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Landtag, 8. Sitzung vom 24.11.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 68

 

trotzdem auf eine substanzielle Unterstützung, um da auch gemeinsam investieren zu können.

 

Ich bin auch sehr, sehr offen, einen gemeinsamen Bildungsrahmenplan für Österreich zu verhandeln und zu diskutieren, auch gemeinsame Standards, auch zum Beispiel für die Ausbildung, festzulegen. Ich halte nichts davon, dass man dem Fachkräftemangel damit begegnet, dass man die Anforderungen so weit nach unten schraubt, dass die Qualität im Kindergarten leidet. Das heißt: Ja, ich bin offen für gemeinsame Verhandlungen, für gemeinsame Qualitätsstandards mit einer gemeinsamen Finanzierung und damit hoffentlich mehr Mittel auch vom Bund.

 

Präsident Ernst Woller: Danke. Die 4. Zusatzfrage wird von Abg. Zierfuß gestellt. Ich erteile ihm das Wort.

 

10.06.33

Abg. Harald Zierfuß (ÖVP): Sehr geehrter Herr Stadtrat, Sie haben vorhin ausgeführt, dass Ihnen Spracherwerb wichtig ist. Da gebe ich Ihnen vollkommen recht, weil der Spracherwerb von Kindern natürlich essenziell für die Erfolgschancen im späteren Leben ist. Jetzt berichten Wiener Pädagoginnen und Pädagogen, dass insbesondere die Eltern beim Spracherwerb eine große Rolle spielen. Deswegen meine Frage: Welche Maßnahmen planen Sie, dass auch die Eltern besser Deutsch lernen, um so auch ihren Kindern bessere Chancen geben zu können?

 

Präsident Ernst Woller: Bitte um Beantwortung.

 

Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Die Perspektive der Eltern ist tatsächlich im Bildungserwerb eine wesentliche, vor allem im österreichischen Bildungssystem, aber auch generell. Darum ist es mir auch ein Anliegen, die Eltern gut und noch besser zu erreichen und auch stärker in die Verantwortung mithineinzunehmen. Wir hatten vor mittlerweile einem Dreivierteljahr einen Förder-Call zur Elternarbeit und Elternbildung. Dieser war bewusst offengehalten, um zu schauen, wie wir die besten Ideen identifizieren können, um bei der Elternarbeit auch voranzukommen. Er war auch in Richtung Kindergarten oder Schule bewusst offengehalten.

 

Wir haben zum Beispiel ein Projekt im Kindergarten gefördert, das mehrsprachig Elternkommunikation über das Handy ermöglicht. Eltern laden eine App herunter und die Kindergärten können da in einem Pilotversuch direkt mit den Eltern mehrsprachig kommunizieren und so auch Informationen zur Verfügung stellen. Wir kennen das System von SchoolFox auf Schulebene, wo es sehr, sehr gut funktioniert, und der erste Erfahrungsbericht zeigt, dass es auch im Kindergarten gut funktioniert.

 

Was man in dieser App zum Beispiel machen kann, ist, Deutschförderaufgaben für die Eltern mitzuschicken, und die verwendet werden, um so auch die Eltern spielerisch in den Deutscherwerb hineinzubringen. Es gibt andere wirklich gute Projekte der Stadt wie „Mutti lernt Deutsch“, mit dem wir versuchen, auch spezifisch Mütter, die beim Spracherwerb der Kinder eine zentrale Bedeutung haben, zu erreichen und sie zu motivieren, Deutsch zu erlernen.

 

Das sind zwei Projekte, exemplarisch für viele, die wir gefördert haben, um auch die Elternbildung und die Elternarbeit zu intensivieren. Besonders relevant ist der Übergangszeitpunkt vom Kindergarten zur Schule. Wenn man nicht in Österreich aufgewachsen ist und das Bildungssystem nicht so gut kennt, sind genau diese Übergänge oft sehr, sehr heikel. Auch hier haben wir Programme von unterschiedlichen Anbietern, die wir unterstützen, um die Eltern bei dieser Transition besser begleiten zu können.

 

Präsident Ernst Woller: Danke für die Beantwortung. Damit ist die 4. Anfrage erledigt.

 

10.09.09†Amtsf. StR Peter Hacker - Frage|

Die 5. Anfrage (FSP-1377079-2021-KGR/LM) wurde von Abg. Huemer gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Soziales, Gesundheit und Sport gerichtet. (Ziel 8 der Wiener Gesundheitsziele 2025 lautet: 'Lebensraum Stadt weiter attraktivieren, Umweltbelastungen geringhalten und Bewegung fördern'. Sehen Sie einen Widerspruch zwischen dem Ziel 8 der Wiener Gesundheitsziele 2025 und dem Bau der Stadtautobahn?)

 

Ich ersuche um Beantwortung.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Abgeordnete!

 

Sie stellen mir eine interessante Ja-Nein-Frage, nämlich eine Entscheidungsfrage, Lebensraum Stadt weiter attraktivieren, Umweltbelastungen gering halten und Bewegung fördern, das ist eines der Wiener Gesundheitsziele. Sie stellen mir die Frage: Sehen Sie einen Widerspruch zwischen Ziel 8 der Wiener Gesundheitsziele und dem Bau der Stadtautobahn? - Meine Antwort lautet: Nein.

 

Präsident Ernst Woller: Danke. Die 1. Zusatzfrage wird von Frau Abg. Huemer gestellt. Ich erteile ihr das Wort.

 

10.10.20

Abg. Mag. Barbara Huemer (GRÜNE): Guten Morgen, Herr Gesundheitslandesrat!

 

Ich finde Ihre Antwort bemerkenswert. Wir wissen, dass beispielsweise Stickoxide, Feinstaub extrem gesundheitsschädlich sind und viele Menschenleben kosten. Meine Zusatzfrage geht dahin: Die Wiener Gesundheitsziele 2025 sind ja ein Instrument von Public Health, es sind neun Einzelziele darin formuliert. Dass Sie das Konzept von Health in All Policies, gerade wenn es um Autobahnbau oder großen Straßenbau in der Stadt geht, in keinem Widerspruch zur Gesundheit sehen, ist wirklich irritierend.

 

Worauf ich jetzt abziele, ist, dass in diesem Dokument 2025 die Wörter Klima und dementsprechend auch Klimawandel, Klimaerhitzung gar nicht vorkommen. Das ist interessant - da es ja noch gar nicht so alt ist -, dass dieses drängende Thema darin noch keinen Platz hat. Wir werden den nächsten und den übernächsten und den überübernächsten Hitzesommer haben. Es braucht also Maßnahmen. Und meine Frage ist, ob Sie im Budget 2022/23 neue, zusätzliche Mittel vorsehen, die eine Gesundheitsförderung im Zusammenhang mit Klimaerwärmung, Klimaerhitzung durchführbar machen lassen.

 

Präsident Ernst Woller: Bitte um Beantwortung.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Danke vielmals. Selbstverständlich gibt es neue Ideen für zusätzliche Maßnahmen. Ich will mich da jetzt nicht alterieren, aber zur Frage der

 

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