Landtag,
28. Sitzung vom 26.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 44 von 76
wirtschaftliche Bedeutung. Wien liegt an drei Achsen
dieses Schienennetzes Paris-Bratislava-Danzig-Wien mit der Möglichkeit
Verlängerung Triest-Venedig-Bologna und Athen-Budapest-Wien-Dresden. Also der
neue Hauptbahnhof ist dann nicht nur eben der neue Hauptbahnhof, über den wir
uns freuen, sondern auch eine hochleistungsfähige Nord-Süd- und
Ost-West-Verbindung zu einem zentralen Knotenpunkt.
Inzwischen haben sich 19 am Korridor liegende Regionen zu einer
Initiative zusammengeschlossen, um Anerkennung der Verlängerung nach Süden zu
erreichen. Hier ist schon eine Vereinbarung unterzeichnet worden. Warum sage
ich das? Weil die Verlängerung des Prioritätsprojekts unter Umständen auch
höhere Fördermittel bedeuten kann, um hier weiterzubauen und um hier eine
wirtschaftliche Stärkung der Regionen zu bringen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, abschließend möchte ich nur
sagen, es geht jetzt nicht nur um Verträge und die Auslegungen und die Details,
sondern um die Umsetzung, die konkrete Umsetzung, wofür ich versucht habe, ein
Beispiel zu bringen. Aber das geht natürlich nur, wenn man sich überhaupt zu
den Grundsätzen bekennt, was erfreulicherweise hier im Haus eine große Mehrheit
tut. (Beifall bei der SPÖ)
Präsident Heinz Hufnagl: Der Herr Abg Mag Jung hat sich
zur Konsumation seiner Restredezeit von fünf Minuten zum Wort gemeldet.
Abg Mag Wolfgang Jung (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Danke, Herr Vorsitzender!
Der Kollege Gerstl hat einen Choral auf die EU gesungen, unter anderem
auch auf die tollen Unterstützungsleistungen, die wir im Zug der
Wirtschaftskrise gekriegt haben.
Herr Kollege Gerstl, die EU druckt auch kein Geld, sondern das müssen
wir vorher einzahlen. Das zahlen die Nettozahler ein und wir sind ein kräftiger
Nettozahler. Aber das war nicht der Hauptgrund, der mich bewogen hat, noch
einmal rauszugehen. Aber Ihr salbungsvoller Spruch vom „Friedenswerk
Fortführen“ in der EU hat mich dazu angeregt, hier herauszukommen.
Ich erinnere mich an einen Minister Fasslabend, Sie waren ja bei ihm
auch Sekretär, der uns nach Afghanistan hineingetrieben hat. Und ich bin sehr
froh und sehr zufrieden, dass es, in der Zeit war ich noch Vorsitzender des
Verteidigungsausschusses, uns gelungen ist, die Österreicher dort
herauszuholen. Nunmehr ist die ÖVP auch wieder kräftig dran, uns Richtung NATO
zu treiben. Was uns dann erwartet und was uns in dieser gemeinsamen
europäischen Friedenspolitik erwartet, kann ich Ihnen aus der heutigen „Welt“
vorlesen. Da steht jetzt genau: „Die Forderungen des amerikanischen
Oberbefehlshabers für Afghanistan um 40 000 zusätzliche Soldaten, davon
die Entsendung von rund 10 000 zusätzlichen Soldaten aus der EU. Die
Europäer werden für den Anfang Jänner in London zu einer Afghanistankonferenz
erwartet, wo konkrete Zusagen von den Europäern erwartet werden.“
Herr Kollege Gerstl, wenn das die gemeinsame europäische
Friedenspolitik ist, dann pfeif’ ich drauf! (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Zum Wort ist nunmehr niemand
mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Es liegt uns eine Reihe von Beschluss- und Resolutionsanträgen vor,
fünf konkret an der Zahl, die ich im Sinne des Zeitpunkts des Einlangens
nunmehr zur Behandlung und Abstimmung bringen werde.
Die ÖVP-Abgeordneten Dr Matthias Tschirf und Mag Wolfgang Gerstl haben
einen Beschluss- und Resolutionsantrag betreffend gemeinsame Sitzungen der
Bundesländer der Vienna Region, nämlich der Bundesländer Wien,
Niederösterreich, Burgenland sowie unsere Nachbarregionen Tschechien, der
Slowakei und Ungarn eingebracht. In formeller Hinsicht wird die sofortige
Abstimmung verlangt. - Wer sich mit diesem Antrag identifiziert, bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. - Ich darf die einstimmige Kenntnisnahme und Beschlussfassung
festhalten.
Die Abgen Mag Schreuder und FreundInnen, der Grüne Klub, haben einen
Beschluss- und Resolutionsantrag betreffend Stellungnahme Wiens zur
Europäischen Bürgerinitiative eingebracht. Auch hier wird die sofortige
Abstimmung verlangt. - Wer mit diesem Antrag einverstanden ist, den bitte ich
ebenfalls um ein Handzeichen. - Dies ist sohin einstimmig angenommen.
Die ÖVP-Abgeordneten Mag Tschirf und Wolfgang Gerstl sowie die grünen Abgeordneten
Mag Vassilakou und Marco Schreuder haben einen gemeinsamen Beschluss- und
Resolutionsantrag betreffend Schaffung eines Wiener Europa-Ausschusses
eingebracht. In formeller Hinsicht wird hier die Zuweisung an den Herrn
Landeshauptmann begehrt. - Wer damit einverstanden ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. - Auch hier die Einstimmigkeit.
Der Beschluss- und Resolutionsantrag der ÖVP-Abgeordneten Mag Dr
Tschirf und Wolfgang Gerstl betrifft die Teilnahme und das Rederecht für
Abgeordnete des Europaparlaments an den Sitzungen des Wiener Landtages und des
Wiener Gemeinderates. In formeller Hinsicht wird auch hier die Zuweisung an den
Herrn Landeshauptmann begehrt. - Wer mit dieser Vorgangsweise einverstanden
ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich darf auch hier die
Einstimmigkeit registrieren.
Und last but not least haben die ÖVP-Abgeordneten Dr Matthias Tschirf
und Mag Wolfgang Gerstl einen Beschluss- und Resolutionsantrag betreffend
Teilnahme und Rederecht für EU-Kommissare, allerdings im Text nur für die
Sitzungen des Landtages begehrt. - Wer diesen Antrag unterstützt ... (Abg
Siegi Lindenmayr: Zuweisung! Zuweisung!) Hier ist eine Zuweisung an den
Herrn Landeshauptmann begehrt sowie bei den beiden letzten Anträgen. Wer mit der
Zuweisung einverstanden ist, den bitte ich um ein Handzeichen. - Dies ist
einstimmig.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 im Zusammenhang mit § 31 Abs 1
der Geschäftsordnung bekannt, dass an
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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