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Landtag, 32. Sitzung vom 30.06.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 66

 

zwei Fälle, in denen es um Flächenwidmungen geht, angesprochen. Das ist die IGL-Marchfeldkanal und die Bürgerinitiative „Hirschstetten-retten“. Das ist leider nicht sehr genau oder strukturiert angeführt, sondern hier wird nur festgestellt, dass es Gespräche gibt.

 

Hier fehlt mir, wie insgesamt zu den Flächenwidmungsvorhaben im Grünraum, doch ein bisschen ein pointierter Standpunkt der Umweltanwaltschaft. Denn es wird ja in dem vielzitierten „Wien wächst“ eine große Herausforderung sein, gerade bei der Verbauung des Grünraums, die einfach im Zusammenhang mit diesem politisch gewünschten und zum Teil sich ergebenden Wachstum passiert, die richtigen Wege zu finden. Andererseits wird natürlich auch die Nutzung des Grünraums eine verstärkte sein. Dies wird sicher alle, die die Umwelt vertreten, vor große Herausforderungen stellen. Hier hätte ich mir also gewünscht, dass gerade der Bereich doch etwas schärfer beleuchtet wird, wo es um die Flächenwidmungen geht.

 

Ich komme zu einem Thema, das im Zusammenhang mit den Anfragen und Beschwerden der Bürger besprochen oder beschrieben wird, das ist das Thema Baumschutz. Ich finde zum Thema Baumschutz einerseits unter den Arbeitsschwerpunkten, aber eben andererseits unter dem Kapitel Bürgerservice zwei recht idente Abschnitte, wo angesprochen wird, dass Bürgerinnen und Bürger sich an die Umweltanwaltschaft wenden, dass sie intervenieren, wenn Bäume durch Bauvorhaben gefährdet scheinen und oft auch sind, würde ich sagen. Es wird aber auch auf einen vermeintlichen Baummord immer wieder hingewiesen, der von Bürgern ausgemacht wird. Hier sehe ich auch, wie soll man sagen, eine oft ein bisschen zu freundliche Beleuchtung, weil ich glaube, dass es schon vielen Bürgerinnen und Bürgern ein Anliegen ist, für den Schutz der Bäume einzutreten.

 

Ganz besonders sehen wir ja, dass es um die Bäume in Wien - das hat meine Vorrednerin kurz angesprochen - vor allem im Straßenbegleitgrün nicht so gut bestellt ist. Als Hernalserin möchte ich hier ein Thema ansprechen, das ist die Allee in der Hernalser Hauptstraße, die Baumallee, die sich hinauszieht von der Rosensteingasse bis nach Dornbach. Meine Fraktion hat vor allem auf mein Betreiben im Bezirk ja immer wieder Anfragen und Anträge gemacht. Wir konnten feststellen, dass seit dem Sommer 2011 die Bäume in einem sehr großen Ausmaß und sehr schnell zu sterben beginnen.

 

Es wurde aber von den Anrainern auch sehr genau beobachtet, dass es mit den Bewässerungsmaßnahmen vor allem in der heißen Periode nicht geklappt hat. Jetzt ist eine Situation eingetreten, wo man eine Ersatzpflanzung nach der anderen, und diese stückweise, vorgenommen hat und nunmehr der Rest der verbleibenden Bäume in einer Zeit, die atemberaubend schnell ist, nacheinander stirbt.

 

Was wirklich gefehlt hat - und das müssen wir kritisch anmerken -, ist: Es hat keine Veränderung des Bodens gegeben, wo die Bäume sind, und der ... (Abg Mag Rüdiger Maresch: ... keine Baumscheiben!) Nein, es ist nicht nur, weil es keine Baumscheiben sind. Es sind Streifen. Sie haben das ja selber 2002 noch sehr kritisch gesagt: Es muss einmal beim Boden angesetzt werden. Das ist nicht passiert! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Wir haben auf unsere Anfragen gebetsmühlenartig die Antwort bekommen: Es handelt sich hier um eine natürliche Kronenvergreisung. Es gibt eine sehr bedauerliche Krankheit, wo Kinder bereits vergreisen; dasselbe ist mir von Bäumen nicht bekannt. Es handelt sich hier um Bäume oder teilweise um Bäume, die frisch gesetzt sind (Abg Mag Rüdiger Maresch: Das sind Baumarten ...) und nach einem Jahr bereits ganz schwach im Laub sind, nackte Äste aufweisen, wo es also eindeutig am Stamm zu erkennen ist, dass es junge Bäume sind.

 

Da muss man sich schon fragen: Sind sie überhaupt so gesetzt worden wie versprochen, mit dem neuen Granulat, et cetera, et cetera? Sind sie ausreichend bewässert? Ist überhaupt der richtige Baum gewählt worden? Also da haben wir wirklich massive Schwierigkeiten. Und: Das Ganze kostet ja den Steuerzahler ungleich mehr, wenn ich nicht eine gezielte Strategie habe, wie ich die Bäume pflege und wie ich die Bäume setze, sondern jetzt stückerlweise eine Allee saniere, was dann eigentlich auch wieder keine Sanierung ist, weil von den seit 2011 gesetzten Jungbäumen ein Teil bereits wieder heraußen ist.

 

Die Anrainer verfolgen das sehr genau. Das sind keine Deppen, das sind zum Teil Menschen, die eine einschlägige Ausbildung haben, wie etwa Landschaftspfleger und Gärtner. Jedenfalls ist es mir ein großes Anliegen, dass ich das hier heute deponiere. Das ist jetzt nicht unmittelbar in Ihrem Bericht, aber ich würde Sie sehr bitten, hier ein verstärktes Augenmerk auf das Straßenbegleitgrün zu legen.

 

Es ist uns auf unsere Anfragen nicht gesagt worden: Hat es überhaupt Analysen gegeben? Ich glaube das nicht, denn sonst hätte man sie gemacht. Als Tüpfelchen auf dem i ist dann noch Folgendes passiert: Auf einen Antrag der Hernalser Bezirksräte einen Monat vor dem zuständigen Umweltausschuss mit der Bitte nach einem Fachreferenten der MA 42 ist knapp vor dem Umweltausschuss erklärt worden: Es konnte sich keiner finden, der dazu Auskunft gibt. Das ist also eine wirkliche Ignoranz.

 

Das Straßenbegleitgrün ist ja - und da schließe ich den Bogen - viel mehr als eine attraktive Gestaltung der Stadt, sondern es ist auch Lebensraum, es ist wichtig fürs Kleinklima. Daher möchte ich wirklich bitten, dass man das Thema Baumschutz auch für das Straßenbegleitgrün sehr kritisch entgegennimmt und hier für Verbesserungsmaßnahmen sorgt oder auch Vorschläge einbringt. Das beginnt natürlich bei der Standortanalyse, das beginnt aber auch bei der Auswahl der richtigen Bäume. Das beginnt bei der Pflege dieses Straßenbegleitgrüns. Hier sind einfach laut Wahrnehmungen - laut eigenen Wahrnehmungen, aber auch solchen von Menschen, die durchaus etwas davon verstehen - massive Fehler passiert oder Versäumnisse getätigt worden.

 

Ich komme noch zu einem Thema, dass ich jetzt ein bisschen den Bogen mit den Bäumen setze. Sie haben bei Ihren Prüfverfahren unter anderem das Verfahren nach dem Wiener Naturschutzgesetz bezüglich der Gast

 

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