Landtag,
32. Sitzung vom 21.05.2010, Wörtliches Protokoll -
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schränkungen;
es wird hier einiges ganz Konkretes, Umsetzbares und Kontrollierbares im Bereich
des Jugendschutzes passieren; Limit für Spieldauer, keine Umgehungstricks mehr
möglich, Finanzierung für Suchtprävention und SpielerInnenberatung - wir zeigen
mit 2 Millionen EUR: natürlich, das ist ganz wichtig, dass man hier
noch verstärkt nachsetzt -, die Soko Glücksspiel mit 65 eigens geschulten Beamten.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch kurz noch einmal auf das
eingehen, was Herr Ellensohn gesagt hat, betreffend die Kontrolle durch die
MA 36. - Das ist einfach nicht richtig! Im Jahre 2009 wurden insgesamt 800
Lokale, zirka 1 500 Spielapparate überprüft. Das ist einfach Faktenlage. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Und?) Im Jahr
2010 wurden bisher 332 Lokale und 600 Spielapparate überprüft. - Das heißt, der
MA 36 hier umzuhängen, nicht gut gearbeitet zu haben, ist einfach völlig
ineffizient und nicht wahr. (Beifall bei der SPÖ. – StR David Ellensohn: Der
Lopatka sagt ...)
Lassen Sie mich noch zwei Punkte erwähnen: Einerseits die Beschränkung
der Anzahl der Spielautomaten – sie wurde auch schon vorher erwähnt; ich
glaube, das ist ein Punkt, der ganz wesentlich ist für eine zukünftige Gesetzeslage
– und andererseits die Stärkung der Verfahrensrechte der Strafvollzugsbehörden,
die hier viel mehr Möglichkeiten bekommen.
Lassen Sie mich damit auch schon zum Schluss meiner Ausführungen kommen.
Ich möchte hier sozusagen, vom Anfang ausgehend, den Kreis schließen. Ich
glaube, es ist ein Thema, wo nur das Beste geschehen sollte und wo wir im
Interesse der Betroffenen die richtigen Schritte setzen sollten. Ich sehe hier
zwei Wege, die sich ja jetzt auch in der Debatte aufgetan haben. Der eine ist
der Weg des Verbots. Ich bin wirklich davon überzeugt, dass ein Verbot dazu
führt, dass es eine Verlagerung in die Hinterzimmer gibt, dass man sich im
21. Jahrhundert, wo das Internet so stark ist, nicht mehr dem Irrglauben
hingeben darf, dass Menschen, die spielsuchtkrank sind, nicht andere Wege
finden zu spielen. Ich glaube, dass es sich ins Ausland verlagern würde und
dass wir hier definitiv nicht das erreichen würden, was vielleicht am Anfang,
wenn man sich eine Milchmädchenrechnung ansieht, angenommen werden kann.
Wir gehen den Weg der Kontrolle und des Schutzes, im besten Einvernehmen
und in der besten Überzeugung, dass wir den Betroffenen hier optimale Rahmenbedingungen
zur Verfügung stellen und ihnen helfen. Davon sind wir überzeugt, und ich
wünsche mir sehr, dass wir gemeinsam einen Weg im Sinne der Betroffenen finden.
- Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Prof Harry Kopietz: Zur Erinnerung darf ich noch
erwähnen, dass für jede weitere Rednerin oder jeden weiteren Redner die
Redezeit mit 15 Minuten begrenzt ist. Zu Ihrer Information: Herr Abg Mag
Maresch hat sich von 10.30 Uhr bis 13 Uhr entschuldigt. Als Nächste
zum Wort gemeldet ist Frau Abg Smolik. Ich erteile es ihr.
Abg Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter
Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Ich möchte mich bei meiner Wortmeldung einerseits auf das Thema Jugendschutz,
das ja schon öfter angesprochen wurde, konzentrieren und andererseits die schon
angekündigten und auch zum Teil besprochenen Anträge einbringen.
Der Jugendschutz: Wenn wir uns ansehen, wer jetzt am Kleinen Glücksspiel
teilnehmen dürfte, so ist dies dahin gehend geregelt, dass Personen unter
18 Jahren nicht teilnehmen dürfen und dass die BetreiberInnen von Automatenlokalen
Personen unter 18 Jahren den Zutritt verwehren müssten.
Das ist nicht so, das wissen wir alle. Wir alle kennen diese verhüllten,
beleuchteten Lokale auf den diversen Straßen, wie es ja auch schon angeführt
wurde, und wenn man reingeht, dann sitzen dort ganz sicher Menschen unter
18 Jahren und spielen. Sie verspielen dort am Anfang ihr Taschengeld, und
dann geht es weiter: immer mehr Geld und immer mehr Geld.
Es gibt de facto in Wien keine Kontrolle des Jugendschutzes, und da können
wir nicht länger zusehen und uns auch nicht darauf ausreden, dass es dann
besser wird. Warum sollte es durch die neue Gesetzgebung besser werden? Wird
die Polizei mehr oder verstärkt kontrollieren? - Ich glaube, nein, weil jetzt
schon die Aufgaben der Polizei überbordend sind. Wird diese so genannte Novocard,
wie sie ja genannt wird, das verbessern? - Nein, denn wir wissen aus
Niederösterreich, dass diese Karten missbräuchlich verwendet werden, dass man
zwar beim Abholen der Karte einen Lichtbildausweis vorlegen muss, auf der Karte
selbst aber kein Lichtbild drauf ist und die Karte weitergegeben wird, sodass
jeder mit dieser Karte in solche Lokale hineingehen kann, egal, ob er
18 Jahre und älter ist oder nicht.
Weil
schon angesprochen wurde, warum das Automatenglücksspiel hier so verteufelt
wird: Alle ExpertInnen, die sich mit diesem Thema beschäftigen, bestätigen,
dass für mehr als 80 Prozent diese Automaten der Einstieg in die Spielsucht
sind. Es ist also nicht das Roulette, das ja erwähnt wurde, es ist nicht der
Lotto-Toto-Schein, sondern es sind zu 80 Prozent die Spielautomaten. Da können
wir uns jetzt nicht hinstellen und sagen, nein, das ist nicht so arg, denn das
sind ohnedies nicht so viele, und es gibt auch noch andere. – Ja, es gibt auch
noch andere, aber der Hauptteil der Spielsüchtigen ist in einem Alter von unter
18 Jahren in die Spielsucht eingestiegen und an den Spielautomaten. Es
gibt ja zig Studien und Untersuchungen darüber, wie es in diesem Bereich aussieht,
und es gibt eine, in der man sich die Geschlechterspezifität dieser Spielsucht
und den Problembeginn angesehen hat. Und da sieht man, dass die jungen Männer
hauptsächlich zwischen 15 und 18 Jahren einsteigen in die Spielsucht, in
die Spielautomaten. Das dürften sie aber
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