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Landtag, 4. Sitzung vom 01.04.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 49

 

jährlich, die uns fehlen, die uns fehlen zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, die uns fehlen für einen Gratiskindergarten, die uns fehlen zur Bekämpfung von Armut, die uns in Wirklichkeit fehlen im Bereich der Pflege, im Bereich der Gesundheitssicherung, im Bereich der Bildung, die uns fehlen beim ökologischen Umbau.

 

Öffentliche Gelder, die eigentlich sinnvoll genutzt werden können, fließen in die Banken. Und wem gehören diese Banken und Versicherungen? Die gehören ja jemandem. Irgendwo stehen am Ende entweder ein Großunternehmen, das viele Aktien hat, oder Einzelpersonen. Ganz am Ende stehen immer irgendwo Einzelpersonen, die daran verdienen. So werden öffentliche Gelder zu den Reichsten der Welt auf Kosten von uns allen verschoben.

 

Das lehne ich ab! Ich würde mich freuen, weil Sie oft zustimmend genickt haben, wenn Sie uns in diesem Kampf unterstützen würden! - Ich danke sehr. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Präsidentin Marianne Klicka: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.

 

Wir kommen daher zur Abstimmung.12.11.11 Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der Postnummer 2 ihre Zustimmung geben wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die Einstimmigkeit fest.

 

12.11.15Wir kommen nun zur Postnummer 3 der Tagesordnung. Sie betrifft den Bericht des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien über das Jahr 2009. Ich ersuche den Berichterstatter, Herrn Amtsf StR Dr Mailath-Pokorny, die Verhandlung einzuleiten.

 

12.11.42

Berichterstatter Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich bitte um Zustimmung zu diesem Akt.

 

Präsidentin Marianne Klicka: Zu diesem Tagesordnungspunkt hat sich Herr Abg Ing Mag Dworak zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 

12.11.59

Abg Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien)|: Ich wünsche dem Herrn Berichterstatter baldige Genesung. (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Danke sehr!)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Frau Präsidentin! Herr Landesrat!

 

Wir diskutieren heute leider den Bericht aus dem Jahre 2009. Wir hätten das vielleicht schon früher machen können, aber hier war der Gemeinderatsausschuss Kultur und Wissenschaft etwas säumig. Wir hätten das nämlich schon im Vorjahr machen können.

 

Trotzdem, auch wenn der Bericht etwas älter ist, bleibt die zentrale Frage zum Thema Wien Museum. Es geht um die Neuaufstellung der Dauerausstellung im Haus des Wien Museums am Karlsplatz. Diese wartet bekannterweise noch immer auf eine Lösung. Auch wenn im rot-grünen Koalitionspapier festgehalten wurde, dass es ein neues Wien Museum geben soll und dass es sich um ein architektonisches Leitturmprojekt handeln sollte, steht heute dieses Projekt - ich kann das ruhig sagen - in den Sternen. Bekannterweise ist Geld in dieser Stadt knapper geworden. Die Frau Finanzstadträtin hat gestern in einem Interview und heute im „Kurier“ davon gesprochen, dass es noch lange ein Defizit für diese Stadt geben wird. Also, Geld muss man in Zeiten wie diesen suchen.

 

Aber für uns steht nicht zuerst der Bau zur Diskussion, sondern der Inhalt dieses Museums. Auch wenn Herr Direktor Kos mit seinen zehn Thesen zu einem neuen Wien Museum interessante Vorschläge zu seinem Haus - seine unter Anführungszeichen gesetzt - hat, ist uns das insgesamt zu wenig. Hier sind nämlich zuerst die Inhalte breit auf wissenschaftlicher Ebene unter Beteiligung nationaler und internationaler Experten zu diskutieren und festzulegen. Auch in der Öffentlichkeit muss diese breite Diskussion einen Niederschlag finden. Für uns ist dann erst ein Flächen- und Raumbedarf auszuarbeiten und dann kann man erst von einem Standort für ein Wien Museum sprechen.

 

Die ÖVP spricht sich natürlich für die Möglichkeit der Neuaufstellung der Schausammlung aus. Für uns gibt es derzeit drei Varianten:

 

Zuerst die Renovierung und der Ausbau des Haerdtl-Baus am Karlsplatz, auch eventuell unter Einbeziehung des Künstlerhauses. Aber, wie Sie, meine Damen und Herren, sicher wissen, ist die Renovierung eines Museums, auch wenn es ein noch so kleines Museum ist, nicht einfach. Ich meine, das Jüdische Museum in Wien ist sicherlich kein kleines Museum, aber Sie wissen, welche Problematik bei dieser Renovierung entstanden ist. Der Neid ist ein Hund, wie man so schön in Wien sagt. Hier ist die Diskussion um die Renovierung keine einfache und das wünsche ich dem Wien Museum nicht. Also für uns zuerst die Renovierung und dann sollte es eben auf dem Karlsplatz sein. Das wäre eine sehr interessante Variante.

 

Der zweite Punkt, bei einem kompletten Neubau haben mein Kollege Franz Ferdinand Wolf in der letzten Periode und auch meine Kollegin Isabella Leeb von einem Standort am Ende des Naschmarkts gesprochen, wo derzeit Parkflächen vorhanden sind.

 

Oder als dritten Standort eines Neubaus könnte ich mir auch den Morzinplatz vorstellen.

 

Ablehnen würde ich die Wüste um den neu zu errichtenden Zentralbahnhof. Ich kann mir nicht ein Wien Museum neben einem Hochhaus der Erste Bank vorstellen. Ich glaube, das wäre nicht unbedingt der beste Standort.

 

Ich halte es aber auch für vollkommen falsch, dass Herr StR Mailath-Pokorny in einer Aussendung von 30 bis 70 Millionen EUR für einen Neubau spricht, wenn man heute nicht einmal die Flächen und die Inhalte festlegt. Das ist mein wesentlicher Beitrag zum Standort und zur Renovierung des Wien Museums.

 

Dann möchte ich auch noch zu ein paar Punkten, die in diesem Kuratoriumsbericht enthalten sind und die mit dem Neubau zusammenhängen, sprechen: Einerseits ist es das Depot, das im Jahr 2008 und 2009 auf gutem Wege war und wo man sich darauf geeinigt hatte, dass es neu errichtet werden wird. Das ist im Zuge dieser Neubaudiskussion auf der Strecke geblieben. Das tut mir persönlich leid, denn nach wie vor ist bekannt, dass das Kontrollamt im Jahre 2006 von Gefahr in Verzug für rund 1,5 Millionen Kunstgegenstände, die im Besitz des Wien

 

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