Landtag,
28. Sitzung vom 26.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 76
Landwirtschaftskammer und der LGV Frischgemüse gegründet hat. Da war
auch die Wiener Landwirtschaftskammer wesentlich beteiligt, auch wenn ich
manchmal den Eindruck habe, dass sie mehr damit beschäftigt ist, in ihren
Aussendungen die Stadt Wien und die SPÖ schlechtzumachen.
Es gäbe noch eine Vielzahl von Maßnahmen, welche die Stadt Wien im
Bereich der Landwirtschaft setzt, aufzuzählen. Alle zeigen, die Wiener
Landwirtschaft ist für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet. Ein
Beispiel dafür ist das Konjunkturprogramm. Die Stadt Wien hat 2009 für die
Wiener Landwirtschaft ein eigenes Konjunkturprogramm in der Höhe von
650 000 EUR für Zinszuschüsse aufgelegt. Damit war Wien das erste Bundesland,
das eine derartige Unterstützung für seine Bäuerinnen und Bauern ins Leben
gerufen hat. Als die anderen Bundesländer noch nachgedacht haben, haben wir in
Wien dieses Konjunkturprogramm bereits ins Leben gerufen. Mit dieser Förderung
werden verschiedene Vorlaufkosten gemindert, mit dieser Förderschiene können
wir auch dahin gehend einwirken, dass wichtige ökologische Ziele erreicht
werden und vor allem können die rund 3 000 Arbeitsplätze im unmittelbaren
landwirtschaftlichen Bereich gesichert werden, denn die sind uns besonders
wichtig. Uns geht es nämlich zuerst um die Menschen und dann erst um die
Wirtschaft, nicht so wie bei einigen der Kollegen von der ÖVP, die zuerst die
Wirtschaft und dann die Menschen und dann noch einmal die Wirtschaft möchte! (Beifall
bei der SPÖ.)
Seit Anfang 2009 gibt es auch eine Anpassung der Landesförderung,
zum Beispiel die Sturmschadenversicherung für den Gartenbau. Diese gibt es seit
2010 und ist jetzt auf den Ackerbaubetrieb ausgedehnt worden. Das war und ist
uns besonders wichtig, weil durch die Klimaschwankungen der letzten Jahre ist
die rechtzeitige Absicherung im Schadensfall, gerade für die
landwirtschaftlichen Produktionsbetriebe, besonders wichtig. Mit dieser
Förderungsmaßnahme wollen wir die möglichst flächendeckende Absicherung unserer
Ackerflächen beschleunigen und so einen wesentlichen Beitrag zur
Risikoabsicherung unserer Betriebe leisten. Wir haben ja bei den Unwettern im
vergangenen Juli gesehen, welche schlimmen Folgen das für die Wiener
Landwirtschaft hat. Da haben wir unsere Bäuerinnen und Bauern nicht im Stich
gelassen. Wir haben sie nicht alleine gelassen. So wie 2003, bei den
Hagelschäden, hat die Stadt Wien auch diesmal einen wesentlichen finanziellen
Zuschuss für die außerordentlichen Mehrkosten durch die Schäden gegeben. Allein
in der Donaustadt sind rund 40 Hektar Obstbaufläche gefördert worden. Ich
erspare mir die Details, aber insgesamt betrug der finanzielle Zuschuss durch
die Stadt rund 300 000 EUR, und das kann sich sehen lassen! (Beifall
bei der SPÖ.)
Sie sehen, werte Kolleginnen und Kollegen, die Herausforderungen an die
landwirtschaftlichen Betriebe werden größer und die Stadt Wien wird diesen
erfolgreichen Weg weiter konsequent gehen. Wir können uns nur bei den Wiener
Bäuerinnen und Bauern bedanken, deren Beitrag und deren Engagement wesentlich
zur hohen Lebensqualität unserer Stadt beitragen. Darauf können wir stolz sein!
Wien ist eine Umweltmusterstadt, auch und vor allem dank der Landwirtschaft! -
Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Marianne Klicka: Zum Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat das
Schlusswort.
Berichterstatterin Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Frau
Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Auch von mir noch ein paar kurze, abschließende Worte zum vorliegenden
Landwirtschaftsbericht. Ich glaube, dass es uns gelungen ist, im heurigen Jahr
wirklich einige doch sehr wesentliche Maßnahmen zur Sicherung dieser
Infrastruktur in Wien zu setzen.
Das Konjunkturprogramm mit 650 000 EUR für Zinszuschüsse ist
schon kurz erwähnt worden. Das ist eine ganz wichtige Maßnahme zur Abmilderung
der hohen Produktionsvorlaufkosten und zur Sicherung der mehr als
3 000 Arbeitsplätze, die wir in diesem Bereich haben.
Auf der anderen Seite haben wir die Sturmschadenversicherung vom
Gartenbau auf die Ackerbaubetriebe ausgeweitet, auch eine wichtige Maßnahme,
weil wir wirklich immer bemüht sind, den Wiener Bäuerinnen und Bauern das Leben
zu erleichtern, um die Nahversorgung, die eine wichtig ökologische Komponente
hat, auch für die Zukunft sicherstellen zu können.
Als dritte Maßnahme haben wir als wirklich einziges Bundesland bei den
Hagelschäden, um eben die Langzeitfolgen beziehungsweise die außerordentlichen
Mehrkosten, die durch diese Hagelschäden entstanden sind, abzufedern, auch noch
einmal 300 000 EUR in die Hand genommen. Ich glaube, das ist schon
bemerkenswert, dass wir gerade in Wien, das von der Agrarstruktur her doch eher
zu den kleineren Bundesländern zählt, als einziges Bundesland diese Maßnahme
gesetzt haben.
Ich glaube, es ist viel für unsere Bäuerinnen und Bauern passiert, und
ich hoffe, dass es uns damit gelingt, auch für die Zukunft diese, für die
Wiener Nahversorgung doch so wichtige, Infrastruktur sicherzustellen. - Herzlichen
Dank! (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Marianne Klicka: Wir kommen nun zur
Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die den vorliegenden Wiener
Landwirtschaftsbericht 2009 zur Kenntnis nehmen wollen, um ein Zeichen mit
der Hand. - Ich stelle fest, dass die Annahme mit den Stimmen der SPÖ, der FPÖ
und der ÖVP, somit mehrheitlich, erfolgt.
Ich möchte dem Hohen Landtag zur Kenntnis bringen, dass Frau Abg Dr
Pilz ab 15.15 Uhr für die heutige Sitzung entschuldigt ist.
Wir kommen nun zur Postnummer 6. Sie betrifft die erste Lesung der
Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Gesetz über die Regelung des
Veranstaltungswesens - Wiener Veranstaltungsgesetz - geändert wird, betreffend
Hütchenspiel. Berichterstatter ist Herr StR Dr Mailath-Pokorny. Ich ersuche
ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Frau Präsidentin! Hoher
Landtag! Ich bitte um Zustimmung.
Präsidentin Marianne Klicka: Gemäß § 30c Abs 10
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