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Landtag, 23. Sitzung vom 21.06.2023, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 68

 

Nun zu meiner wirklichen Frage: Wir haben in der letzten Tourismuskommission darüber gesprochen, ja, wir haben die Zahlen von 2019 fast wieder erreicht. Wir müssen damit rechnen, dass wir nächstes Jahr die Zahlen überschreiten werden. Wir haben aber auch einige Veränderungen in dieser Zeit gehabt. Wir haben zum Beispiel eine Redimensionierung der Praterstraße und wir wissen, dass die Touristen im Hafen ankommen und wir die Touristen auch in die Stadt bringen müssen. Gibt es Konzepte, Infrastrukturkonzepte, Verkehrskonzepte - Sie haben vorhin auch die Verträglichkeit des Tourismus für die Bürger angesprochen -, in Zukunft diese touristischen Massen, die wir haben werden, in der Stadt zu verteilen? Gibt es als Alternative zur Praterstraße, damit wir dort vielleicht kein großes Stauaufkommen haben, auch schon Konzepte, damit es dort für die Bürger, die dort leben, keine größeren Probleme geben wird?

 

Präsident Ernst Woller: Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrter Herr Abgeordneter, es ist der Respekt dem Haus gegenüber, dass man vorbereitet in eine Fragestunde geht. (Heiterkeit von Abg. Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM. - Abg. Ing. Udo Guggenbichler, MSc: Ich bin beeindruckt!) Deshalb nehmen Sie es einfach als Service von meiner Seite an, dass ich kurz auf die wichtigen Themen und auf die wichtigen Größenordnungen auch eine Antwort habe, was eigentlich in der Form angesagt ist. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Natürlich haben wir auch gemeinsam in der letzten Sitzung der Tourismuskommission darüber diskutiert, wie denn eine Möglichkeit besteht, sich von Themen wie Overtourism recht frühzeitig zu entfernen, damit die erst gar nicht aufkommen. Natürlich war darum auch mein Hinweis vorhin auf unsere App, wo wir versuchen, zusätzliche interessante Standorte im touristischen Segment aufzutun und auch zu zeigen, dass für den wiederholten Wien-Besucher natürlich andere Alternativen vorhanden sind. Die werden auch gewählt, aber es ist natürlich müßig, zu sagen, wenn ein Erstbesuch stattfindet, dass der nicht bei der Stephanskirche oder in Schönbrunn endet. Dieser Wirklichkeit müssen wir ins Auge blicken. Wir können natürlich nur in Teilbereichen versuchen, andere Wege zu gehen, einerseits indem wir natürlich unseren öffentlichen Bereich des Verkehrs ein Mal mehr in den Fokus stellen, dass man relativ schnell von A nach B kommen kann und vom Thema der Bewegung und der Mobilität viele Möglichkeiten hat, individuell einen Weg zu finden, um sein spezielles Ziel zu finden.

 

Wir haben mit den Flusskreuzfahrtunternehmen aber derzeit eine intensive Partnerschaft, wo wir versuchen, ganz klar auch eine über den Tag verteilte Struktur zu finden, damit nämlich die Bustouristen, die dann in die Stadt gebracht werden, hier nicht auffällig zu gleichen Zeiten unterwegs sind. Das ist nicht so leicht, weil natürlich die Tage jetzt im Mai und im Juni lang sind, die werden dann kürzer und irgendwie möchte man Schönbrunn vielleicht auch bei Tageslicht sehen. Wir kämpfen uns da heran, aber die Aufteilung über den gesamten Tag wird sukzessive besser werden. Deshalb glaube ich, dass wir jetzt rechtzeitig gut beraten sind, das mit großer Ernsthaftigkeit anzugehen, denn wir wollen diese hohe Verträglichkeit des Wien-Tourismus - auch diese Zahl habe ich auf einem Zettel stehen, nämlich neun von zehn sagen, der Tourismus ist gut verträglich in dieser Stadt - weiter auf diesem Wert halten.

 

Präsident Ernst Woller: Die 3. Zusatzfrage wird von Abg. Arsenovic gestellt. Ich erteile ihm das Wort.

 

10.21.29

Abg. Johann Arsenovic (GRÜNE): Guten Morgen, Herr Landesrat!

 

Für die GRÜNEN ist ja die Verbindung von Ökonomie und Ökologie sehr, sehr wichtig, auch natürlich im Tourismus. Beim nachhaltigen Tourismus leisten wir Pionierarbeit. Daher freut es mich natürlich besonders, dass sogar die Freiheitliche Wirtschaft das Thema aufgreift und über nachhaltigen Tourismusverkehr und Overtourism spricht. Da ist uns schon wirklich viel Gutes gelungen. (Heiterkeit bei Abg. Dr. Markus Wölbitsch-Milan, MIM.)

 

Meine konkrete Frage geht in diese Richtung, es geht um die Strategie des WienTourismus bezüglich Nachhaltigkeit und Ökologie. Was sind die Punkte in der Strategie des WienTourismus, oder welche Punkte streben Sie an?

 

Präsident Ernst Woller: Ich bitte um Beantwortung.

 

Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Herr Kollege, ein Ziel ist uns ganz besonders wichtig, da geht es um das Umweltzeichen, das verliehen wird. Es hat sich der WienTourismus auch in seiner Strategie vorgenommen, diesen Bereich weiter zu promoten, auszubauen, dass sich möglichst viele Unternehmen - das sollten 25 Prozent sein, die noch ungefähr zusätzlich bis 2025 in dieser Strategie als Zielwert vorgegeben werden, um eben ein Zeichen zu setzen, wie Nachhaltigkeit von unserer Seite verstanden wird - verpflichten, diesen Weg zu gehen, auch natürlich in der Frage, die ich vorhin schon kurz angesprochen habe. Wir haben einen großes Öffi-Netz, wir haben zwei Millionen Fahrgäste pro Tag, das entsprechend promotet und in die touristische Angebotsthematik einbezogen werden soll.

 

Dieses Thema der Nachhaltigkeit ist natürlich auch im engsten Bereich zu sehen, wenn es darum geht, wie wir denn auch unsere Produkte selbst vermarkten. Auch hier gehen wir neue Wege. Ich denke einmal, dass sowohl auf nachhaltigkeitsökologischer Seite als auch auf ökonomischer Seite mit der Vienna Strategy, die wir hier gefahren haben, ein Großteil abgedeckt wird.

 

Zum Thema Mobilität vielleicht noch eines: Wir alle waren dabei, wir haben jetzt in den letzten eineinhalb Jahren das WienMobil-Rad massiv ausgebaut, das in allen Bezirken angeboten wird, also auch hier für die letzte Meile ein schönes Angebot für Wien-Touristen, sich diese Stadt anzuschauen. Am Ende wird es darum gehen, die Vermarktung so an die Spitze zu führen, dass man das Thema Nachhaltigkeit in allen Prozessschritten glaubhaft wirklich spürt, aber ich denke einmal, das wird dem WienTourismus, Norbert Kettner und seinem Team, sicher gelingen.

 

Präsident Ernst Woller: Danke. Die 4. Zusatzfrage wird von Abg. Grießler gestellt. Ich erteile ihm das Wort.

 

10.24.10

Abg. Markus Grießler (ÖVP): Schönen guten Morgen, Herr Landesrat!

 

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