Landtag,
30. Sitzung vom 26.03.2010, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 82
wenn die Rede davon ist, dass ich auf Grund einer allgemeinen
Wahrnehmung mehr oder weniger veranlassen kann, dass die Polizei kommt und
jemanden wegschickt, denn er könnte sich so benehmen, dass es öffentlich einen
Anstoß erregt, das ist sehr weit gefasst und sehr schwammig. Die Juristen, die
hier unter uns sitzen, wissen ganz genau, wovon ich rede.
Deshalb möchte ich Sie ersuchen, es ist noch nicht zu spät, über diesen
Passus sehr wohl auch nachzudenken, ob es wirklich das ist, was wir hier
erreichen möchten, denn ich möchte in Erinnerung rufen, dass wir ja das
Europäische Jahr gegen die Armut haben und nicht das Europäische Jahr gegen die
Armen. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsidentin Marianne Klicka: Als Nächste zum Wort
gemeldet ist Frau Abg Feldmann. Ich erteile es ihr.
Abg Mag Barbara Feldmann (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Ich bin froh darüber, dass diese Novelle des Landes-Sicherheitsgesetzes
stattfindet. Es ist ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung zum
Schutz der Bevölkerung. Mir ist es auch relativ egal, ob es sich jetzt hier um
einen Wahlkampfschmäh handelt oder ob es die SPÖ verstanden hat oder nicht oder
auch von uns abgeschrieben hat. Mir ist wichtig, dass es in Kraft tritt, weil
es wirkungsvoll ist und zwar weil man wieder durch Wien gehen kann (Beifall
bei der ÖVP.), ohne dass man angebettelt wird von organisierten Banden
nämlich und vor allem, dass Frauen und Kinder, aber auch ältere Personen
geschützt sind und sich nicht mehr fürchten müssen und aus Angst Geld geben,
weil sie sich bedroht fühlen.
Aber es gibt noch einen zweiten Punkt und dabei verstehe ich jetzt die
GRÜNEN nicht: Es ist ein wesentlicher Schritt gegen Menschenhandel, es ist ein
wesentlicher Schritt ... (Aufregung bei Abg Dipl-Ing Sabine Gretner und
Abg Marco Schreuder. – Abg Dipl-Ing Martin Margulies: Von ihnen gibt es ja
genug!) Ja, es ist uns wohl allen klar und es ist offensichtlich und ich
kann wirklich nicht verstehen, wieso Sie das nicht sehen, dass das organisierte
Banden sind mit dem gleichen Outfit, mit gleichem Wollmützerl, mit
gleichen ... (Aufregung bei den GRÜNEN.) Und das ist Ausbeutung von
armen Personen und wenn ihr das nicht sehen könnt, dann tut mir das wahnsinnig
leid. (Große Aufregung bei den GRÜNEN.) Auf jeden Fall ist es Aufgabe
der Stadt, wenn es soziale Fälle gibt, sich um diese sozialen Fälle zu kümmern.
Dank der SPÖ ist Wien leider zu einer der teuersten Städte geworden allein
durch die Gebührenerhöhungen, die viele in die Armut treibt. Aber soziale
Fälle, das ist Aufgabe der Stadt, hier ihre Pflicht wahrzunehmen. (Beifall
bei der ÖVP.)
Es gibt allerdings auch nach Verwirklichung dieses Landes-Sicherheitsgesetzes
noch eine Reihe von Punkten, die zum Schutz der Bevölkerung und zur Sicherheit
der Bürger erledigt gehören. Es gehört noch genug getan wie zum Beispiel
Angsträume beseitigen, Lichtkonzepte erstellen in S-Bahnen, in Parks, in
U-Bahnen Zugbegleiter einsetzen, Stationsaufsichtspersonen, Notrufsäulen oder
auch Videoüberwachung. Es ist wichtig, dass verwahrloste Gegenden oder Gegenden
mit Graffiti-Schmierereien, die ja bekannterweise Verbrechen anziehen,
gesäubert (Abg Godwin Schuster: Jemand, der mit der U-Bahn fährt, weiß, dass
es das gibt.) und in Ordnung gehalten werden. Ich kann Sie leider nicht
verstehen. (Abg Godwin Schuster: Jemand, der mit der U-Bahn fährt, weiß,
dass es das gibt.) Jemand, der mit der U-Bahn fährt - das sind zum Beispiel
meine beiden Kinder und alle ihre Freunde inklusive meiner und ich muss sagen,
man fühlt sich in manchen Stationen derartig unsicher und man fühlt sich
derartig bedroht. Ja, es gibt unglaubliche Situationen. Da ist niemand, da ist
einfach niemand in der Nacht, am Abend, et cetera. Das gehört einfach geregelt
wie es in anderen Städten international auch längst üblich ist, Herr Schuster. (Beifall
bei der ÖVP.)
Übernehmen Sie die Verantwortung! Gehen Sie es an! Es gibt noch genug
zu tun! - Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsidentin Marianne Klicka: Als Nächster zum Wort
gemeldet ist Herr Abg Lindenmayr. Ich erteile es ihm.
Abg Siegi Lindenmayr (Sozialdemokratische Fraktion des
Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte
Damen und Herren! Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie!
Ich freue mich über so viele Interessierte und darum möchte ich meine
Einleitungssätze vielleicht etwas ausführen. Ich muss mich nämlich leider mit
allen drei Oppositionsparteien ein bisschen mehr beschäftigen, denn für all
jene, die das seit heute in der Früh mitverfolgt haben: Die Oppositionsparteien
betreiben Wahlkampf während wir von der SPÖ (Heiterkeit bei der ÖVP, FPÖ und
den GRÜNEN.), wir von der SPÖ mit den Wienerinnen und Wienern, mit der
Stadtregierung und mit unseren Abgeordneten arbeiten. Wir arbeiten bis zum
10. Oktober. Wir arbeiten für Wien, für die Lebensqualität in dieser
Stadt. Wir arbeiten für die Lebensqualität in dieser Stadt! Das muss einmal
klar gesagt werden! (Beifall bei der SPÖ.
– Aufregung bei Abg Mag Wolfgang Jung.) Beginnend bei der FPÖ – ja, Sie
haben’s notwendig, Herr Jung! Wir beginnen bei der FPÖ. Sie versuchen
verzweifelt, sich auch mit dieser Aktuellen Stunde ins Gespräch zu bringen.
Ihnen geht derzeit alles schief. Sie treiben ein ganzes Bundesland in den Ruin.
Bei Ihnen gibt’s ... (Abg Mag Wolfgang Jung: Schämen Sie sich!) Bei
Ihnen gibt’s Korruption und Bestechung und alles ist ... (Abg Mag
Wolfgang Jung: Schämen Sie sich! Schämen Sie sich!) Hat es gegeben, ist in
den Zeitungen nachzulesen. Und auch die Bundespräsidentin, die Sie da
aufgestellt haben, auch mit der ist kein Staat zu machen. Sie ist eine
Keller-Nazi und ihr Mann ist überhaupt einer. Das heißt, Ihnen geht alles
schief. Sie wollen ständig davon ablenken und daher die Inszenierung dieser
heutigen Aktuellen Stunde mit Beruhigungspillen! Die brauchen Sie selber! (Aufregung
bei Abg Mag Wolfgang Jung. – Beifall
bei der SPÖ.)
Im Landes-Sicherheitsgesetz, das wir heute
beschließen werden, werden in der öffentlichen Darstellung
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