Landtag, 5. Sitzung vom 24.06.2021, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 93
Bericht „Keine Biopsie auf unbestimmte Zeit“: Abgesagte Untersuchungen nach Brustkrebsdiagnose, Vorschlag sofortiger Chemo ohne Abklärung, radikale Verschlechterung vom Krebszustand. Das sind nur einige Fälle. Das darf nicht sein, nicht in einem Land wie in Österreich, nicht in einer Stadt, wie dies in Wien ist.
Und genauso wenig darf es sein und ist nicht tragbar, was die Wartezeiten bei den Krankentransporten angeht. Es kann nicht sein, dass Personen stundenlang warten müssen, bis sie abgeholt werden. Es ist mehrfach sogar zu erneuten Übernachtungen in den Krankenhäusern gekommen, bis die Patientinnen und Patienten zurückgeführt werden konnten. Da bitte ich Sie noch einmal, Frau Dr. Pilz, mit Ihrem Team dahinter zu sein und vielleicht auch das Wiener Rettungs- und Krankentransportegesetz erneut unter die Lupe zu nehmen. Es gibt hier Lösungsvorschläge, es gibt hier ganz konkrete Ansätze, wie wir diese Wartezeiten verkürzen können. Denn wir wissen alle, sie waren ein Thema vor Corona, sie waren noch einmal intensiver ein großes Problem während der Pandemie und sind es aber immer noch.
Zum Abschluss erlauben Sie mir eine kleine Anmerkung, Kritikpunkt, Hinweis, wie man es auffassen könnte, und zwar UP, mehr UP. Kollegin Huemer hat es bereits angesprochen, wie wichtig die Unabhängige Patientinnen- und Patientenplattform ist. Machen Sie sie noch bekannter, nicht nur zur Unterstützung der Wienerinnen und Wiener durch unser durchaus extrem komplexes Gesundheitssystem, da stellt sich nicht die Frage, aber bieten Sie bitte zusätzlich mehr Hilfe zur Selbsthilfe. Schauen wir alle gemeinsam, dass der Gesundheitsbereich besonders jetzt durch diesen Digitalisierungsschub, wo wir noch leichter zu den Personen kommen, einen nächsten Schritt wieder fahren kann. Wir müssen versuchen, die Menschen auf allen Kanälen zu erreichen, denn gerade wenn sie krank sind, wenn wir, wenn ein jeder Einzelner von uns krank ist, dann sind das Ausnahmesituationen, dann sind wir vulnerabel, dann wollen wir einen leichten Zugang haben in einer uns leicht verständlichen Sprache.
In dieser Hinsicht möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Ich bitte Sie, dieses Lob, den Dank und auch die Anmerkungen und Ideen weiterzutragen ins Team, umzusetzen, und freue mich schon auf weitere Berichte, auf die Zusammenarbeit im nächsten Jahr und viele Projekte, die wir umsetzen werden können. Danke schön.
Präsident Mag. Manfred Juraczka: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg. Laschan, ich erteile es ihr.
Abg. Dr. Claudia Laschan (SPÖ): Es ist nur alles nass, danke für die gute Desinfektion. So, wir haben es geschafft. Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte vier Punkte so im Groben ansprechen. In einem Teil des Berichtes ist vom Stillstand bei der Etablierung von PVEs, also Primärversorgungseinheiten, früher hat man gesagt PHCs und noch vorher hat man gesagt „Ambulante Versorgung“ oder was auch immer, also niedergelassene Bereiche, die mehr anbieten können als vielleicht bisher niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, was die Versorgung betrifft, von der Zeit her, was die Anzahl der Behandelten betrifft, was vielleicht auch die Fächerkombinationen betrifft, eine Erweiterung auf mehrere Fächer. Das wäre ja auch zum Beispiel eine gute Idee beziehungsweise auch auf andere Berufsgruppen, dass Verbandwechsel zum Beispiel dort möglich sind, und so weiter, und so fort. Das ist ein bisschen langsam vorangegangen. Das finde ich auch gut, wenn das angesprochen wird. Wie es nämlich zu schaffen sein soll, bis 2025 36 Zentren, die da geplant sind, zu kriegen, bin ich mir auch nicht ganz sicher.
Weil wenn ich daran erinnern darf, dass durch die Verlegung beziehungsweise Schließung des Kaiserin-Elisabeth-Spitals dann die Diskussion entstanden ist, was dann mit dieser Fläche sein wird, haben wir als 15. Bezirk durchgesetzt, dass dort eine spitalsähnliche Einrichtung kommt, nämlich das wunderbare Pflegewohnhaus Rudolfsheim-Fünfhaus, das eine hohe Qualität hat. Aber auf der anderen Seite war unsere Forderung auch, die auch aufgegriffen wurde, dass wir dort eine Primärversorgungseinheit bekommen sollen. So hat das damals noch nicht geheißen, mir ist das aber wurscht, wie es heißt, sondern eine spitalsersetzende ambulante Form, wo Menschen, die dort leben, einfach hingehen können, weil es zu wenig niedergelassene praktische Ärztinnen und Ärzte mittlerweile in vielen Bezirken gibt. Deswegen ist das notwendig. Und immer, wenn ich von den drei Playern einen gefragt habe, wurde gesagt, die zwei anderen sind schuld, interessant. Das habe ich auch in der Landesgesundheitsplattform so ausgesprochen, weil ich bin der Meinung, dass man die Dinge so aussprechen soll wie sie sind. Ich hoffe, dass wir da auf einen grünen Zweig kommen. Ich halte es für ganz wichtig, dass wir versuchen, konstruktiv miteinander das zu erreichen, auf welcher Ebene auch immer, ob auf Ebene der Landesgesundheitsplattform, die ja eigentlich dazu da wäre, wo ich aber mittlerweile bezweifle, ob das das richtige Gremium ist, weil da wird immer versichert, ja ja, das machen wir, und dann machen wir es aber doch nicht. Ich stehe zur Verfügung, hier auch mitzuwirken, dass wir miteinander in ein gutes Gespräch kommen, alle, die da was dazu beitragen können. Ich habe schon vor einigen Jahren gemeinsam mit dem Bezirksvorsteher im 15. Bezirk veranlasst, dass wir einen Brief geschrieben haben als Bezirksvorstehung an die niedergelassenen praktischen Ärztinnen und Ärzte und sie informiert haben, dass wir eine Primärversorgungseinheit auf dem Gelände des Kaiserin-Elisabeth-Spitals planen.
Da haben sich viele gemeldet. Wir haben sie auch zu einem Besprechungstermin eingeladen und haben viele Termine mit den dort vor Ort handelnden praktischen Ärztinnen und Ärzte gehabt, und niemand wollte in ein Primärversorgungszentrum. Ist aber logisch, weil die meisten kurz vor der Pension sind, also wo normale Menschen in die Pension gehen mit 60, 65 waren einige schon so alt, nämlich 65, und haben gesagt, na ja, 5 bis 7 Jahre mach‘ ich noch, aber dann geh‘ ich in Pension. Gott sei Dank, muss man sagen, Gott sei Dank, weil sonst hätten wir jetzt schon ein noch größeres Problem, als wir haben. Ja, und zwei, die waren von Anfang an
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