Landtag, 7. Sitzung vom 25.05.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 43
systemen und nicht nach Gutdünken überlegt wird, was zu tun ist. Da gibt es eine Abfrage, hoch fieberndes Kind mit Flecken, sofort Wiener Rettung, am besten den Hubschrauber, denn das kann auch eine Sepsis bedeuten. Bei anderen Fällen muss man vielleicht einen Sozialarbeiter schicken; wir sollten den Unterschied kennen und berücksichtigen.
Frau Abg. Kickert, du hast von der Kommunikation gesprochen, und auch Frau Abg. Frühmesser ist darauf eingegangen. Ich möchte Ihnen sagen, ich habe dieses Kapitel diesmal besonders betont, weil mir auch aus den Gesundheitsdienstanbietern, insbesondere den Spitälern, berichtet wird, dass sie oft unter fürchterlichem Druck von Angehörigen oder manchmal auch von Patienten stehen, die Terror machen. Die Terror machen, entweder in den Ambulanzen oder auch als Angehörige, die praktisch zwölf Stunden am Tag da sind und dem Personal auf die Finger schauen. Da, finde ich, muss man auch das Personal in Schutz nehmen. Da ist es auch richtig und wichtig, wenn Regeln gemacht werden. Oft kommt die Sache zu uns, wenn sie schon völlig verfahren ist. Ich will da auch den Mannschaften und Frauschaften in den Spitälern und den Ordinationen sagen, sie machen so einen guten Job und sie müssen sich nicht unter Druck setzen lassen, wenn es ungerechtfertigt ist. Unterscheiden wir zwischen denen, die uns dringend brauchen und denen, die schwierig sind und behandeln wir beide richtig! Bei schwierigen Patienten heißt das auch, Grenzen zu setzen, nicht den einen Mitarbeiter gegen die andere Mitarbeiterin ausspielen zu lassen und auch höflich, aber bestimmt eine gewisse Basiskultur einzufordern. Da sind wir auch im Gespräch mit den verschiedenen Einrichtungen der Stadt.
Zum Vorsorgedialog: Ja, das ist etwas Wichtiges, vielleicht haben Sie Zeit und Interesse, sich das Kapitel anzuschauen, insofern, als Sie vielleicht auch ältere Verwandte haben, die vielleicht schon kognitiv nicht mehr ganz kompetent sind, dann ist es gut, wenn man sagt, wir nehmen nicht zur Kenntnis, dass die Oma oder der Opa nicht mehr versteht, worum es geht, wir wollen, dass sein oder ihr Patientenwille auch in der letzten Phase in einem Pflegeheim, in der ambulanten Betreuung respektiert wird. Da ist der Vorsorgedialog ein gutes Instrument.
Zum Schluss möchte ich mich sehr herzlich für Ihr Vertrauen bedanken. Ich werde das meinem Team gerne weitergeben. Wir sind in diesem Jahr, ich kann es jetzt schon sagen, wieder sehr gefragt. Es sind viele Themen, die zu uns kommen, einerseits die einzelnen Patienten und Patientinnen, die mit ihrer persönlichen Geschichte kommen, aber ich bin auch immer sehr froh, wenn es Anbieter gibt, die sagen, Frau Patientenanwältin, Sie sind zwar Patientenanwältin, aber ich als Arzt oder als Ambulanz oder als Abteilungsvorstand möchte Ihnen auch sagen, was mir am Herzen liegt. - Das ist alles sehr willkommen. Ich danke für Ihre Worte und werde mein Team informieren. - Herzlichen Dank. (Allgemeiner Beifall.)
Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Ich danke sehr. Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Bevor ich das Wort an die Berichterstatterin erteile, möchte ich mich auch seitens des Wiener Landtages bei dir und deinem Team ganz herzlich bedanken. – Danke, Sigrid. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Berichterstatterin Amtsf. StRin Mag. Sonja Wehsely: Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Patientenanwältin! Liebe Abgeordnete!
Ich möchte mich sehr herzlich für diese ausgesprochen konstruktive und positive Debatte bedanken. Ich möchte mich bei dir, liebe Patientenanwältin, aber natürlich bei all deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denn allein ist man immer relativ hilflos, für die hervorragende Arbeit und insbesondere für die ganz konkreten Anregungen bedanken. Wenn wir die letzten Jahre Revue passieren lassen, sehen wir, vielleicht sollten wir das auch aufzeigen, dass viele der Anregungen, nie alle, das kann man sozusagen auch nicht leisten, aber viele der Anregungen umgesetzt oder jedenfalls angegangen wurden.
Bei der angesprochenen Diskussion zur Frage: „Wer zahlt ein in diesen Topf?“, gibt es, glaube ich, in diesem Haus niemanden, der anderer Meinung ist. Die Privatspitäler wären wichtig, ich erachte den niedergelassenen Bereich wegen der Dimension als einen noch viel wichtigeren Bereich, weil diese sich da eigentlich gar nicht zugehörig fühlen; das wäre ein ganz wesentlicher Punkt.
Ich möchte mich, um es nicht zu lange zu machen, einfach nur auf die ausführliche Ausführung der Frau Abg. Laschan beziehen und dafür bedanken, insbesondere, was die Frage der MR-Geräte betrifft, da das, so wie es auch dargestellt wurde, genau die Komplexität darstellt. Das ist nicht schwarz oder weiß, sondern da geht es um die Fragen: Wie erfolgen Zuweisungen? Gibt es ausreichende Richtlinien? Wann haben Zuweisungen zu erfolgen, denn auf Grund der Zahlen, müsste man sagen, darf es eigentlich gar kein Problem geben? Und ist der Vertrag, der da geschlossen wurde, der Weisheit letzter Schluss? - Das kann man auf Grund der Auswirkungen leicht mit: „Nein, ist es nicht“, beantworten. Und diejenigen, die darunter leiden, sind die Patientinnen und Patienten. Aber da auch wieder nicht immer diejenigen, die wirklich leiden, denn das Recht auf ein MR hat eben keiner; das ist auch wieder sozusagen der richtige Punkt. Aber diejenigen, welche die Untersuchung brauchen, müssen sie bekommen, und diejenigen, bei denen die Untersuchung, wie die Frau Doktor gesagt hat, weder sinnvoll noch intendiert ist, sollten sie eigentlich gar nicht zugewiesen bekommen, was wieder überhaupt nicht in der Verantwortung der Patientinnen und Patienten, sondern in der der Ärztinnen und Ärzte liegt.
Letzter Punkt zur Frage der unterschiedlichen Kosten für die Begleitpersonen, welche die Frau Mag. Kugler angesprochen hat: Das ist sozusagen eine Vielfalt, die sich in Österreich bietet. Sie haben jetzt nur einen kleinen Teil genannt, denn in Oberösterreich ist zum Beispiel im Gegensatz zu Wien auch die Situation so, dass man als Begleitperson bereits ab dem 6. Monat des
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