Landtag,
20. Sitzung vom 04.09.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 43
schuss heute. Auch diesbezüglich können wir uns mit
Niederösterreich oder Tirol beziehungsweise Österreich-weit vergleichen. Wir
sind stolz darauf, dass es hier für die Menschen neben der Sozialhilfe auch
diesen Heizkostenzuschuss gibt, was sonst nirgendwo der Fall ist, und dieser
wird zukünftig in der doppelten Höhe von 200 EUR ausbezahlt werden, meine
Damen und Herren!
Ich meine, das entlastet tatsächlich, und das haben
Sie und Ihre Partei, Kollege Jung, während der ganzen Jahre, als Sie im
Nationalrat die Verantwortung hatten, nicht getan! (Abg Mag Wolfgang
Jung: Was haben denn Sie getan? – Zwischenrufe bei der FPÖ.)
Schauen wir uns das jetzt noch ein bisschen konkreter
an: Es geht um die Entwicklung der Gebühren in dieser Stadt. Sie hätten es
nachlesen können, beziehungsweise Sie wissen es ohnedies ganz genau! Ich nehme
an, dass Sie die Voranschläge jeweils genau studieren. Aber Sie sagen dann halt
immer: Das ist nicht nachvollziehbar. (Abg
Dipl-Ing Roman Stiftner: Hier
wird abgezockt!)
Ich will jetzt gar nicht auf Detailzahlen eingehen,
möchte aber betonen, dass der Gebührenspiegel sehr einfach verständlich ist.
Das ist eine normale Tabelle, die man nachvollziehen kann.
Kollege Schock hat heute hier die Unterstellung losgelassen,
dass es diesbezüglich eine falsche Berechnung gäbe. (Abg DDr Eduard Schock: Es ist eine falsche Berechnung mit
falschen Zinsfüßen! Das hat der Rechnungshof nachgeprüft und nachgewiesen!)
Er soll das ruhig nachprüfen, wir haben da überhaupt nichts zu verstecken! Wir
haben da ganz klare Spielregeln! Wir könnten uns sogar noch viel bessere
Berechnungen vorstellen! Wir befinden uns da ja im Bereich der Kameralistik,
weshalb zum Beispiel wesentliche Investitionen in die Bereiche des
Gewässerschutzes, der Abwasserreinigung und der Trinkwasserversorgung nicht mit
hineingerechnet werden können. Wir könnten uns also eine viel bessere
Berechnung vorstellen! Die vorliegende Berechnung ist aber standardisiert, und
man soll sie ruhig überprüfen! Tatsache ist, dass das, was jetzt vorliegt, ganz
eindeutig und klar – und das wird auch der Rechnungshof nachweisen –
den Richtlinien entspricht, die nicht nur für uns gelten, sondern auch in
anderen Bundesländern und die sehr transparent und klar nachvollziehbar sind.
Ich nehme an, dass Sie sich das angeschaut haben.
Dann werden Sie feststellen, dass von den 32 Gebühren und Tarifen, die wir im
kommunalen Bereich haben, 27 beziehungsweise 29 eine Unterdeckung und lediglich
3 bis 5 eine Überdeckung ausweisen. Bei der Überdeckung wird aber auch immer
wieder mit falschen Zahlen hantiert. Man kann sich das etwa im Bereich der
MA 48 – das sage ich auch nicht zum ersten Mal – ansehen: Dort
gibt es zusätzlich rund 40 Millionen EUR für die MA 48. Wenn Sie
allerdings die Gebühreneinnahmen von den Wienerinnen und Wienern für die
Abfallentsorgung den Aufwendungen für diesen Bereich ohne Leistungserlöse, die
ja jedes Jahr variieren, gegenüberstellen, dann werden Sie feststellen, dass
selbst in diesem Bereich eine klare Unterdeckung nachweisbar ist.
Studieren Sie doch einmal die Rechnungsabschlüsse,
und reden Sie nicht von irgendeinem Körberlgeld! Wenn man sich nämlich dessen
bewusst ist, dass wir Österreich-weit die günstigsten Anbieter mit den höchsten
Leistungsangeboten haben, dann richtet sich das schon allein deshalb von
selbst, denn dann würde man ja unterstellen, dass andere Kommunen wie etwa das
ÖVP-regierte Graz tatsächlich eine unheimliche Abzocke machen, denn dort
beträgt die Abfallgebühr mehr als das Doppelte.
Es ist also nachgewiesen und bestätigt, dass wir
bundesweit die günstigsten Anbieter sind, wie in den letzten Tagen auch den
Medien zu entnehmen war. Unterstellen Sie daher lieber Ihren ÖVP-Bürgermeistern
in Klagenfurt und Graz und vielen anderen, dass sie abzocken! Wir brauchen uns
nicht zu verstecken. Würden wir uns an den Genannten ein Beispiel nehmen, dann
würden sich die Wienerinnen und Wiener bedanken! Das würde nämlich bedeuten,
dass die Müllgebühren doppelt so hoch sind, meine Damen und Herren!
Es wird ja immer wieder Privatisierung gefordert. Allerdings
ist das in Wahlzeiten nicht sehr opportun und wird daher jetzt ein bisschen zurückgenommen.
Aber schauen wir uns das einmal an! Wir können da im Umland von Wien einige
Vergleiche ziehen, inwiefern sich private Anbieter in ihrer Leistung von Wien
unterscheiden: In Wien liegt die Müllgebühr pro Entleerung eines 25 Liter-Behälters,
wie Sie wissen, bei weniger als 4 EUR. In Perchtoldsdorf beträgt sie
6 EUR, in Gerasdorf 8 EUR, und in Groß-Enzersdorf liegt sie sogar bei
11 EUR.
Dort machen das private Betriebe! Was ist daran
besser? Sollen wir uns auch daran ein Beispiel nehmen? – Bei uns ist die
Entsorgung hervorragend, die Akzeptanz der Wienerinnen und Wienern ist groß: 83
Prozent bewerten die Leistungen der MA 48 mit Note 1 und 2. Das sind die besten
Leistungen auch Österreich-weit, und die Wienerinnen und Wiener wissen das, wie
gesagt, ganz genau! Deshalb halten auch 83 Prozent nichts von einer
Privatisierung in diesem Bereich, weil sie wissen, dass sie hier hervorragende
Qualität zu einem günstigen Preis bekommen. Jeder, der Verwandte im Umland oder
in einer anderen Stadt hat, weiß, wie hoch dort die Kosten für die Entsorgung
sind: Dort muss beispielsweise für die Biotonne und für Sperrmüll extra bezahlt
werden. Das wissen die Wienerinnen und Wiener genau, daher geben auch
83 Prozent höchste Noten für die MA 48 und erteilen eine klare Absage
an etwaige Privatisierungsüberlegungen.
Meine Damen und Herren! Die Wienerinnen und Wiener
können stolz auf die MA 48 sein, und wir danken den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in diesem Bereich! (Beifall bei der SPÖ.)
Ähnliches gilt auch für den Bereich der Wassergebühr. Diese
beträgt seit 1995 unverändert 1,30 EUR. Die Inflation betrug in diesem
Zeitraum 34 Prozent, der Preis für das Wiener Hochquellwasser ist jedoch
gleich geblieben. Ganz wichtig hervorzuheben ist dabei auch, dass
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