Landtag,
24. Sitzung vom 28.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 83
Instrumente in die Hand genommen, um alle anderen
Magistratsabteilungen zu servicieren. Zahlreiche Magistratsabteilungen setzen
bereits Präventivmaßnahmen im gesundheitsfördernden Bereich, im
Ernährungsbereich, beim Fördern des Bewegungsapparates. Und es wurde natürlich
auch durch die Novelle des letzten Bedienstetenschutzgesetzes und die
Arbeitszeitnovelle für die Wiener Bediensteten ein Beitrag geleistet, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Stadt Wien gesundheitlich zu unterstützen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Gerade die Förderprogramme für MitarbeiterInnen über
50 zeigen, dass wir die Problemlage genau erkannt haben. Ich weiß auch aus den
Erfahrungen der Privatwirtschaft, was dort mit den Menschen geschieht, die
älter werden, in der Berufswelt nicht mitkommen und den Druck des Unternehmens
nicht aushalten. Und wenn man sich Pensionierungen auf Grund langer
Arbeitslosigkeit oder wegen Invalidität anschaut, dann sieht man, dass solche
Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft freigesetzt werden
und warten müssen, dass sie die Pension antreten können, und das natürlich mit
wesentlich geringeren Leistungen, als sie früher hatten.
Es kann also nicht unsere Politik sein, die
verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufzuwiegeln, sondern wir
müssen danach trachten, dass wir unserer Fürsorgepflicht als Gemeinde Wien
dementsprechend nachkommen, was wir auch tatsächlich tun. Wir haben
entsprechende Programme, und wir arbeiten daran, das weiter zu entwickeln. Da
wird es keinen Stillstand geben, das ist ein Weiterentwicklungsprozess. Wir
müssen immer wieder analysieren, wo es Probleme gibt, dann dort Analysen
vornehmen und Projekte starten. Man kann wirklich nicht sagen, dass da „nichts
passiert". Wien ist eine Musterstadt in diesem Bereich und soll es auch
bleiben.
Sehr geehrter Herr Kollege Hoch! Der Komplex, den du
in letzter Zeit hast, ist faszinierend! Ich hab kein Problem damit, dass ich
hier sitze und eine Funktion in der Wiener Arbeiterkammer habe! Du hast auch
eine Funktion in der Wiener Arbeiterkammer. Ich habe da aber kein Problem. Im
Gegenteil! Diese Diskussion, Kollege Hoch, gehört allerdings in die
Vollversammlung der Wiener Arbeiterkammer und nicht in den Wiener Gemeinderat,
auch wenn Arbeiterkammerwahlen stattfinden! Nimm dein Paket und geh heim in die
Kammer! Diskutieren wir das dort! Verschone aber die Wiener Bevölkerung mit
deinem Verhaltenskodex beziehungsweise mit deinem Problem mit der Fraktion
Sozialdemokratischer Gewerkschafter. Fechten wir das in der Arbeiterkammer aus
und nicht hier!
Sehr geehrte Damen und Herren! Zu den
Pensionsreformen, welche die ÖVP in den letzten Jahren vorgenommen hat: Ich
kann mir erinnern, welche Ideen da entstanden sind! Ich kann mich erinnern, was
bei Ihnen als Reform und Harmonisierung angedacht war! Für mich ist
„Harmonisierung“ ein Teufelswort, da bekomme ich eine Gänsehaut. Harmonisierung
bedeutet auf Ihrem Sprachniveau nämlich, dass die Leistungen für die
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Entgelte für die jeweiligen
Bevölkerungsgruppen gekürzt werden. Daher sage ich: Wenn das für Sie jetzt
schon ein Thema ist, dann weiß ich, was Sie vor den Wahlen noch alles anstellen
werden, um die Dinge schlechtzureden!
Wir von der Sozialdemokratischen Fraktion stehen zu
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Stadt Wien und zu den Betrieben, denen sie angehören. Wir unterstützen sie,
und wir werden ihnen auch im hohen Alter dementsprechend zu Arbeit verhelfen.
Jene aber, die krank sind, darf man nicht abschieben und gegenüber
Infrastrukturmaßnahmen aufwiegen. Das ist verächtlich, das ist schlecht, und
das lehnen wir ab! (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Die Aktuelle Stunde ist somit beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 im Zusammenhalt mit § 31 Abs 1
der Geschäftsordnung bekannt, dass an schriftlichen Anfragen von Abgeordneten
des Klubs der Wiener Freiheitlichen zwei und des Grünen Klubs im Rathaus eine
eingelangt sind.
Von den Abgen Dr Herbert Madejski,
DDr Eduard Schock, Mag Johann Gudenus und Veronika Matiasek wurde
eine Anfrage an den Herrn Landhauptmann betreffend „Vandalismus durch aggressiv
abgerichtete Hunde" gerichtet. Das Verlangen auf dringliche Behandlung
dieser Anfrage wurde von der notwendigen Anzahl der Abgeordneten unterzeichnet.
Eine weitere Anfrage wurde von den Abgen Dr Sigrid
Pilz, Mag Waltraud Antonov, Mag Maria Vassilakou, Claudia Smolik, Mag Marie
Ringler und Dipl-Ing Martin Margulies an die Frau amtsführende Stadträtin der
Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport betreffend „Skandalöse
Mängel in der Betreuung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher durch die
Jugendwohlfahrt der Gemeinde Wien" gerichtet. Das Verlangen auf dringliche
Behandlung dieser Anfrage wurde ebenfalls von der notwendigen Anzahl von
Abgeordneten unterzeichnet.
Gemäß § 36 Abs 5 der Geschäftsordnung wird
die Beantwortung der Dringlichen Anfrage vor Schluss der öffentlichen Sitzung
erfolgen. Ist diese um 16 Uhr noch nicht beendet, wird die Landtagssitzung
zur tagesordnungsmäßigen Behandlung der Dringlichen Anfrage unterbrochen.
Die Beantwortung der zweiten Dringlichen Anfrage hat
vor Schluss der öffentlichen Sitzung zu erfolgen.
Entsprechend der Fraktionsvereinbarung vom
29. März 2006 hat jener Klub das Recht auf Behandlung einer dringlichen
Initiative um 16 Uhr, welcher am längsten keine dringliche Initiative
gestellt hat. In Folge dessen wird um 16 Uhr die Dringliche Anfrage vom
Klub der Wiener Freiheitlichen abgehandelt.
Vor Sitzungsbeginn sind von Landtagsabgeordneten des
ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien zwei Anträge eingelangt. Den Fraktionen
wurden alle Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen erfolgen wie
beantragt.
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