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Landtag, 2. Sitzung vom 16.12.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 11 von 48

 

ter, damit man sich als Wienerin oder Wiener auch ein Bild machen kann: Okay, da gibt es einen Turnsaal, da gibt es eine Sporthalle. Wie groß ist die eigentlich? Passt die für meine Sportart überhaupt? Kann ich da vielleicht letztendlich auch die eine oder andere Aktivität setzen?

 

Es zeigt sich auch – und ich glaube, das ich auch ganz wichtig –, dass es eben nicht ein konzentriertes Sportangebot ist, das sich zum Beispiel nur in der Peripherie darstellt, sondern selbst wenn man Wien in die entsprechenden vier Quadranten unterteilt, ist es so, dass wir dieses Angebot in allen entsprechende Regionen zur Verfügung stellen.

 

Was mir aber ganz wichtig ist – und ich denke, dass das auch immer so eine Diskussion ist –, wir sind hier wirklich sportlich sehr fair umgegangen mit dieser Berechnung. Wir haben alle jene Grüngebiete, die Gewässer, die Uferzonen, die Radwege, die Wanderwege in der Stadt, die für viele mittlerweile auch sportliche Betätigungsfelder sind – ich sage nur Stichwort Mountainbiken, Laufen et cetera –, all diese Flächen haben wir in Wien nicht mit eingerechnet. Es geht hier wirklich um reine Sportstätten, auch nicht nur um widmungsmäßige, sondern um ausgebaute, in Stein gegossene – wenn man es einmal so allgemein sagen will – Sportstätten. Hätten wir das getan, also hätten wir zum Beispiel die gesamten Gewässer, die für den Rudersport in Wien gerade auch in Ihrem Bezirk eine große Bedeutung haben, dazugerechnet, hätten wir das alles zu dem sportlichen Angebot dazuaddiert, wären wir auf einen Wert von 51 m² gekommen. Also ich glaube, dass sich hier sehr deutlich zeigt, wie stark wir in diesem Bereich aufgestellt sind.

 

Wir haben 2 500 Sporthallen mit den entsprechenden Turnsälen und dem entsprechenden Angebot, 150 Fußballplätze, 6 Kletterhallen, 21 Skate-Anlagen, 14 Reitsportanlagen, 34 Bäder. Das sind nur ein paar Daten, anhand derer nun gezeigt werden kann, wie breit gefächert das Wiener Sportstättenangebot ist, und das – das ist auch noch wichtig, das ist mir auch als Sportstadtrat ganz besonders wichtig – in einem sehr breitgefächerten sportlichen Angebot. Wir unterscheiden uns als Großstadt einfach durch ein sehr breitgefächertes sportliches Angebot. Wir haben 68 anerkannte Sportarten in dieser Stadt. Also wenn Vergleiche gezogen werden, es gibt eine Gemeinde, die leistet mehr für den Basketballsport, die leistet mehr für die Sportart XY, muss man immer in Betracht ziehen, vielfach ist das neben Fußball – den gibt es in der Regel überall – eben die zweite oder dritte Sportart, die man anbietet.

 

Wir in Wien haben 68 Sportarten, und das zeigt einerseits das breitgefächerte Angebot, aber vor allem auch – und das ist ganz wichtig – die breitgefächerte Infrastruktur. Und das alles noch zu sehr, sehr günstigen Tarifen, weil wir unsere Anlagen, die im Eigentum der Stadt selbst stehen, ja sehr günstig den Wiener Sportlerinnen und Sportlern, den Vereinen und Verbänden anbieten. Ich nenne immer nur die Kernzahl dazu: Die Bundesturnhallen, die es in Wien gibt, haben den 40-fachen Tarif von dem, wie wir unsere Anlagen, sowohl unsere Fußballanlagen, aber auch Turnsäle und Turnhallen, anbieten. Also es zeigt sich, dass wir auch mit der Unterstützung der sportlichen Infrastruktur als Stadt einen sehr wertvollen Beitrag leisten.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke, Herr Stadtrat. Die 1. Zusatzfrage stellt der Abg Kurz. Ich erteile ihm das Wort

 

. 9.55.02

Abg Sebastian Kurz (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!

 

Der Sportstättenatlas ist für uns auf jeden Fall ein Konzept, dem wir durchaus etwas abgewinnen können, da es einen gewissen Überblick schafft, was uns allerdings wichtig wäre – und daher die Frage, warum es das nicht gibt –, ist die Weiterentwicklung, das heißt, ein Sportstättenkonzept gerade für die Flächenbezirke, wo sich jetzt noch mehr junge Menschen und junge Familien ansiedeln.

 

Warum gibt es so ein Sportstättenkonzept nicht, das darüber Auskunft gibt, wo in Zukunft Sportstätten entstehen sollen, beziehungsweise was da noch fehlt, also geplant ist?

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Herr Stadtrat!

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Weil ich schlicht und ergreifend glaube, dass entsprechende Konzepte letztendlich nie auf eine entsprechende Dynamik Rücksicht nehmen können. Wir alle wissen – ich sage nur Stichwort Rennsportarten –, wie schnelllebig sich unsere Zeit durchaus auch zum Beispiel im Bereich der sportlichen Ausübung darstellt. Viele Sportarten, die wir in Wien mittlerweile anbieten, sind Sportarten, über die man vor zehn Jahren überhaupt nicht gesprochen hat.

 

Ich kenne natürlich auch – ich sage das ganz offen – die politische Auseinandersetzung. Wenn man sagt, man will in dem Stadterweiterungsgebiet XY jene Halle bauen, dann erweckt man auf der einen Seite natürlich automatisch sofort immer Hoffnungen bei jenen, die diesen Sport ausüben, während man aber dann vielleicht draufkommt, man will eine 69. und eine 70. Sportart anbieten und sich dann umorientiert. Also man erweckt dann auf der einen Seite entsprechende Hoffnungen und Erwartungen, auf der anderen Seite engt es einen oft aber auch ein, zum Beispiel in Sportarten, bei denen man sehr stark in die Breite gehen kann, die viele Menschen auch ausüben wollen, die entsprechenden Entwicklungsmöglichkeit zu haben.

 

Nichtsdestotrotz, keine Frage, ist gerade der Sportstättenatlas eine sehr gute Grundlage, um immer wieder auch zu sehen, brauche ich dort in jener Sportart tatsächlich zusätzliche Ressourcen, brauche ich vielleicht dort diese oder jene Halle, aber ich glaube, diese Festschreibung engt im Endeffekt – und so ist auch das politische Geschäft – sehr maßgeblich ein, um zum Beispiel Neuentwicklungen berücksichtigen zu können.

 

Ich nenne nur ein Beispiel. Wenn man etwa bei einem ganz wichtigen Projekt, das in nächster Zeit ja ansteht, das ist die Realisierung des Eisringes Süd, irgendwann einmal ganz klar hineinschreibt, das soll diese Halle sein, jene Halle sein, dort soll natürlich der Eissport einen wesentlichen Standort haben, aber wir wollen darüber hinaus auch eine Sport- und Fun-Halle errichten und auch im Bereich des Ballsports zwei zusätzliche

 

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