Landtag, 26. Sitzung vom 27.06.2013, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 75
führt wurde und die Patientin sehr nachhaltig zu Schaden gekommen ist. Es wäre in Zukunft sinnvoll, dass auch der niedergelassene Bereich vom Patientenentschädigungsfonds betroffen ist und Entschädigungen aus diesem Titel durchgeführt werden können.
Für die Aufgaben der Wiener PatientInnen- und Pflegeanwaltschaft sind der Bund als gesetzliche Grundlage und die Bundesgesetzgebung verantwortlich. Es ist sinnvoll, sie dann auch stärker einzubeziehen.
Der Herr Kollege Seidl hat gesagt, er hat wenig Wahrnehmung von den Arbeiten der Patientenanwaltschaft. Also ich denke, dann sind Sie zu wenig in den Medien oder zu wenig im Fernsehen unterwegs. Sie sollten sich besser informieren. Es gab genügend mediale Auftritte, eben auch in der Sendung „Bürgeranwalt“. Es gab zahlreiche Kontakte, die deutlich sichtbar waren. Frau Dr Pilz war auch in Diskussionsrunden, im Hörfunk und in privaten TV-Sendern zu sehen. Immer wieder gibt es auch Artikel in „Kurier“, „Standard“, Presse“ und in der einschlägigen Fachliteratur. Es gibt auch sehr viele Tagungen und Seminare, an denen ich teilnehme und wo ich immer sehe, dass Frau Dr Pilz mit großem Interesse diesen Informationen folgt.
In diesem Sinne möchte ich mich ganz herzlich einerseits bei Dr Brustbauer, der im Vorjahr noch als Patientenanwalt tätig war, aber auch bei Frau Dr Pilz und ihrem gesamten Team für die geleistete erfolgreiche Arbeit und den ausführlichen Bericht bedanken und wünsche allen eine gute Fortsetzung im Jahr 2013. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Präsident Johann Herzog: Zum Wort gemeldet ist Herr Abg Ing Rösch. Ich erteile es.
Abg Ing Bernhard Rösch (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Werte Kolleginnen und werte Kollegen! Sehr geehrte Frau Pflege- und Patientenanwältin Dr Pilz! Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft!
Also ich konnte in dem Bericht erkennen, dass die Arbeit von Herrn Prof Brustbauer erfolgreich weitergeführt wurde. Es ist wichtig für die Patientinnen und Patienten, dass es eine Qualitätskontrolle gibt. Deswegen gratuliere ich auch jedes Mal an dieser Stelle. Man soll auch nicht anstehen, wenn etwas gut gelingt. Diese Qualitätskontrolle ist ganz einfach Voraussetzung. Kontrolle ist Voraussetzung, dass auch etwas gelingt. Wir gehen immer davon aus, wenn Fehler passieren, dass sie nicht absichtlich passieren, sondern dass halt manches systemimmanent oder sonst irgendwie ist und wenn wir Fehler erkennen, dass wir sie dann auch ausbessern können. Hier ist natürlich dieser Bereich nicht nur bei der Entschädigung, sondern auch bei der Prävention für mich angesiedelt, wo es ganz wichtig ist. Ich will es heute gar nicht lang machen, weil wir da wirklich einer Meinung sein können, wenn es um Betroffene geht, dass sie Hilfe bedürfen.
Ich möchte nur eine Bitte weitergeben. Ich habe es gestern oder vorgestern schon angesprochen. Sie waren, habe ich gesehen, dabei und haben vielleicht mitgeschrieben. Da ist es um Kinderhospiz gegangen, wo es mir ein Anliegen wäre, dass wir hier eine Lösung finden, wo es nicht um so viele geht, aber die paar, um die es geht, da sind Eltern, Geschwister, Familien wirklich betroffen - ich weiß, es geht immer ums Geld -, aber dass wir hier Abhilfe schaffen für ganz schwierige Zeiten.
Bei Gehörlosen möchte ich um Gehör bei den Gehörlosenvereinen ersuchen, wo viele auf Implantate warten, aber auch ein zweites brauchen würden, wo sich die Kinder wirklich ganz normal entwickeln können, aber ein Entwicklungsdefizit hätten, wenn sie nicht zwei Implantate kriegen. Ich glaube, dass das Geld bei Kindern sehr gut angesiedelt ist, weil wir auch erwarten, dass wir irgendwann einmal Pensionen bekommen. (Beifall von Abg Uta Meyer.)
Dann hätte ich noch ganz gerne, zu mir sind Angehörige von Patienten gekommen, wo Sterbende, Kranke nach Hause entlassen worden sind. Sie wollten nach Hause, hatten Krebs in einem konkreten Beispiel. Da wurden die Schmerzmedikamente, die im Krankenhaus verabreicht wurden, verwehrt, weil sie chefarztpflichtig waren und nachdem der Angehörige ungehalten war, hat man ihm mitgeteilt, dass das einfach nicht mehr drinnen ist, so durch die Kostenblume jemandem schon das Leben abgesprochen, obwohl man auch weiß, sobald jemand Morphium oder Derivate aus Morphium bekommt, dass er wirklich schon sehr krank sein muss. Aber es ist leider Gottes so, manchmal, wenn es dem Ende zugeht, dass es einfach ohne diese schweren Schmerzmedikamente nicht mehr geht. Seien wir doch froh, wenn es eine Familie gibt, die das dann aufnehmen kann und nicht immer das Krankenhaus praktisch der verlängerte Arm sein muss, wenn es ums Sterben geht.
Dann hätte ich noch einen Wunsch. Ich weiß aber, das liegt nicht beim Patientenanwalt und auch oft nicht bei den Krankenversorgern, sondern da geht es manchmal nur um die langen Prozesse, wenn es um Kunstfehler geht. Ich weiß da um einen Kunstfehler im Wilhelminenspital, wo es auch um eine Krebspatientin geht, die Gott sei Dank noch lebt, seit acht Jahren. Sie war Kellnerin. Man hat ihr leider Gottes die Chemo danebengespritzt. Es wurde der Knochen angegriffen. Der Knochen hat zu eitern angefangen. Sie konnte nicht mehr arbeiten, war aber in der Zwischenzeit natürlich, sagen wir es so, einmal metastasenfrei und konnte sich bewegen. Nur arbeiten konnte sie nicht mehr. Dann hat man ihr 5 000 EUR angeboten. Das geht schon seit acht Jahren. In der Zwischenzeit, bei der dritten Verhandlung, hat man ihr dann gesagt, sie soll doch endlich das Geld annehmen, weil wer weiß, wie lange sie noch lebt. Sie hat das dann natürlich schon so aufgenommen, dass sie mir dann gesagt hat, man hat ihr das Leben abgesprochen, was ich nicht glaube, also das wird niemand tun. Es hat niemand die Veranlassung, so etwas zu tun. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass man, wenn ein Prozess acht Jahre dauert, und da gibt es auch irgendwelche Betroffenen dahinter und welche, die sich lange Zeit damit beschäftigen müssen, diese halt ein bisschen ruppig sind oder die Nerven verlieren. Das darf aber nicht sein. Es wäre natürlich zur Hilfe aller, gerade bei Krebs und bei schweren Erkrankungen, dass wir uns überlegen, Sa
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