltpolitik dieser Stadt. Es ist das Eintreten für Ökologie in allen Entscheidungsbereichen.

 

Diese Umweltpolitik hat ein Gesicht, das ist die StRin Sima, das ist das Programm der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten der Stadt. Ich kann Ihnen versprechen - nicht nur, weil wir diesen Bericht in Händen halten, sondern weil dieser Bericht auch Anlass gibt, diesen Weg weiterzugehen -, wenn ein Bürger, wenn eine Bürgerin einen guten Partner, einen verlässlichen Partner in Ökologie sucht, wenn eine Bürgerin, ein Bürger Gewähr dafür haben möchte, dass Ökologie einen

 

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