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Landtag, 16. Sitzung vom 03.10.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 40

 

Zuteilungen, die sogenannte vorläufige Zuteilung, handelt, und dann erst der definitive Stellenplan wesentlich später beschlossen werden kann, wenn eben diese Gesamtzahl da ist.

 

Erfreulich für uns in Wien ist tatsächlich, dass es in den letzten Jahren gelungen ist, die Zahl der Studierenden an der Pädagogischen Hochschule wieder massiv zu erhöhen. Hatten wir vor einigen Jahren 2 100 Studierende an der PH Wien, so sind es mittlerweile 2 700, über 2 700. Also ich sage, die Zeit der aktiven Vertreibungspolitik von jungen Menschen, den Lehrberuf zu ergreifen, ist Gott sei Dank vorbei. Die Spuren der Ministerin Gehrer verschwinden langsam und es sind wieder mehr Leute bereit, auch tatsächlich in den Lehrberuf einzusteigen. Wir haben wieder steigende Studierendenzahlen. Man braucht sich nur die Zahlen anzuschauen, wie massiv gerade nach dem Brief der Frau Ministerin – „Werdet alles, nur nicht Lehrer!“ - diese Zahl zurückgegangen ist. Aber die Lehrerausbildung dauert ihre Zeit. Daher haben in den vergangenen Monaten hier alle Bundesländer, mit Ausnahme eines einzigen Bundeslandes, mit dem entsprechenden Lehrernachwuchs zu kämpfen.

 

Darüber hinaus gibt es natürlich auch ständig Veränderungen im Bereich der Lehrerinnen und Lehrer, die durchaus grenzüberschreitend arbeiten. Wir haben in Wien auch einen sehr hohen Anteil von Lehrern und Lehrerinnen aus den Bundesländern, nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass damals viele Bundesländer den entsprechenden Lehrern oder Lehrerinnen den Dienstposten nicht geben konnten und Wien sie hier mit offenen Armen empfangen hat. Auch das macht natürlich die entsprechende Planung sehr schwierig. Tatsache ist, wie gesagt, es sind 343 Personen. Das ist nicht neu, diese Zahl ist eigentlich eine ziemlich konstante, geht manchmal ein bissel rauf, geht manchmal runter. Aber gerade in vielen künstlerischen Fächern, et cetera, ist es durchaus üblich, Lehrerinnen und Lehrer auch ohne die entsprechenden Lehrverpflichtungen in den Wiener Schulen immer wieder im Einsatz zu haben, was der künstlerischen Auseinandersetzung in diesem Bereich dann durchaus auch sein Gutes tut.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. Jetzt die 1. Zusatzfrage. Bitte, Herr Dr Aigner.

 

9.27.36

Abg Dr Wolfgang Aigner (Klubungebundener Mandatar): Guten Morgen, Herr Stadtrat, vielen Dank für die Beantwortung.

 

Dem Vernehmen nach ist es ja so, dass die große Pensionierungswelle bei den Lehrern erst sozusagen bevorsteht. Wie schaut denn Ihre Planung aus bezüglich der dann freiwerdenden Posten? Werden Sie dann mit den bisherigen Instrumenten hier sozusagen das Auslangen finden oder sehen Sie da auch noch einen weitergehenden Handlungsbedarf, um allfällige Personallücken zu decken?

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Also zweifelsfrei wird der Lehrer- und Lehrerinnenberuf auch in den nächsten Jahren ein sehr attraktiver sein, gerade in Wien, weil er einen entsprechend sicheren Job auch möglich machen wird. Also wir hoffen, dass es gelingt, nicht zuletzt auch durch eine neue attraktive Pädagogische Hochschule, und da ist gerade die neue Leitung eine ganz, ganz wesentliche Grundlage dafür, hier die Studierendenzahlen weiterhin so hoch zu halten oder auch weiter zu steigern. Es gibt durchaus auch Überlegungen, gerade auf das räumliche Angebot, die Pädagogische Hochschule weiter auszubauen, um mehr Möglichkeiten zu haben, die Lehrerinnen und Lehrer entsprechend auszubilden. Wir werden unsere Bemühungen dahin gehend weiterhin verstärken. Sie haben bis jetzt Erfolg gezeigt. Eine wirkliche Prognose abzugeben, ist relativ schwierig.

 

Wir alle wissen, dass sich mittlerweile gerade Lebensläufe von Studierenden verändern. Sie ziehen in andere Bundesländer, kommen aus anderen Bundesländern. Gerade an der Pädagogischen Hochschule Wien ist der Anteil an Studierenden aus Bundesländern auch sehr hoch. Ob diese dann in Wien den Lehrberuf ausüben, weil sie mittlerweile hier geheiratet haben, ihren Lebensmittelpunkt begründen oder ob sie zurückgehen, wissen wir alle nicht. Hellsehen können wir nicht. Daher ist die wesentliche Voraussetzung: Wir brauchen weiterhin diese hohe Zahl an Studierenden an der Pädagogischen Hochschule und wir brauchen weiterhin auch dieses attraktive Angebot an der Pädagogischen Hochschule.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke, Herr Stadtrat. Die 2. Zusatzfrage stellt Frau Abg Ing Leeb. Bitte, Frau Abgeordnete!

 

9.29.33

Abg Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Sie haben selber vorhin gesagt, die Planung im Dienststellenplan ist aus den verschiedensten Gründen, die Sie angeführt haben, schwierig. Ein sehr beliebtes Instrument in der Dienststellenplanung, in der Besetzung von Dienststellen sind die sogenannten Mehrdienstleistungen, die Lehrer erbringen.

 

Können Sie uns heute schon Zahlen nennen, wie viel Mehrdienstleistungen im Jahr 2011/2012 in den verschiedenen Bereichen angefallen sind, weil Volksschullehrer haben andere Dienstverpflichtungen als Sonderschullehrer oder Hauptschullehrer zum Beispiel?

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Tatsache ist, wie das Problem des Lehrermangels einerseits durch die entsprechenden Dienstverträge, die wir vorher diskutiert haben, abgeschwächt werden beziehungsweise ausgeglichen werden kann, aber andererseits auch durch entsprechende Mehrdienstleistungen. Die Zahl aus der Hüfte heraus Ihnen nennen zu können, ist zu viel verlangt. Ich stelle sie Ihnen aber gerne zur Verfügung.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. Die 3. Zusatzfrage stellt Frau Abg Mag Wurzer. Bitte, Frau Abgeordnete.

 

9.30.36

Abg Mag Martina Wurzer (Grüner Klub im Rathaus): Guten Morgen, Herr Landesrat!

 

Ein weiteres wirksames Mittel für mehr Zeit in den Klassenzimmern, sodass Lehrerinnen und Lehrer tatsächlich mehr Zeit in den Klassenzimmern verbringen

 

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