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Landtag, 8. Sitzung vom 20.10.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 30

 

Herr Präsident! Meine Damen und Herren!

 

Heute ist, wenn ich sage, ein Freudentag, dann muss ich zuerst sagen, nicht nur, weil wenn sich die Sabine Gretner aus dem Grünen Klub in eine andere Welt verabschiedet, dann ist das für uns nicht nur ein Freudentag. Aber weil die Sabine Gretner für sich selber sehr zufrieden und glücklich ist, ist es für sie ein glücklicher Tag, und dann ist es auch für uns zufriedenstellend. Wir sind ja nach wie vor im Guten. Die Sabine Gretner hat Großes für die Stadt geleistet und ist jung genug, um weiterhin an anderer Stelle Großes zu leisten. Ich wünsche ihr auf ihrem weiteren Weg viel Spaß und viel Erfolg. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Viel Spaß haben wir da nicht immer, aber Erfolg haben wir öfter und deswegen bedanke ich mich bei der Opposition für den heutigen Sonderlandtag. Der Sonderlandtag lautet - irgendwas hat er mit Belastungen und Ende der Belastungen. Und deswegen freut es mich, mitteilen zu können, was wir alles in der Tarifreform erreicht haben, was GRÜNE und SPÖ gemeinsam beschlossen haben und erkläre Ihnen einmal genauer, warum das so wichtig ist.

 

Wir haben von ganz, ganz vielen Wienern und Wienerinnen, von tausenden mittlerweile, nur Glückwünsche bekommen. Alle gratulieren. Die Journalistinnen und Journalisten gratulieren. Wir haben ausschließlich Lob, eigentlich müsste man sagen, von allen in Wien bekommen. Alle sagen, super, schön, endlich gibt es etwas, was auch billiger wird, weil die ganze Welt teurer wird. Wenn ich einkaufen gehe, ist es teurer. Endlich gibt es was, das billiger wird. Alle sagen, es ist schön, dass es einmal so etwas gibt, bis auf die Wiener FPÖ und Wiener ÖVP. Das ist schade. Und jetzt muss man eine Wertestudie aus Europa zitieren. In Europa ist es tendenziell so, dass die Mieselsüchtigen, die, die nicht glauben, dass man noch was machen kann und sich leider selber aufgeben, die wählen tendenziell alle rechts-konservativ, ganz rechts außen. Alle, die glauben, dass Zukunft gestaltbar ist, dass man was machen kann, dass es besser geht, dass es sich lohnt zu kämpfen, wählen progressiv. Das kommt jedes Jahr raus, seit Jahrzehnten. Und leider sehe ich mich auch in Wien bestätigt, denn wenn ich eine Senkung des Tarifs bei den Wiener Linien um 84 EUR pro Person, die eine Jahreskarte kauft, sehe und es kommt kein Applaus von der Opposition, dann sage ich, das tut mir für Sie alle leid. Und ich weiß, dass es schwer ist abzufeiern, wenn von Regierungen Erfolge gemacht werden, aber das wäre jetzt doch einmal einen gemeinsamen Applaus in diesem Haus wert: 365 EUR, 1 EUR am Tag für die Stammkundschaft bei den Wiener Linien. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Und es passt schon, dass manche Leute bei halbvollen Gläsern nur das halbleere sehen. Das ist auch schade. Das ist persönlich kein Zustand, der wahnsinnig glücklich macht, aber okay, das muss es geben, es gibt Leute, die sagen immer nur, das passt nicht, das passt nicht. Das ist schade. Besser leben tun wir, wenn wir zwischendurch auch sagen, das haben wir erreicht, das machen wir, wir machen es besser. Wenn ein Glas so voll ist, dass es beinahe übergeht, und sich dann noch auf diesen halben Zentimeter da oben zu konzentrieren und nur dort hinzuschauen, das ist eine Kunst, die nicht jeder kann. Aber die Freiheitlichen und die ÖVP versuchen es auch hier. Das ist sehr schade.

 

Zukunft ist machbar. Sie haben es lange alle gelesen, es kann nicht kommen, das gibt es nicht. Und wenn wir jetzt vergleichen, was gesagt wurde, und ich nehme jetzt die Position der Wiener Linien, die über die Medien verbreitet wurde, weil man über Verhandlungen ja nicht gerade unbedingt tägliche Berichte abliefern muss, da verändert sich ja laufend was, aber das Management der Wiener Linien hat ja selber in den Medien seine Preisvorstellungen kundgetan. Und wenn man das jetzt mit dem Ergebnis vergleicht, dann war dort eine Jahreskarte von ungefähr 515 EUR, einmal steht 13 Prozent, einmal 17, und Sie haben jetzt eine Jahreskarte von 365 EUR. Das ist eine Differenz von 150 EUR für eine Person. Das heißt, dieser Haushalt, der da mit 2 Leuten plakatiert wird, 2 Erwachsenen und 2 Kindern, spart, wenn er 2 Jahreskarten hat, 300 EUR und ist sogar in der Berechnung der ÖVP hochweis. Wenn Sie das bei dem Plakat dazuschreiben könnten, wäre ich sehr dankbar, weil es dann heißt - weil ich habe immer gesagt, ich weiß schon, warum Sie Rot rot schreiben, Grün grün und Sauerei schwarz auf dem Plakat, aber das ist ein Bonmot am Rande. Aber wenn Sie die Rechnung ... (Heiterkeit und Beifall bei den GRÜNEN.) Das kann keinen Ordnungsruf wert sein, weil das Plakat habe nicht ich gemacht und das hat kein Grüner entworfen! (Weitere Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Ich habe nur das Plakat quasi zitiert.

 

Wenn man sich anschaut, was wir bei den SeniorInnen gemacht haben, da wird jetzt gefeilscht. Und damit man ein Haar in der Suppe findet, sagt man, die kriegen jetzt weniger Prozente. Wenn ich einkaufen gehe und es steht Prozente oben, dann würde ich immer gerne wissen, wo kommt der Ursprungspreis her und von was rechne ich 1 Prozent aus.

 

Kein Mensch über 60 hat eine Freude, wenn man die Jahreskarte – Hausnummer - auf 1 000 hinaufsetzt und dafür 60 Prozent gibt. Dann kostet sie nämlich 400. Es geht nicht um die Prozente, sondern um den realen Preis. Wäre die Jahreskarte dort, wo es das Management der Wiener Linien haben wollte, bei 515 EUR, dann wären die SeniorInnen alle bei 257 EUR. Das sind sie nicht, sondern sie sind bei 224 EUR. Das heißt, SPÖ und GRÜNE haben beschlossen, dass die Jahreskarte auch für Seniorinnen und Senioren billiger wird, immerhin im Verhältnis von den Wiener Linien zu dem, was passiert, um 33 EUR. Auch das ein großer Erfolg. Und alle, die 60 sind, über das kann man eh lange reden, kommen jetzt in den Genuss. Das heißt, es kommen ja fünf Jahrgänge dazu. Wieso das so eine massive Verschlechterung sein soll, verstehe ich nicht. Und die lange Rechnung, dass jetzt jemand, der 55 Jahre ist, die nächsten Jahre so viel davon profitiert, dass diese Steigerung sehr, sehr lange nicht schlagend wird, sondern dass man da ganz lange im Positiven ist, das wäre jetzt eine größere Rechnung, das können wir gerne einmal machen. Wir werden das auch zusammenstellen. Auf jeden Fall profitieren Senioren und Seniorinnen davon, dass Grün und Rot sich auf

 

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