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Landtag, 12. Sitzung vom 24.11.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 44

 

nen sehr stark machen, nämlich die Obstbaumpflanzung im öffentlichen Raum. Sehr geehrte Damen und Herren! Ich sehe das skeptisch, denn ich weiß, wie mit manchen Obstbäumen, die im öffentlichen Raum stehen und zur Selbstentnahme sozusagen anreizen, umgegangen wird, und daher glaube ich, dass ein unbewachter Hain von Obstbäumen nicht unbedingt gut ist.

 

Ich habe mir das sehr genau angeschaut: Als besonderes Musterbeispiel sind die Steinhof-Gründe aufgeführt. Auch heuer gibt es dort wieder wie seit vielen Jahren gerade an den Bäumen, die Obst tragen, abgebrochen Äste, die eindeutig daher stammen, dass man auf diese Weise recht bequem und rasch an die Früchte herangekommen ist. Diesbezüglich können Sie mir nicht widersprechen, das habe ich selbst gesehen, das stimmt!

 

In diesem Sinn sage ich: Schützen wir unsere Pflanzen! Es ist wichtig, dass die breite Bevölkerung öffentlichen Zugang zum Grünraum hat, dem widerspreche ich überhaupt nicht. Aber seien wir uns auch bewusst, dass eine Stadt, die nach Ihren Wünschen unbedingt sehr schnell und sehr intensiv wachsen muss, gleichzeitig eine Menge Probleme gerade im Bereich einer gesunden Umwelt mit sich bringt. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Ich danke sehr. Als Nächste zu Wort gemeldet hat sich Frau Abg. Abrahamczik.

 

Gleichzeitig nutze ich die Gelegenheit. eine Delegation der Wirtschaftskammer Steiermark zu begrüßen. Herzlich willkommen im Wiener Landtag! (Allgemeiner Beifall.)

 

11.58.39

Abg. Mag. Nina Abrahamczik (SPÖ)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Berichterstatter! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie und natürlich auch im Livestream!

 

Kollegin Emmerling hat von einer klaren Themenverfehlung gesprochen. Kollegin Olischar hat gesagt oder leicht kritisch angemerkt, dass in diesem Bericht auch die Arbeit anderer Ressorts gelobt wird. - Ich glaube, dass genau das eigentlich der Punkt ist! Es geht ganz klar um ein breites Verständnis des Umweltbegriffs hier in Wien. Das sieht man daran, dass wir sozusagen nicht nur über Landschaftsschutzgebiete reden, sondern auch über Lärm, über die Bienen, et cetera. (Zwischenruf von Abg. Mag. Bettina Emmerling, MSc.) Ich sehe, Sie geben mir auch recht!

 

Das ist das Wichtige, und deswegen sehe ich das auch nicht als Themenverfehlung, sondern dieser Bericht zeigt für mich die Breite der Möglichkeiten für Maßnahmen, die wir als Stadt setzen. Ebenso zeigt er, wie wichtig es ist, dass wir in den verschiedenen Ressorts und Magistratsabteilungen übergreifend arbeiten. Da gibt es viele gute, wichtige Ansätze.

 

Es gibt auch ganz klare Programme, die vernetzen sollen, wie PUMA, das Programm Umweltmanagement im Magistrat Wien. Genau das ermöglicht es uns, in unserer Stadt wirkungsvolle Maßnahmen zu setzen, die verschiedenste Bereiche betreffen.

 

Es ist schön, dass wir uns da einig sind, das freut mich sehr. (Zwischenruf von Abg. Mag. Bettina Emmerling, MSc.) - Darauf ist Kollege Maresch auch schon ein bisschen eingegangen. Ich selber, ich sage es gleich, merke mir Zahlen insgesamt nicht so gut, aber ich werde trotzdem versuchen, die eine oder andere Zahl vielleicht einfließen zu lassen, so sie mir geläufig ist und ich sie mir gemerkt habe, denn es kommen sehr viele Zahlen in dem Bericht vor. Der Bericht umfasst fast 90 Seiten, geht auf unterschiedlichste Themenkapitel ein und zeigt, dass wir Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourcenschonung sehr ernst nehmen und als Gesamtpaket sehen, in dem alle Bereiche zusammenspielen. Deswegen kann man Wien auch als Umweltmusterstadt sehen, und wir sind auch international in vielen Bereichen als Vorbild sehr geschätzt und werden regelmäßig gefragt, wie wir gewisse Dinge bei uns in der Stadt managen.

 

Kollegin Matiasek, Sie haben gesagt, dass die Stadt wächst. Ja, Wien wächst. Das ist auch nichts, was Wien speziell macht, das ist eine globale Entwicklung, die alle Städte erleben, das gehört einfach dazu. Umso wichtiger ist es, wie wir mit der Umwelt umgehen. Wenn es heißt, dass der Grünraum angeknabbert wird, dann muss ich ganz ehrlich sagen, wir haben den Grünraum auch ausgeweitet. Es wurde der Helmut-Zilk-Park gerade erst eröffnet, er ist 7 Hektar groß und ist seit 1974, da war ich noch nicht einmal auf der Welt, der größte neu errichtete Park in dieser Stadt. Das muss man sich ja auch vorstellen, viele andere Städte weltweit kämpfen hart darum, den wenigen Grünraum, den sie haben, zu erhalten, während Wien weiterhin mehr als 50 Prozent Grünraum hat, und ein sehr großer Bereich davon ist auch geschützt. Und ja, wir machen da auch weiter. Wir erweitern Landschaftsschutzgebiete, weil es uns auch um Biodiversität geht, das betrifft Tiere und Pflanzen. Man sieht das bei den Bienen - Kollege Maresch hat es auch gesagt -: Wir haben laut der letzten Zählung 456 Bienenarten in Wien - hier eine der Zahlen, die vorher vermisst wurden -, und es werden mehr. Wir entdecken immer wieder neue Tierarten und auch neue Pflanzen, die unsere Stadt genauso als Lebensraum gewählt haben und sich hier wohl fühlen. Natürlich achten wir darauf und versuchen, für sie zusätzliche Lebensräume zu schaffen, beispielsweise auf Friedhöfen, wo man Brut- und Nistplätze schafft. Auch das ist nicht selbstverständlich, aber das geht in unserer Stadt, indem man sich vernetzt und miteinander redet und nach guten Möglichkeiten sucht und sie gemeinsam findet. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Der Bericht ist so umfangreich, dass ich jetzt noch zwei Stunden darüber reden könnte. Das werde ich nicht machen, ich kann Sie beruhigen, ich werde mich kurz halten. Ich möchte nur ein paar Schlagworte bringen, was ungefähr darin vorkommt, für die Kolleginnen und Kollegen, die ihn bisher noch nicht gelesen haben beziehungsweise auch für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer. Wir haben es geschafft, in den letzten zwei Jahren den EU-weiten Grenzwert für Feinstaub niemals zu überschreiten, wir haben ihn immer eingehalten.

 

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