Landtag,
33. Sitzung vom 24.06.2010, Wörtliches Protokoll -
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sehr. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Heinz Hufnagl: Als nächste Rednerin hat sich die
Frau Abg Mag Anger-Koch zum Wort gemeldet. Bitte, Frau Magistra!
Abg Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt
Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landesrat! Sehr
geehrte Damen und Herren von der Jugendanwaltschaft!
Auch ich möchte mich im Namen meiner Fraktion für den ausführlichen und
tollen Bericht wie jedes Jahr bedanken und möchte auch einige Themen
herausnehmen. Ich denke, das Thema über Kinderbeistand ist ein wesentliches,
gerade wenn die Position des Kindes bei einer Trennung oder einer Scheidung
gestärkt werden muss. Da man auch weiß, dass die Scheidungsrate gerade in Wien
in den letzten Jahren sehr gestiegen ist, braucht es neutrale Personen, die die
Kinder bei den Scheidungsverfahren begleiten, wobei ich auch erwähnen möchte,
dass auch die Besuchsbegleitung, die Sie in den anderen Berichten auch schon erwähnt
haben, nicht unerwähnt bleiben darf, wo man auf alle Fälle schauen muss, dass
genug Kontingente, Personalressourcen und die finanziellen Mittel dafür bereit
gestellt werden müssen und, wie Sie auch richtig erwähnt haben, dass
Einsparungen beziehungsweise fehlendes Budget nicht auf Kosten der Kinder
ausgetragen werden darf. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar und hoffe auch, dass
Sie da dranbleiben und auch die Besuchsbegleitung noch mehr in den Vordergrund
bringen und auch, dass da noch mehr Fördermittel locker gemacht werden.
Herzlichen Dank.
Das Zweite ist die Gewalt der Jugendlichen, die wir ja auch hier im
Hohen Haus schon sehr oft besprochen und diskutiert haben und viele Anträge
gemacht worden sind, wo Sie auch wissen, dass die Hintergründe oft sehr
differenziert sind. Gerade im aggressiven Verhalten muss Hilfestellung
angeboten werden. Wir haben ja auch schon, wie Sie in Ihrem Bericht wieder
erwähnt haben, die Schulmediation, wo Sie ja auch eine eigene Gruppe eingesetzt
haben und auch die Schulmediation in den letzten Berichten, eigentlich schon
seit 2006, erwähnt haben, dass sie gerade an den Pflichtstandorten mehr
eingesetzt werden soll. Da haben wir ja diesbezüglich auch schon sehr viele
Anträge eingebracht und sind der Meinung, dass auch flächendeckend an allen
Schulstandorten mehr Schulsozialarbeiter eingesetzt werden sollen, wo gerade
eben vor Ort die Problematik mit Eltern, mit Direktoren, mit den Kindern
erarbeitet werden kann und hier eine gemeinsame Lösung der Probleme geschaffen
werden kann. Sie haben Gott sei Dank auch wieder einen Appell in diese Richtung
gemacht. Gerade die Schule ist ein idealer Ort, wo die
Unterstützungsmöglichkeiten auszuweiten sind.
Ich möchte mich noch einmal im Namen meiner Fraktion für den Bericht
bedanken und hoffe, dass Sie bei diesen ganzen Dingen auch dran bleiben, dass
diese Missstände doch irgendwann beseitigt werden können und wünsche Ihnen noch
weiterhin viel Erfolg und Danke vielmals! (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Heinz Hufnagl: Als nächster Redner hat sich der
Herr Abg Petr Baxant zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Petr Baxant (Sozialdemokratische Fraktion des
Wiener Landtages und Gemeinderates): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Verehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Frau
Jugendanwältin! Sehr geehrter Herr Jugendanwalt!
Danke vorerst einmal für diesen Bericht, der sehr spannend ist, der sehr
viele österreich- und bundesbezogene Themen angesprochen hat. Ganz
grundsätzlich: Die Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft ist eine überaus
wichtige Institution, eine unabhängige Institution. Vor allem in einer Stadt,
die von einer absolut regierenden Partei verwaltet wird, sind natürlich
Kontrollorgane wie die Kinder- und Jugendanwaltschaft extrem wichtig und umso
wichtiger ist Ihre Tätigkeit, die Sie auch super ausüben. Sie sind auch ein
sehr wichtiger Impulsgeber wie zum Beispiel - und das ist eine Sache, die wir
auch sehr favorisieren und die wir sehr vorantreiben wollen und da sind wir
Ihnen sehr dankbar, dass Sie das auch in die Öffentlichkeit bringen und
Aufmerksamkeit für dieses Thema schaffen - für die Verankerung der Kinderrechte
in der Bundesverfassung. Das ist natürlich ein sehr wichtiger Schritt. Leider
sind wir, ich habe da die Informationen von unserer Kindersprecherin im
Parlament, der Kollegin Lueger, bezüglich dieses Themas ein bisschen weit
zurückgedrängt worden. Vor allem seitens der ÖVP gibt es Probleme. Aber ich
glaube, wir sind auf einem guten Weg und die Wiener Kinder- und
Jugendanwaltschaft ist ein wichtiger Impulsgeber in dieser Hinsicht.
Weiters erfüllen Sie auch eine wichtige Antriebsfunktion wie zum
Beispiel beim Kinderbeistand im Scheidungsfall. Jeder weiß es aus persönlicher
Erfahrung beziehungsweise aus Erklärungen von Kindern und von Betroffenen, dass
natürlich im Scheidungsfall die Kinder die ersten Opfer sind und jene, die am
meisten leiden. Umso wichtiger ist es, dass es eine unabhängige und
weisungsfreie Stelle gibt, die wirklich ausschließlich auf der Seite der Kinder
und der Jugendlichen ist. Auch das ist eine extrem wichtige Funktion, die Sie
da einnehmen.
Weiters danke ich auch sehr und danke ich auch dem Herrn StR Oxonitsch
sehr dafür, dass sofort, als die von Herrn Gudenus angeführten Missstände und
sexuellen Übergriffe bekannt geworden sind, reagiert wurde und eine
Anlaufstelle installiert wurde, wo Kinder und Jugendliche beziehungsweise
Betroffene hingehen konnten. Sie haben ihnen zugehört, Sie haben Aufmerksamkeit
und Öffentlichkeit geboten und vor allem, Sie haben auch vermittelt und das ist
auch eine extrem wichtige Funktion.
Weiters möchte ich betonen, dass natürlich diese
Parteinahme für Opfer sexueller Übergriffe und gewalttätiger Übergriffe in ein
ganz großes und ganz breites
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