Landtag,
21. Sitzung vom 02.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 4 von 47
damit einer guten Lösung um einen Schritt näher sind.
Aber mir geht es auch zu langsam. Ich habe deswegen
jetzt schon mehrfach Treffen auch mit den ÖBB angeregt. Wir versuchen das auch
wirklich zu beschleunigen, weil ja die finanziellen Mittel vorhanden sind und
die Umsetzung meiner Meinung nach einfach ein bisschen flotter über die Bühne
gehen könnte.
Präsident Heinz Hufnagl: Die
3. Zusatzfrage wird von Frau Kollegin Reischl gestellt. Ich erteile ihr
das Wort.
Abg Hannelore Reischl
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates):
Auch mich hat das Thema ÖBB sehr interessiert, und meine Frage ist auch dahin
gehend: Welche Maßnahmen setzt die Stadt Wien, um die Lebensqualität für die
Anrainer und Anrainerinnen der ÖBB-Bestandsstrecken noch mehr zu verbessern?
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Wie
bereits erwähnt, gibt es seit dem Jahr 2001 eben dieses Übereinkommen, wonach
wir, Bund und Land, jeweils 1,8 Millionen EUR in diesen Topf einzahlen.
Aber, und das ist noch ein ganz wichtiger Punkt, es müssen sowohl für die
Planung als auch für die Durchführung immer noch Einzelverträge zwischen der
Stadt und den ÖBB abgeschlossen werden.
Wir haben jetzt schon einiges an Strecken saniert.
Lärmschutzprojekte, die bereits fertiggestellt sind, sind zum Beispiel in
Penzing an der Westbahn die 400 m lange und 5 m hohe Lärmschutzwand
beim Blindenwohnheim; weiters haben wir im Bahnhof Leopoldau ein Projekt
abgeschlossen, an der Donauuferbahn gab es eine Förderaktion, beim
Nordwestbahnhof gab es Lärmschutzwände, und dann noch einmal beim Bahnhof
Penzing auch eine Lärmschutzwand und eine Fensterförderaktion.
Gerade in Umsetzung sind Projekte an der Südbahn
zwischen Siebenbrunnengasse und Kliebergasse - Lärmschutzwand und
Fensterförderung -, und fix ist auch die Realisierung der Lärmschutzwand und
Lärmschutzfenster im Bereich Hellwagstraße an der Schnellbahn-Stammstrecke.
Es gibt noch eine ganze Liste von Projekten, die in
Planung sind, das heißt, wo wir schon einen Planungsvertrag mit den ÖBB
unterschrieben haben. Das heißt, das ist nicht irgendetwas Vages, sondern etwas
schon sehr Konkretes, wo bereits all die neuen Messungen und Planungen wieder
begonnen haben. Ich werde jetzt nur einige davon aufzählen, weil die Liste
ziemlich lang ist: Westbahn, Bereich Deutschordenstraße bis Landesgrenze;
Südbahn, Bereich Meidlinger Hauptstraße bis Atzgersdorfer Straße;
Franz-Josefs-Bahn, Wien Nord-Bernhardsthal, Floridsdorf und so weiter. Es ist
also noch eine ganz lange Liste von Projekten, die gerade im Stadium der
konkreten Planung und lärmtechnischen Untersuchung sind.
Präsident Heinz Hufnagl: Die
4. Zusatzfrage kommt von Frau Abg Matiasek. Ich erteile ihr das Wort.
Abg Veronika Matiasek (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Guten Morgen, Frau Stadträtin!
Lärm gehört ja sicher zu den größten
Beeinträchtigungen, die die Menschen so erleben, und ist mitunter auch
nachgewiesenermaßen gesundheitsschädlich.
Im Zuge eben dieses Gesetzes wurden die Bezirksvorsteher
in einer doch recht knappen Frist zu einer Stellungnahme eingebunden. Finden
Sie wirklich, dass das ausreichend die Öffentlichkeit, die breite Bevölkerung
mit einbindet? So etwas wäre doch durchaus ein Thema, das man sehr ausführlich
auch in den zuständigen Umweltausschüssen zu beraten hätte. Diese aber werden,
wie ich auch von den Kollegen in manchen Bezirken höre, nur mehr als ein etwas
lästiges Übel – also nach dem Motto: man muss sie halt mit einigen Dingen
befassen - mitgeführt; jedenfalls haben sie den Stellenwert als Ausschuss
teilweise fast verloren, muss man leider sagen.
Sehen Sie wirklich die Stellungnahmen der
Bezirksvorsteher allein als eine ausreichende Mitbeteiligung der Bevölkerung?
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Ich habe bis jetzt
sozusagen aus den Bezirken noch keine negativen Rückmeldungen bekommen. Es hat
sich kein Bezirksvorsteher bei mir gemeldet und hat gesagt, okay, das hätten
wir jetzt gerne anders. Aber ich sage Ihnen ganz ehrlich, das ist natürlich
auch für uns neu, das ist sozusagen der erste Durchlauf von diesem Thema mit
all den Lärmkarten und Aktionsplänen und so weiter. Wenn es von den Bezirken
gewünscht werden sollte, können wir das beim nächsten Mal sicher länger, anders
gestalten. Also ich bin da wirklich offen und flexibel. Das ist nicht in Stein
gemeißelt. Es ist jetzt einmal im Umgebungslärmschutzgesetz so drinnen gewesen.
Das ist jetzt einmal der erste Durchlauf, den wir so machen. Jetzt werden wir
einmal schauen, wann sich auf Bundesebene
da endlich etwas tut - denn dort ist man ja jetzt eigentlich auch seit Juli
dieses Jahres säumig, da das schon längst über Internet abrufbar und für jeden
einsehbar sein sollte; das ist aus Gründen, die ich sozusagen nur mutmaßen kann,
aber nicht sicher weiß, nicht passiert -, und dann bin ich gerne zu jedem
Gespräch bereit.
Aber, wie gesagt, ich habe
aus den Bezirksvorstehungen keinerlei Rückmeldung, Änderungswünsche oder sonst
irgendetwas erhalten.
Präsident Heinz Hufnagl:
Die fünfte und letzte Zusatzfrage kommt wieder von Herrn Abg Mag Maresch.
- Bitte, Herr Abgeordneter.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr verehrte Frau Stadträtin!
Also die letzte Auskunft gegenüber meiner Kollegin
war interessant, weil ich jetzt hier die Stellungnahme des 8. Bezirks dazu
vorliegen habe, und da steht drinnen: „Der Entwurf" - von dem Sie gerade
gesprochen haben – „ist aus mehreren Gründen komplett zurückzuweisen." -
Das war einmal die Überschrift.
Wenn Sie hier sagen, es hat keine
negative Stellungnahme gegeben, dann kann ich Ihnen nur entgegenhalten, es hat
aus dem 7. und aus dem 8. Bezirk eine
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