Landtag,
29. Sitzung vom 28.01.2010, Wörtliches Protokoll -
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gut begründete Skepsis gibt. Ich sage nur das Thema Pilzbefall und so
weiter. Es ist uns in erster Linie dort schon sehr wichtig, dass der Wein
weiterhin eine gute Qualität hat. Wir haben lange genug gearbeitet, um zu
diesem Punkt zu kommen. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Aber es gibt Biowinzer!)
Es gibt Biowinzer. Wir werden uns das anschauen. Ich bin da
leidenschaftslos und auch ergebnisoffen. Wir werden uns natürlich anschauen,
wie das bei den anderen funktioniert und welche Probleme sie haben. Sie wissen,
es ist nicht jeder Jahrgang wie der andere. Es gibt Jahre, wo es mit Pilzen
überhaupt kein Problem gibt, und dann gibt es natürlich feuchtere Jahre, wo das
ganz anders ausschaut. Was ich nicht möchte, ist, mit einem Schlag zu sagen,
wir stellen alles um, volles Risiko, sondern ich möchte das wirklich
vorsichtig, überlegt und besonnen angehen.
Aber dass die Stadt Wien und ich persönlich überhaupt keine
Berührungsängste im Thema biologische Landwirtschaft haben, haben wir, glaube
ich, wirklich bewiesen, weil die Stadt Wien schon seit den 80er Jahren zu den
Pionieren in diesem Bereich zählt. Auch der Leiter des Weinguts Wien Cobenzl,
Thomas Podsednik, der auch der Leiter des Landwirtschaftsbetriebes ist, hat
bewiesen, dass es da überhaupt keine Vorurteile oder sonst etwas gibt. Aber man
muss es sich trotzdem nüchtern und gut anschauen, ob das in dem Bereich auch
bei Wiener klimatischen Verhältnissen überhaupt umsetzbar ist und dann auch die
Qualität noch passt.
Präsident Prof Harry Kopietz: Zu Ihrer Information, meine
Damen und Herren, auch der Herr Abg Dr Troch hat sich wegen Krankheit
entschuldigt.
Wir kommen zur 3. Zusatzfrage. Sie wird von Herrn Abg Dipl-Ing Stiftner
gestellt. - Ich bitte darum.
Abg Dipl-Ing Roman Stiftner (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Schönen guten Morgen, Frau Stadträtin!
Als Biologin wissen Sie natürlich, dass Artenvielfalt sehr viel mit
Lebensraum in der Natur zu tun hat. Der Lebensraum in der Natur in Wien ist
nicht gerade üppig. Wir haben oft die Situation, dass sich viele Bäche bereits
unter der Oberfläche mehr oder weniger versteckt haben. Zwei Drittel der
Wienerwaldbäche fließen unter der Oberfläche, sind also nicht renaturiert. Auch
der Rechnungshof hat die bisherigen Initiativen der Wiener Stadtregierung sehr
stark kritisiert, beispielsweise die Planungsarbeiten und die
Durchführungsarbeiten, die im Bereich des Wienflusses nicht wirklich besonders
gelungen sind. Der Petersbach ist so weit renaturiert, dass dort nur eine Tafel
hängt, und das, glaube ich, seit vier Jahren, die mittlerweile, glaube ich
auch, schon durchgesprüht ist. Aber es ist nicht viel weitergegangen.
Ich möchte Sie deshalb fragen, wie Sie wirklich Biodiversität abseits
der Hochglanzmagazine umsetzen wollen und wie Sie den Lebensraum der Natur
durch Renaturierung ehestmöglich zurückgeben wollen, weil es eine Möglichkeit
ist, durch Investitionen auch Arbeitsplätze für Wien zu sichern.
Präsident Prof Harry Kopietz: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr Abgeordneter!
Ich habe vorhin ausgeführt, und wie gesagt, das war nur wirklich ein
Bruchteil der Projekte, die wir im Bereich der Artenvielfalt und Biodiversität
haben, dass Wien als Großstadt in diesem Bereich eine sehr lange Tradition hat,
aber wirklich auch sehr gut aufgestellt ist, weil wir viele Arten der Roten
Liste auch in der Stadt beheimaten konnten und können beziehungsweise auch
wieder ansiedeln können.
Was den Wienfluss und die Wienerwaldbäche generell betrifft, ist das
einfach eine strukturelle Frage, die natürlich sehr stark mit unserer
Geschichte verknüpft ist, weil es sich damals einfach so ergeben hat, dass
viele der Bäche als Bachkanäle genutzt wurden. Natürlich ist es nicht so
einfach, jetzt das komplette System umzubauen und wieder zu renaturieren. Das
würde auch in vielen Bereichen keinen Sinn machen. Dort, wo es Sinn macht, zum
Beispiel bei der Liesing, tun wir es auch.
Der Wienfluss, muss man auch dazusagen, hat hauptsächlich die Aufgabe,
den Hochwasserschutz für diese Stadt aus dem Wienerwaldeinzugsgebiet
mitzuerfüllen. Das ist die primäre Aufgabe des Wienflusses. Alles andere ist
dem nachgeordnet. Auch das haben wir, glaube ich, dem Rechnungshof sehr gut
darlegen können, dass es sich hier nicht um ein normales Fließgewässer in einer
Stadt, sondern um einen Fluss handelt, der eine besondere und für die Stadt
sehr zentrale und wichtige Aufgabe hat und dass deswegen alle Versuche der
Renaturierung oder sonstigen Nutzung dort immer vor dem Hintergrund der
Primärnutzung des Wienflusses, nämlich als Hochwasserabflussbereich, zu sehen
sind und dadurch viele Dinge, die wir vielleicht alle gerne hätten, schwer
gehen beziehungsweise gar nicht möglich sind.
Präsident Prof Harry Kopietz:
Die 4. Zusatzfrage stellt Herr Abg Ing Meidlinger. Ich erteile es ihm.
Abg Ing Christian Meidlinger (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Guten Morgen, Frau
Landesrätin!
Vielleicht zunächst noch eine Anmerkung: Als Vorsitzender einer
Gewerkschaft mit über 250 Berufsgruppen ist es zu einer Frage bis zur
Artenvielfalt nicht wirklich weit und durchaus auch ableitbar. (Abg Mag Rüdiger
Maresch: Das ist eine ganz arge Formulierung, Herr Kollege!) Es sind natürlich
viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ökologischen Fragen interessiert.
Es gibt sehr viele Gemeindebedienstete, die auch bundesweit mit diesen Themen
beschäftigt sind und in diesen Berufen und Tätigkeitsfeldern arbeiten.
Sehr geehrte Frau Landesrätin, in den letzten Jahren hat die Stadt Wien
den Tag der Artenvielfalt traditionellerweise mit sehr interessanten Programmen
befüllt.
Meine Frage ist: Wird es diesen Tag der Artenvielfalt auch heuer wieder
geben? Und wenn ja, welche Programme sind hier vorgesehen?
Präsident Prof Harry Kopietz:
Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr Abgeordneter!
Natürlich wird es auch heuer wieder einen Tag der
Artenvielfalt geben. Es ist mittlerweile eine schöne
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