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Landtag, 26. Sitzung vom 25.06.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 61

 

Jahr schon, auch in den weiteren Jahren das erfreut annehmen und auch die Maßnahmen setzen.

 

Präsident Heinz Hufnagl: Die 3. Zusatzfrage stellt der Abg Mag Gerstl. Ich bitte darum.

 

Abg Mag Wolfgang Gerstl (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Die Unfälle bei den Seniorinnen und Senioren über 65 zeigen leider ein gegenteiliges Bild zu dem, was wir sonst generell in Wien feststellen, nämlich, dass wir sowohl bei den FußgängerInnen, aber vor allem bei den Radfahrern und auch im PKW-Verkehr ein Ansteigen der Unfallzahlen von Seniorinnen und Senioren über 65 feststellen können. Es gilt daher, dass wir für diese Personengruppe besondere Maßnahmen setzen und daher bedauern wir es auch sehr, dass der Antrag, den wir gestern, ich korrigiere mich: den wir vorgestern gestellt haben, nämlich, dass für Seniorinnen und Senioren ab 70 Freifahrt gelten soll, von Ihrer Fraktion abgelehnt worden ist. Wir denken, dass das eine gute Alternative wäre. Wir denken, dass auch das Vorziehen des Ankaufes von Niederflurstraßenbahnen den Seniorinnen und Senioren mehr Sicherheit geben könnte.

 

Ich möchte zum entscheidenden Punkt kommen, wo ich Sie noch weiter fragen möchte, nämlich dass wir Verkehrssicherheitstrainings auch für Seniorinnen und Senioren anbieten und versuchen, hier möglichst umfassend tätig zu werden. Das würde ich aber gerne nicht nur für Seniorinnen und Senioren vorschlagen, denn die zweite Berufsgruppe, Berufsgruppe ist falsch, die zweite Personengruppe, die besonders vom Unfallgeschehen betroffen ist, ist die der Jüngeren, der 0- bis 14-Jährigen. Auch da haben wir beim Radfahrtraining zum Beispiel keine umfassende Sicherstellung der Verkehrssicherheitstrainings, wie das früher, glaube ich, schon einmal auch besser der Fall war. Aber ich glaube, es war nie ganz flächendeckend.

 

Also in welche Richtung, Herr Stadtrat, denken Sie, kann man sicherstellen, dass ältere Verkehrsteilnehmer regelmäßige Verkehrssicherheitstrainings angeboten bekommen, genauso wie jüngere Verkehrsteilnehmer auch eine generelle Ausbildung im Verkehr gemeinsam von ÖAMTC und der MA 46 möglichst flächendeckend erhalten könnten?

 

Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Abgeordneter, Sie sagen richtigerweise, dass am Beginn des Lebens, in den ersten Jahren, wo man mit dem Verkehrsgeschehen in den Straßen so richtig erst Kontakt aufnimmt und besonders dann, wenn man von der elterlichen Obsorge im Straßenverkehr freigelassen ist, das ein Gefahrenpunkt oder ein Gefahrenzeitraum ist. Genauso wie dann nach dem Ausstieg aus dem Berufsleben, wo man selber noch das Gefühl hat, man kann alles und man weiß ja alles, aber letztlich spielt dann so manche Funktion des Körpers nicht mehr so ganz mit. Daher sind das genau die beiden Bereiche, wo wir besonders dahinter sind. Wir haben in letzter Zeit, wie gesagt, bei den Schulunfällen, Schulwegunfällen, de facto eine Nullstellung erreicht. Hier sind wir auf ganz, ganz wenige Ausreißer heruntergekommen, die leider immer wieder passieren, wo man aber auch kaum Vorkehrungen treffen kann. Das liegt daran, dass wir mit den Schulwegkarten, mit der Verkehrserziehung in den Schulen, mit den Verkehrskindergärten und dem Vorziehen der Radfahrprüfung, die früher erst in der Mittelschule stattgefunden hat, die wir jetzt in die 4. Klasse Volksschule vorgezogen haben. Gerade um diese Jahreszeit sind die Verkehrskindergärten voll damit, wo die Tests sowohl von der Polizei aus als auch vom ARBÖ stattfinden und sofort auch der Radfahrführerschein ausgestellt wird, der die Kinder ermächtigt und ihnen rechtlich auch die Möglichkeit gibt, auf der Fahrbahn dann allein unterwegs sein zu können. Das ist ein ganz wichtiger Schritt. Es ist ganz entscheidend, dass jeder und jede, die im Verkehrsgeschehen unterwegs sind, ein Minimum an Regeln kennen. Was im Übrigen auch für erwachsene Radfahrer sinnvoll wäre. Wir haben daher bei dem Radverkehrsgarten diese Regeln, die im Speziellen für Radfahrer gelten, auch noch einmal dazugeschrieben.

 

Was die Seniorinnen und Senioren betrifft, so haben wir gemeinsam mit dem ÖAMTC die Fahrtrainingskurse eingerichtet. Hier wird in einer, wie ich glaube, sehr freundlichen Form den erwachsenen, älteren Führerscheinbesitzern nahe gelegt: Probiert das einmal, wie schnell reagiert ihr noch, wenn die Fahrbahn nass ist? Wie reagiert ihr, wenn plötzlich ein Hindernis in das Sichtfeld kommt? Dieses Training, das der ÖAMTC hier durchführt und die Möglichkeiten, die auch für ärztliche Untersuchungen dabei geboten werden, ohne dass gleich der Amtsarzt dahinter steht, werden auch sehr gerne angenommen. Ich hoffe, dass wir mit der Verdoppelung der Anzahl, die wir hier gemeinsam mit dem ÖAMTC schulen, auch erreichen können, dass die Verkehrssicherheit bei Auto fahrenden älteren MitbürgerInnen wirklich verbessert wird.

 

Der zweite Bereich. Wir stellen auch fest, dass durch den Boom beim Radfahren auch ältere Menschen, über 65-Jährige, das Fahrrad stärker benutzen. Hier ist die Gruppe, die noch gewohnt war, dass relativ wenig Verkehr ist, als sie früher als Kinder, als Jugendliche mit dem Rad unterwegs waren und jetzt finden sie auf einmal heraus, jetzt ist ja alles sehr dicht und sehr kompakt und viel schwieriger als das früher war, und sie werden unsicher. Genau hier wollen wir vorbeugen und haben mit dem ARBÖ ein Paket ausgearbeitet, wo wir Rad Fahren für ältere Menschen im Besonderen auch wieder einüben und die Chance bieten, dass ältere Menschen, die sich im Radverkehr, im Straßenverkehr dann unsicher fühlen, noch einmal ein Programm durchlaufen können, um wieder die Sicherheit zurückzugewinnen.

 

Präsident Heinz Hufnagl: Die viere und letzte Zufrage kommt von Herrn Abg Hursky. Ich bitte darum.

 

Abg Christian Hursky (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Ich wollte noch einmal auf das Thema eingehen. Wir haben einen steigenden Radverkehr in Wien. Gott sei Dank nutzen immer mehr Menschen das Fahrrad, vor

 

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