Landtag, 24. Sitzung vom 21.09.2023, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 57
Kick-Off-Veranstaltung zur Ausrollung der Frühen Hilfen im Rathaus statt - mit welchen Maßnahmen soll gewährleistet werden, dass jene Familien, welche die Zielgruppe dafür sind, von diesem Angebot erfahren und passgenaue Angebote erhalten?)
Ich ersuche um Beantwortung.
Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Vielen Dank, Herr Präsident, und schönen guten Morgen!
Ich freue mich sehr, dass die Frühen Hilfen jetzt flächendeckend in Wien ausgerollt werden und wir mittendrin sind, dass die flächendeckende Zurverfügungstellung der Frühen Hilfen schon passiert. Die Frühen Hilfen sind ein sehr, sehr wichtiges Hilfsangebot für Jungfamilien und auch Mütter in Schwangerschaft. Für alle diejenigen Familien, die Herausforderungen haben - und mit kleinen Kindern können ja vielzählige Herausforderungen in Familien entstehen -, dienen die Frühen Hilfen dazu, diese Familien zu stabilisieren, insbesondere den Müttern zu helfen und damit sicherzustellen, dass sich die Familie und die Kinder sowohl gesundheitlich in einem guten Zustand befinden als auch sozial und psychisch. Das heißt, die Frühen Hilfen haben auch zum Ziel, psychologisch und sozial die Familien zu unterstützen, um einerseits präventive gesundheitspolitische Arbeit zu leisten und auf der anderen Seite aber auch die Kinder- und Jugendhilfe zu entlasten, zu unterstützen. Deshalb ist es in Wien auch ein gemeinsames Projekt der Gesundheit vom StR Hacker und meinem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, co-finanziert vom Bund. mit europäischen Mitteln und der Österreichischen Gebietskrankenkassa.
Hier gibt es eine sehr gute Kooperation, um dieses zusätzliche Unterstützungsangebot auszubauen. Die Frühen Hilfen wurden in Wien von der Krankenkassa für die Wien-weite Ausrollung ausgeschrieben, und es gab drei Organisationen, die den Zuschlag gemeinsam bekommen haben, in Losen. Da ist einerseits die Diakonie, es ist „die möwe“ und es ist die Volkshilfe, die im Verfahren der ÖGK den Zuschlag bekommen haben. Ich freue mich sehr, dass die drei Organisationen sich entschieden haben, nicht nur ihre Region zu betreuen, sondern sich zusammengetan haben, um gemeinsam eine Anlaufstelle für alle Familien zur Verfügung zu stellen. Daher gibt es eine Telefonnummer, eine E-Mail-Adresse, das sind die Frühen Hilfen Wien, mit der die drei Organisationen zu erreichen sind, die sich dann die Felder je nach Gebiet aufteilen und ein multiprofessionelles Team haben, hier vor allem FamilienbegleiterInnen, aber auch multidisziplinär Unterstützung zur Verfügung zu stellen.
Es ist eine zentrale Anlaufstelle, die erreicht werden kann, und es dient wie eine Drehscheibe, nämlich den Familien auch die unterschiedlichen Unterstützungsformen, die es in Wien gibt, auch zur Verfügung zu stellen und auch zu vermitteln, wenn höherer Bedarf daran gegeben ist. Die FamilienbegleiterInnen besuchen darüber hinaus die Familien auch zu Hause, es soll ein sehr niederschwelliger Zugang zu diesem Unterstützungsprogramm sein, wo nicht stigmatisierend auch vor Ort mit den Familien und auch den schwangeren Frauen gearbeitet wird. Hier geht es darum, dass sehr kompetent und bedarfsorientiert gearbeitet wird, um die Menschen zu erreichen, die diese Hilfe benötigen.
Ich halte es für einen wirklichen Meilenstein im Ausbau der präventiven Angebote in dieser Stadt und freue mich sehr auf die flächendeckende Ausrollung. Ich sage ein herzliches Dankeschön an die drei Organisationen, die an einem Strang ziehen und gemeinsam mit uns auch schon zwei große Runde Tische im Wiener Rathaus gemacht haben, bei denen viele Hunderte Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner dabei waren, denn die Vernetzung ist hier essenziell. Insbesondere auch die Wiener Kindergärten sind hier Ansprechpersonen, um die jungen Familien auf dieses Angebot hinzuweisen und auch zu vermitteln. Das ist großartig, was da für Vernetzung geschieht, und dafür ein herzliches Dankeschön! (Beifall bei NEOS und SPÖ.)
Präsident Ernst Woller: Die 1. Zusatzfrage wird von Abg. Pipal-Leixner gestellt. Ich erteile ihr das Wort.
Abg. Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS): Vielen Dank, Herr Landesrat, ein, glaube ich, sehr positives Angebot. Aber wie viele FamilienbegleiterInnen und wie viele Angebote wird es denn nun geben, um den Bedarf decken zu können?
Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Im Vollausbau sind das 50 Personen, die als FamilienbegleiterInnen im Einsatz sind. Der Vollausbau ist schon beinahe erreicht, das heißt, wir sehen auch, dass der kurzfristige Ausbau sehr gut möglich war, nämlich dass es genug Personen gibt, die sehr gerne in diesem Bereich arbeiten wollen. Und das ist in Zeiten des Fachkräftemangels auch nicht selbstverständlich. Die Finanzierung der 50 Personen ist jetzt einmal garantiert bis nächstes Jahr, und darüber hinaus gibt es die Bemühungen und das Bestreben, eine 15a-Vereinbarung mit dem Bund zu vereinbaren, damit es hier auch langfristig zu einer Drittelkostenteilung zwischen Gemeinde, Bund und Krankenkassa kommt.
Präsident Ernst Woller: Die 2. Zusatzfrage wird von Abg. Zierfuß gestellt. Ich erteile ihm das Wort.
Abg. Harald Zierfuß (ÖVP): Sehr geehrter Herr Landesrat, jetzt haben Sie gerade die Zahl 50 noch einmal wiederholt, die auch aus einer Presseaussendung hervorgeht. Ich wollte Sie fragen, wie schaut das perspektivisch aus in die Zukunft. Wie viele Familien werden jetzt gerade von einer Familienbegleiterin, von einem Familienbegleiter betreut, und planen Sie, hier auch in Zukunft die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit das vielleicht auch noch ausgeweitet wird?
Präsident Ernst Woller: Bitte um Beantwortung.
Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Bei diesem Projekt haben wir das Glück, dass der Ausbau größer ist als die Nachfrage und wir jetzt die Nachfrage ankurbeln müssen. Die gibt es natürlich, es ist aber natürlich noch ein Informationsdefizit bei Familien da. Das heißt, dieser Ausbau wurde so berechnet, dass es ein sinnvoller Ausbau in Wien ist, und wir jetzt stark in die Information gehen, beispielsweise Kindergärten. Wir kooperieren mit Geburtsstationen, mit Krankenhäusern, um so die Jungfamilien und vor allem die jungen Mütter primär zu errei
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