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Landtag, 16. Sitzung vom 03.10.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 40

 

können, wäre ja auch die Reduktion des hohen administrativen Aufwandes an den Schulen.

 

Meine Frage ist also: Was unternimmt die Stadt Wien, damit Lehrerinnen und Lehrer beim administrativen Aufwand entlastet werden und dadurch mehr Zeit in den Klassenzimmern verbringen können? Vielen Dank.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. Herr Stadtrat!

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Der Wiener Gemeinderat hat ja bereits 2007, 2008 einen auch österreichweit wirklich richtungsweisenden Beschluss gefasst, nämlich mit einem Aufwand von fast 11 Millionen EUR ein entsprechendes einheitliches Schulverwaltungsprogramm, unter dem Titel Vision mittlerweile bekannt, möglich zu machen. Wir haben hier als Gemeinderat die entsprechende Entwicklung durch die Zurverfügungstellung der entsprechenden Mittel möglich gemacht. Die Erarbeitung dieses Programms ist eine sehr, sehr komplizierte Materie. Wir bewegen uns im Pflichtschulbereich, im AHS-Bereich. Es geht um datenschutzrechtliche Fragen. Es geht vor allem aber natürlich auch um die entsprechende Erfassung von Daten. Das ist ein sehr richtungsweisendes Programm, auf das mittlerweile nicht nur zu Recht die Lehrerinnen und Lehrer, die Direktorinnen und Direktoren warten, sondern eigentlich ganz Österreich wartet, denn Tatsache ist, so was gibt es in allen neun Bundesländern bisher nicht. Dieses Programm wird im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Wir haben hier als wesentliche Grundlage ja auch eine entsprechende Beschlussfassung für rund 500 000 EUR für die Anschaffung von entsprechender moderner EDV-Ausstattung beschlossen beziehungsweise zu beschließen. Es ist. glaube ich, ein ganz, ganz wesentlicher Bereich, weil er tatsächlich die Administration in der Schule maßgeblich erleichtert, vor allem aber auch gar nicht mal die unmittelbare Administration, sondern die immer wieder laufend notwendige Erhebung von einzelnen Zahlen, Daten, Fakten standardisiert und sie damit wesentlich erleichtert, weil sie auf Knopfdruck einheitlich verfügbar sind quer über den gesamten Pflichtschulbereich in Wien. Ich denke, wir haben hier ein wichtiges Instrumentarium geschaffen. Wir werden im kommenden Jahr in den Testbetrieb gehen. Wie gesagt, alle acht Bundesländer stehen schon in den Startlöchern und warten, was Wien hier tatsächlich anzubieten hat. Wir sind damit das erste Bundesland, das dieses gemeinsame Schulverwaltungsprogramm auf die Beine bringt. Es geht hier um die Frage der Absenzen genauso wie um das klassische Klassenbuch, wie auch um Überstundenfragen, et cetera. Auch das hat man dann auf Knopfdruck, Frau Abg Leeb. Das geht dann schnell. Jetzt ist das alles noch ein sehr, sehr mühevoller Prozess. Das werden wir dann sehr, sehr rasch haben. Im nächsten Jahr ist der Testbetrieb. Wir stellen die moderne Infrastruktur zur Verfügung. Ich glaube gerade das, was wir gemeinsam mit den 30 Millionen für die Anschaffung der EDV für die Schülerinnen und Schüler und jetzt der nächste wesentliche Schritt, nämlich die Ausstattung der Direktionen mit der entsprechenden modernen EDV, die dann die Inbetriebnahme von Vision 2013 möglich macht, ist ein ganz, ganz wichtiger Schritt für weniger Administration und mehr Pädagogik an den Schulen.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke, Herr Stadtrat. Die 4. Zusatzfrage stellt Herr Abg Nepp. Ich bitte darum.

 

9.33.58

Abg Dominik Nepp (Klub der Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen, Herr Stadtrat!

 

Den Medien war ja zu entnehmen, dass nicht nur noch nicht fertig ausgebildete Lehrer an Schulen unterrichten sollen, sondern auch bereits pensionierte Lehrer wieder in den Dienst gestellt werden sollen. Nach Auskunft des Stadtschulrats ist das relativ schwierig, je nach Pensionsgrund. Bei der Hacklerregelung ist es sehr schwer, dass Lehrer wieder in den Dienst gestellt werden. Also nach Erreichung des Pensionsalters, hat man die Auskunft bekommen, wäre es ein langwieriger Rechtsakt. Die einzige Möglichkeit ist, dass Personen, die auf Grund von Krankheit in Frühpension geschickt wurden, wieder gesunden und dann wieder in den Dienst gestellt werden können. Aber sei es, wie es sei, egal jetzt, welche dieser drei Modalitäten, würden jetzt pensionierte Lehrer wieder unterrichten wollen, dann würden diese wie Neulehrer als Vertragsbedienstete eingestuft werden und das ist natürlich kein hoher Anreiz, sich vielleicht dann aus der Pension wieder ins Arbeitsleben zurückzubewegen.

 

Darum meine Frage: Könnten Sie sich vorstellen, dass, wenn pensionierte Lehrer wieder arbeiten wollen, sie wieder in der gleichen Besoldungsstufe eingestuft werden, in der sie vor Antritt der Pension schon waren?

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. Herr Stadtrat, bitte!

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Ich sage ganz offen, mein Fokus liegt eindeutig in jungen, engagierten Lehrern, diesen Beruf attraktiv zu machen, sie zum Einsteigen zu bewegen, zum Ergreifen des Berufs zu bewegen. Das ist zweifelsohne hier der entsprechende Fokus und darum liegt mein unmittelbares Engagement dahin gehend zu sagen, werdet auch Lehrer, es ist ein zukunftssicherer Beruf, ihr habt hier Chancen. Und einmal mehr möchte ich darauf hinweisen, weil es immer so ein bisschen abwertend erwähnt wird oder so getan wird, als ob es ein Problem wäre: Ich glaube, dass gerade auch die Lehrverpflichtung oder die Zuteilung einer halben Lehrverpflichtung für jene Personen, die im letzten Semester ihres Studiums stehen, durchaus ein ganz, ganz wesentlicher Schritt in der entsprechenden Orientierung, in der entsprechenden Aneignung der Praxis ist, das sich dann hoffentlich auch das entsprechende Lehrerleben hindurch durchsetzen wird. Die Frage der Pensionierung, der Reaktivierung von pensionierten LehrerInnen stellt sich für mich unmittelbar nicht. Da habe ich den Fokus woanders.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke, Herr Stadtrat!

9.35.00†Lhptm Dr Michael Häupl - Frage|

Wir kommen zur 3. Frage (FSP - 03329-2012/0001 - KVP/LM). Sie wurde von Herrn Abg Dr Wolfgang Ulm an den Herrn Landeshauptmann gerichtet. (Die Politik hat die Aufgabe beginnende Verwahrlosungstendenzen zu

 

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