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Landtag, 32. Sitzung vom 30.06.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 66

 

Perspektiven für die Jugend in Wien“ verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt. Ich bitte nun den Erstredner, Herrn Abg Ellensohn, die Aktuelle Stunde zu eröffnen. Die Redezeit ist mit zehn Minuten begrenzt. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 

9.30.31

Abg David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus)|: Herr Präsident! Meine Damen und Herren!

 

Der Sommer kann kommen, passt heute wunderbar. Er soll kommen. Wichtig im Sommer ist nicht, wie wir uns alle den eigenen Urlaub – auch wichtig – gönnen und organisieren, sondern ein bisschen eine Herausforderung ist es für Menschen, die nicht nur den eigenen Urlaub checken müssen, sondern auch für die Nachkommenschaft, für Kinder, für Enkel, et cetera, die mit zuständig sind. In keinem Bundesland kann man so gut mit Unterstützung – es darf jeder gerne auch alles privat organisieren – des Bundeslandes tun.

 

Der Sommer kann kommen – Kinderbetreuung und Perspektiven für die Jugend in Wien. Es beginnt bei den ganz Kleinen: Die Kindergärten sind offen. Jetzt könnte man sagen: Was sollen sie sonst sein? – Na ja, in anderen Bundesländern sind sie geschlossen, das haben wir letzte Woche sehr ausführlich diskutiert. Kindergärten, die im Jahr bis zu 60 Tage – da sind die Samstage und Sonntage nicht mitgerechnet – geschlossen haben, sind eine große Herausforderung für die gesamte Verwandtschaft. Es ist praktisch nicht zu organisieren, ohne dass man sich Hilfe zukauft, wenn man nicht gerade die große Familie in der Nähe hat.

 

In Wien sind die Kindergärten offen und noch dazu gratis! Das ist sensationell gut. Das hilft allen mit Kindern zwischen null und sechs Jahren, und zwar in einem Ausmaß, wie wir das sonst zwischen dem Bodensee und dem Neusiedlersee nirgends haben. – Für die ganz Kleinen ist also im Kindergarten gut gesorgt. Volksschulkinder haben Zusatzangebote, die wir jetzt ausgebaut haben, und da muss man eines wissen: 23 Prozent der Kinder, die ganztägig in die Volksschule gehen, die am Nachmittag in einem Hort betreut werden, haben, wenn sie nach Hause kommen, nur einen Elternteil zu Hause. Jedes vierte Kind, das mit sechs, sieben oder acht Jahren nach Hause kommt, hat die Mama zu Hause, fertig.

 

Eine Alleinerzieherin, die das alles schupfen muss, das geht spätestens dann nicht mehr so leicht, wenn sie auch ganztätig arbeitet. Dann braucht sie eine Nachmittagsbetreuung. Die ist im Sommer in einzelnen Bundesländern so organisiert, wie ich das noch als Kind erlebt habe: Da ist die Mama den ganzen Sommer zu Hause und passt den ganzen Sommer auf; was bedeutet, dass sie auch das restliche Jahr keiner geregelten Arbeit nachgehen kann. Das kann man hier anders machen. Wir bauen die Sommerbetreuung kontinuierlich in den letzten Jahren aus. Wir haben zwölf Standorte in Wien, betreut von den Kinderfreunden, von Kindern in Wien und von Hi Jump, an verschiedenen Standorten. Auch das wird intelligent genützt, nämlich bestehende Volksschulen.

 

Ich wohne im 14. Bezirk, am Stadtrand draußen, bei Hadersdorf. Da gibt es neben der S-Bahn-Station Hadersdorf eine Volksschule. Die war jetzt über viele Jahre hinweg einfach im Sommer nicht bespielt. Dort ist ein Sportplatz dabei, dort ist ein großes Gebäude dabei. Dort sind auch zusätzlich, je nachdem, wie man es jetzt nennt, Container- oder Extraklassen – übrigens mit sehr viel mehr Licht als in der uralten Volksschule selber. Dieses Gebäude wurde bis jetzt nicht genutzt. Dort findet jetzt auch Sommerbetreuung statt. Es ist natürlich clever, bestehende Gebäude zu nutzen, weil ja sonst die Kosten noch einmal explodieren würden. Dort sind nämlich diese Woche zumindest auch meine drei untergebracht. Anscheinend passt es, sie sind heute schon dort hingekommen.

 

Es gibt zwölf solche Standorte in Wien. Was kostet das den Einzelnen? Wenn man ein sehr ein niedriges Einkommen hat, nichts. Bei ungefähr 1 700 EUR kostet es 30 EUR pro Woche, inklusive Essen. Und wenn man so viel verdient wie alle, die in diesem Raum sitzen, kostet das Ganze exakt 80 EUR für eine Woche. Das Angebot können Sie in anderen Bundesländern suchen. Das ist ein hervorragendes Angebot von der Stadt Wien selber, nämlich die Nutzung der öffentlichen Schulen. Schlau gemacht, sozial gestaffelt, alles gut vertretbar.

 

Wenn Sie selber noch was suchen, kann ich Ihnen nur empfehlen, die Homepages abzugrasen oder einen dieser vielen Folder (Der Redner zeigt die entsprechenden Folder.); am besten alle, denn genau das habe ich natürlich auch gemacht. Kinder aktiv jeweils für die kleineren, bis sechs Jahre. Für die größeren gibt es das Ferienspiel, das wir in Wien haben, wieder aufgeteilt in die verschiedenen Altersgruppen. Sind sehr ausführliche Bühnen. Es rentiert sich auf jeden Fall, das durchzuschauen. – Wenn das jemand von der Opposition nicht öffentlich machen möchte, holen Sie sich das, lesen Sie sich das wenigstens zu Hause durch. Das ist gut für Ihre Kinder: Spielebox, Spieltage, Spielplan. Man kann ja hier nicht alles vorlesen.

 

Wer musikinteressierte Kinder hat oder sich zu Hause von verschiedenen Musikinstrumenten entweder entzücken lässt oder fürchten muss – bei mir ist es eher ein Fürchten – für den gibt es diesen großen Spielplan all dessen, was angeboten wird. Sie haben Visiting Mozart, Sie haben ein Jugend-Abo. Da sind natürlich auch Sachen dabei, die zum Glück auch vom Bund unterstützt werden, Burgtheater, et cetera. Auch im Theaterbereich werden im Sommer großartige Sachen angeboten. Sie haben Kinder-Klangmuseum im Haus der Musik. Sie werden fast nicht fertig damit. Es gibt bereits für ab Dreijährige ein Kinderprogramm am Spittelberg. Sie haben Allegretto, schon die Vorschau für 2014 und 2015. Im WUK werden Kinder den ganzen Sommer betreut. Man wird fast nicht fertig damit.

 

Das Problem für Eltern ist zwischendurch, dass man auszusuchen muss, was eigentlich passt. Das ist besonders kompliziert, wenn mehrere Kinder mit unterschiedlichen Interessen zu Hause sind, weil man dann zu einem kleinen Transportunternehmen wird. Der Sommer im ZOOM – auch da kann ich allen nur empfehlen, zu schauen, was dort angeboten wird: ganzjährig hervorragende Einrichtungen, die für viele von uns im Sommer

 

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