Landtag, 19. Sitzung vom 26.01.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 39
versucht ihre Frage hinzuzielen -, wenn Eltern zum Beispiel in Niederösterreich sind. Ja, hier werden zum Beispiel auch, wenn es sozial notwendig ist, Anfahrtskosten übernommen, damit auch die örtliche Distanz überwunden werden kann. Hier ist wichtig, zu betonen, dass es eine flexible Haltung sowohl der Behörde benötigt, um die Eltern zu unterstützen, aber im Mittelpunkt immer das Kindeswohl sein muss und das Kindeswohl im Zentrum steht. (Abg. Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM: Das ist eine Nichtantwort!)
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Die 2. Zusatzfrage wird von Herrn Abg. Berger gestellt, und ich bitte darum.
Abg. Stefan Berger (FPÖ): Herr Landesrat, ich hoffe, ich habe mit meiner Zusatzfrage ein bisschen mehr Glück. Sie haben ja bereits eingangs erwähnt, dass Sie eine Reform des Gehaltsmodells bei den Krisenpflegeeltern im Vorjahr vorgenommen haben. Sie haben das vor knapp einem Jahr vorgestellt, mit Herbst ist das in Kraft getreten. Ich werde Sie jetzt mit Sicherheit auf keine Kommazahl festnageln, aber was mich natürlich interessieren würde, ist, wie sehr dieses neue Modell jetzt greift, sprich: Wie viele Krisenpflegeeltern hatten wir nach dem alten Modell und wie viele jetzt nach dem neuen Modell?
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Ich bitte um Beantwortung.
Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Wir haben nach dem Letztstand, den ich vor ungefähr einer Woche mitgeteilt bekommen habe, fünf zusätzliche Krisenpflegeeltern seit der Einführung des Modells im Herbst gefunden. Insgesamt ist zu sagen, dass es davor unter 30 gegeben hat, das ist so ungefähr der Rahmen. Um wirklich beurteilen zu können, wie effektiv diese deutliche Verbesserung, die Attraktivierung und Flexibilisierung des neuen Modells war, wird man ein Jahr benötigen. Wir haben es im Herbst eingeführt, jetzt ist Frühjahr, ich werde es im Laufe des Jahres evaluieren. Es gab diesen Prozess gemeinsam mit allen Krisenpflegeeltern, was sie sich wünschen und vor allem, was sie auch benötigen, um andere zu überzeugen. Wir sehen bisher Fortschritte, jede gewonnene Krisenpflegeelternfamilie ist ein großer Gewinn.
Man muss auch sagen, es ist eine große Herausforderung und eine große Aufgabe, das überhaupt zu machen. Es geht hier bei den Zahlen, die ich genannt habe, um die, die es beruflich machen, sich nämlich hauptberuflich in ihrem eigenen Familienverband um fremde Kinder zu kümmern. Ich bin zuversichtlich, dass wir noch mehr Personen finden werden. Einfach ist es nicht, aber auch werblich werden wir noch mehr machen. Da gibt es ja eine Empfehlung vom Stadtrechnungshof, um die Werbung noch effizienter zu gestalten. Das werden wir tun, um noch mehr Krisenpflegeeltern zu finden.
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Ich danke für die Beantwortung. Die 3. Zusatzfrage wird von Frau Abg. Pipal-Leixner gestellt, und ich bitte darum.
Abg. Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS): Guten Morgen, Herr Landesrat!
Wir haben schon gehört, es gibt viele Reformbemühungen, um mehr Menschen zu finden, die Kinder in schwierigen Situationen als Krisenpflegeeltern aufnehmen wollen. Was konkret können Sie uns über diese einzelnen Reformschritte berichten?
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Ich bitte um Beantwortung.
Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Wir haben nicht nur das Anstellungsmodell für Krisenpflegepersonen verändert, sondern es auch flexibler gestaltet, das heißt, dass die Personen, die Krisenpflegeeltern sind, sich mehr und selbstbestimmt aussuchen können, wann sie Krisenpflegekinder übernehmen. Diese Flexibilität war ein Wunsch der Krisenpflegeeltern, dem wir auch nachgegangen sind.
Die finanziellen Aspekte habe ich schon genannt, da war eine große Sorge, oft von Frauen, die das übernehmen, wie es mit der Pension aussieht und ob es dann eine Altersarmut gibt. Mit dem neuen Anstellungsmodell gibt es hier deutlich höhere Pensionen, wenn man das langfristig macht, und es ist auch mittlerweile möglich, diese Tätigkeit alleinerziehend auszuführen. Selbstverständlich muss immer sehr genau geprüft werden, ob die Person auch geeignet ist, ein Krisenpflegekind zu nehmen, weil es eine sehr, sehr sensible Herausforderung ist.
Darüber hinaus gibt es zum Beispiel verpflichtende Supervision, verpflichtende Fortbildung für die Eltern, eine verpflichtende Dokumentation, aber natürlich auch Supervision und Unterstützung der Krisenpflegeeltern in diesem Prozess.
Worauf wir noch gar nicht zu sprechen gekommen sind - ich möchte es aber auch nicht groß vertiefen -, sind Pflegeeltern. Auch dort haben wir das Anstellungsmodell und die Rahmenbedingungen hin zu mehr Flexibilität verändert, damit wir auch in diesem Bereich mehr Pflegeeltern finden.
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Die 4. Zusatzfrage wird von Frau Abg. Berner gestellt, und ich bitte darum.
Abg. Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE): Hallo!
Leider sind jetzt ganz viele Fragen aufgekommen. Das Erste, ich möchte es nur hier noch einmal feststellen: Die verpflichtende Fortbildung ist nur für Pflegeeltern, die nicht verwandtschaftlich bekannt sind. Ich finde, das ist ein Missstand, aber dazu wollte ich jetzt gar nicht fragen.
Ich gehe mit meiner Frage ganz woanders hin, nämlich noch einmal zu den 42 Prozent der Pflegekinder, die nicht in Wien untergebracht sind. Leider hat der Stadtrechnungshofbericht uns mitgeteilt, dass es bei Kindern bis zu 3 Jahre lang keinen Kontakt zwischen der MA 11 und den Pflegekindern gegeben hat, die außerhalb Wiens untergebracht waren.
Das ist eine große Herausforderung. Die Stadt Wien übernimmt, indem sie die Obsorge dieser Kinder übernimmt, auch die Verantwortung für diese Kinder - und es war über drei Jahre lang nicht möglich, Kontakt zu diesen Pflegeeltern zu halten oder mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Es gibt dazu nur unzureichende Dokumentationen. Ich halte das wirklich für einen großen Missstand. Wie wollen Sie dem für die Zukunft entgegenarbeiten?
Präsident Ing. Christian Meidlinger: Ich bitte um Beantwortung der Frage.
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