Landtag,
20. Sitzung vom 04.09.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 43
wurde schon angesprochen: Es
liegen durchaus einige Vorschläge auf dem Tisch, und wir werden dann ja sehen,
wie ernst die ÖVP es zum Beispiel mit der Unterstützung für die österreichischen
Familien tatsächlich meint! Wir werden sehen, wie ernst sie es damit meint,
dass tatsächlich endlich einmal wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Teuerung
gesetzt werden. Solche Maßnahmen wären ja eindeutig in den
Zuständigkeitsbereich Ihres Wirtschaftsministers gefallen!
Was aber hat man bis jetzt
gehört? – Die einzige Argumentation bis zu Beginn des Wahlkampfes war
immer wieder: Der freie Markt regiert, da kann man nichts tun, da soll man
nichts tun, das bringt nichts. Meine Damen und Herren! Es liegen nun konkrete
Vorschläge auf dem Tisch, und ich fordere Sie auf, für diese Entlastungsmaßnahmen
letztlich auch im österreichischen Nationalrat zu stimmen! (Beifall bei der
SPÖ.)
Für uns ist klar, dass
entsprechende Schritte nicht nur in der alltäglichen Politik in dieser Stadt zu
setzen sind und gesetzt werden, sondern letztendlich vor allem auch durch die
vorgeschlagenen Maßnahmen auf bundespolitischer Ebene, die wir als Teil einer
umfassenden Steuerreform sehen. Wir sehen das als eine kurzfristig wirksame Entlastungsmaßnahme
im Kampf gegen die Teuerung, unter der die Menschen in diesem Land tatsächlich
leiden.
Wenn es hier zusätzliche
Vorschläge gibt, dann bringen Sie sie ein! Es ist aber bis jetzt in diesem
Bereich von Ihnen überhaupt nichts gekommen! Wir hingegen zeigen in Wien ganz
konkret auch durch jene Maßnahmen, wie wir heute mit den entsprechenden
Anträgen im Wiener Landtag untermauern werden, worum es uns wirklich geht,
nämlich darum, tatsächlich die Schwächsten zu unterstützen, und zwar durch eine
Verdoppelung des Heizkostenzuschusses, durch die entsprechende Erhöhung des
Landespflegegeldes sowie durch eine entsprechende Erhöhung der Sozialhilfe, die
wir auch im letzten Jahr, im Jahr davor und auch heuer mit 1. Jänner wieder
erhöht haben.
Bei uns ist nachweisbar,
dass es hier in den letzten Jahren jene Erhöhungen gegeben hat, welche die ÖVP
auf bundespolitischer Ebene blockiert hat und welche die ÖVP auch in der Zeit,
als sie hier in der Regierung gewesen ist, nicht umgesetzt hat. Das gilt etwa
für den Bereich des Pflegegeldes. Aber auch wenn man sich die Realentwicklung
der Pensionen anschaut, sieht man, dass hier von Ihnen nichts getan wurde,
sondern Maßnahmen gesetzt wurden, die zu einem Realverlust bei den
Pensionistinnen und Pensionisten geführt haben. Putzen Sie sich jetzt
nicht ab, wie Sie das immer wieder machen, auch die Kolleginnen und Kollegen
von der FPÖ! (Beifall bei der SPÖ.)
Wie gesagt, wir stehen an der Seite der Menschen, die
unter der aktuellen Teuerung, etwa unter den Treibstoff- und
Nahrungsmittelpreisen, tatsächlich leiden. Wir stehen an der Seite der
Familien, die mehr Unterstützung als bisher brauchen, und wir können das
durchaus auch immer durch entsprechende Initiativen auf bundespolitischer Ebene
untermauern. (Abg Mag Wolfgang
Jung: Wo denn?)
Nehmen wir den Vorschlag des Karenzgeldes, den
Kollegin Prammer 1999 gemacht hat. Was waren jedoch die Worte des Herrn
Bartenstein? – Das ist unfinanzierbar, unsozial und nicht
verteilungsgerecht! Jetzt im Wahlkampf kommt aber plötzlich ein Vorschlag der
ÖVP, die aus dem Dämmerzustand erwacht, auf den Tisch.
Wir stehen auf Seiten der arbeitenden Menschen in
diesem Land, die die Wertschöpfung und die Steuern in diesem Land tatsächlich
aufbringen und daher einen Anspruch haben, aus den diversen Mehreinnahmen
tatsächlich auch jenen Anteil zu lukrieren, der ihnen letztlich zusteht. Und
wenn man sich anschaut, wie sich die Steuern tatsächlich entwickelt haben, dann
kann man feststellen, dass es gerade die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in
diesem Land sind, die zu dem großen Anteil der Mehreinnahmen auf bundespolitischer
Ebene beigetragen haben.
Letztendlich stehen wir auch auf Seiten der Kranken
und Pflegebedürftigen. Daher haben wir auch eine entsprechende Initiative
gesetzt, und ich bin froh, dass wir zumindest betreffend Bundespflegegesetz
übereinstimmen und dass es dann auch entsprechende Unterstützungen auf Wiener
Landesebene mit zusätzlichen Maßnahmen etwa auch für jüngere behinderte
Menschen geben wird. – In diesem Sinn haben wir heute einen entsprechenden
Initiativantrag eingebracht.
Wir wollen, dass die Hacklerregelung tatsächlich verlängert
wird. Das ist ganz wichtig zur Unterstützung der Menschen, zur
Kaufkraftstärkung in diesem Bereich, aber auch zur Absicherung der Menschen,
die sich in einem neuen Lebensabschnitt befinden. Auch diesbezüglich gab es bis
vor wenigen Tagen eine totale Blockade seitens der ÖVP. Jetzt ist diesbezüglich
Gott sei Dank ein wenig Bewegung zu verspüren gewesen. Die Nagelprobe kommt
aber erst, denn das sind Bereiche, die es nicht hier zu diskutieren und
abzustimmen gilt, sondern auf bundespolitischer Ebene. Wir werden uns
anschauen, wie das weitergeht!
Ich muss an
dieser Stelle in Erinnerung rufen, dass man auf Bundesebene gerade seit 2000
gesagt hat, dass zum Beispiel die Familienbeihilfe nicht erhöht wird. Hier gibt
es ein Maßnahmenpaket, das mit 1. Jänner 2009 in Kraft treten soll. Und
ähnliche Maßnahmen sind auch am 1. Jänner 2008 in Kraft getreten: Da haben wir
die Sozialhilfe und auch die Heizkostenzuschüsse erhöht; Letztere haben wir
erst unlängst um ein Viertel erhöht. – Ich verstehe, dass die Opposition
immer wieder sagt, dass sie mehr will. Ich meine aber, dass wir uns mit dem
Leistungsangebot der Bundesländer durchaus messen können. Die meisten Menschen
nehmen beispielsweise das Landespflegegeld in Wien in Anspruch und werden von
der entsprechenden Erhöhung profitieren.
Ähnlich ist es beim Heizkostenzuschuss, bei dem auf
Landesebenen sehr viele reale Barrieren aufgebaut wurden, damit möglichst
wenige diesen in Anspruch nehmen können. Wir zahlen den Heizkostenzuschuss sehr
unbürokratisch aus, die Menschen kommen zu dem Geld, das ihnen zusteht, und wir
erhöhen diesen Zu
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