Landtag,
16. Sitzung vom 28.03.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 78
Ausarbeitung.
Auch auf europäischer Ebene
ist man sich der großen Herausforderung bewusst und hat neue Ziele für das Jahr
2020 festgelegt: Die Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent, die
Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energieträger um 20 Prozent und die
Senkung der CO2-Emissionen um 20 Prozent. Diese neue
20-20-20-Formel ist die Grundlage eines ganzen Richtlinienpakets, das es
nunmehr zwischen den Mitgliedsstaaten abzustimmen gilt.
Sehr geehrte Damen und
Herren, ein weiterer Bereich in den Städten und großstädtischen
Ballungsgebieten, dem eine entscheidende Rolle zukommt, ist der Bereich
Forschung, Technologie und Innovation. Die Entwicklung der Wissensgesellschaft
ist ein urbanes Phänomen. Die Stadt Wien setzt daher seit Jahren einschlägige
Initiativen und Maßnahmen, die bisherige Erfolgsbilanz zeigt die Richtigkeit
des Weges.
Die im November 2007
vorgestellte Wiener Strategie für Forschung, Technologie und Innovation wird
bis 2015 als Grundlage und Orientierung für eine stärkere Positionierung Wiens
als dem zentraleuropäischen Forschungs- und Innovationsstandort dienen. Bei
diesem Programm handelt es sich um ein umsetzungsorientiertes Programm, das
sich auf die zentralen Aufgaben konzentriert. Im Kern geht es hier um die
Entwicklung der Humanressourcen, Ersetzen von sichtbaren und relevanten
Schwerpunkten, die Stärkung Wiens als internationaler Netzwerkknoten und um
einen intensiven Dialog mit der Öffentlichkeit. Pars pro toto möchte ich eine
Maßnahme der Wiener FTI-Strategie herausgreifen, ein eigenes Förderprogramm für
die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, das 2008 gestartet wurde. Die
Beschäftigung mit den großen Themen und Zusammenhängen in unserer Gesellschaft
ist essentiell für eine Stadt, die nicht nur lebendig, sondern auch
zukunftsweisend sein will. Als Impulsprogramm für die Geistes-, Kultur- und
Sozialwissenschaften ergänzt sie deshalb hervorragend die erfolgreichen
Forschungs- und Innovationsschwerpunkte der Stadt, wie zum Beispiel Life Times,
IKT, Creative Industries und Mathematik.
Vor diesem Hintergrund ist
auch die Bewerbung Wiens als Standort für das European Institut of Innovation
and Technology zu sehen. Das EIT ist eine Investition in Wettbewerbsfähigkeit,
Wachstum und Beschäftigung und ich hoffe, dass Wien dafür seine
Wissensressourcen, seine internationale Vernetzung und seine Lebensqualität zur
Verfügung stellen wird können.
Meine sehr geehrten Damen
und Herren, letztes Jahr habe ich Sie in meiner Mitteilung zu EU-Themen auch
über die Beteiligung Wiens an den Vorbereitungen für die unterschiedlichen
Förderprogramme der Strukturfonds 2007 bis 2013 informiert. Ich kann Sie heute
darüber in Kenntnis setzen, dass alle Programme letztes Jahr erfolgreich
eingereicht und von der Europäischen Kommission genehmigt wurden. Das
operationelle Programm „Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und
integrative Stadtentwicklung in Wien 2007 bis 2013" im Rahmen des Ziels
regionale Wettbewerbsfähigkeit wurde am 2. Oktober 2007 von der
Europäischen Kommission genehmigt.
Es gliedert sich in zwei
Bereiche: Im Bereich der Wirtschaft sollen durch die Unterstützung von
Unternehmungsgründungen, von Innovation und von einer wissensbasierten
Stadtwirtschaft die Wachstums- und Beschäftigungschancen im Unternehmenssektor
erhöht und eine bessere Positionierung Wiens als Wissensstandort erreicht
werden. Durch eine integrative Stadtentwicklung sollen mangelnde Entwicklungs-
und Investitionsdynamiken ausgeglichen werden und so zu einem attraktiveren
städtischen Lebens- und Arbeitsumfeld beitragen. Dem Land Wien wurden dafür
25 Millionen EUR von der Europäischen Kommission zur Verfügung
gestellt.
Für die weitere
Internationalisierung Wiens sind die neuen Förderprogramme zu
grenzüberschreitenden Kooperationen im Rahmen des Ziels der europäischen
territorialen Zusammenarbeit von Bedeutung. Diese wurden von der Europäischen
Kommission am 20. Dezember 2007 genehmigt. Sie beinhalten folgende
Themenbereiche und sich daraus ergebende Projektsmöglichkeiten:
Im Schwerpunkt „Lernen der
Regionen, Wettbewerbsfähigkeit" sind Maßnahmen in folgenden
Themenbereichen möglich:
Erstens:
Grenzüberschreitende Wirtschafts- und Forschungskooperationen, Bildung und
Qualifizierung, Arbeitsmarktintegration, Berücksichtigung der sozialen
Dimension der Integration, nachhaltige räumliche Entwicklung und innovative
regionale Verwaltung.
Und zweitens: Der
Maßnahmenschwerpunkt, die Erreichbarkeit und nachhaltige Entwicklung widmet
sich im besonderen auch den Göteborg-Zielen, die mit Projekten zur regionalen
Erreichbarkeit, zum gemeinsamen Management von Naturschutzgebieten und
Nationalparks, Umweltschutz und Risikoprävention, sowie zum Thema Klimaschutz
und erneuerbare Energien umgesetzt werden sollen.
Dem Land Wien wurden für
diese Programme etwa 42 Millionen EUR an Finanzmitteln von der
Europäischen Kommission zur Verfügung gestellt. Seit Jahresbeginn wird auf
diese Förderprogramme mit Auftakt- und Informationsveranstaltungen aufmerksam
gemacht, um den genehmigten Förderrahmen nun auch durch gute und innovative
Projekte mit Leben zu erfüllen. In diesem Zusammenhang soll auch nicht
unerwähnt bleiben, dass über 600 internationale Besucherinnen und Besucher zum
Kick-off des ebenfalls von Wien aus verwalteten transinternationalen Programms
„Central-Europe“ ins Wiener Rathaus kamen. Auch dieses Programm, welches
erhebliche strategische Bedeutung für Zentraleuropa, den CENTROPE-Raum, und für
die wirtschaftliche Entwicklung Wiens hat, wurden von der Europäischen
Kommission am 3. Dezember 2007 genehmigt.
Meine
sehr geehrten Damen und Herren, in der Vienna Region versuchen wir, die
prosperierende Entwicklung in dieser einzigartigen Europaregion durch gezielte
Impulse zu fördern. Seit Ende 2003 ist die Initiative CENTROPE aktiv, und
erfreulicherweise gelang es
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