Wiener Landtag und
Gemeinderat
Trauerakt
vom 8. November 2008
aus Anlass des Ablebens von Dr Helmut Zilk
Bundesminister a D
Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien a D
Am 8. November
2008 um 12 Uhr wurde in einem Trauerakt im Festsaal des Wiener Rathauses des am
24. Oktober 2008 verstorbenen Dr Helmut Zilk, Bundesminister a D,
Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien a D gedacht.
An dem Festakt
nahmen neben der Witwe Dagmar Koller, dem Sohn Thomas Zilk, dessen Gattin
Geraldine, den Enkelkindern Verena und Stephen und weiteren Familienmitgliedern
Bundespräsident Dr Heinz Fischer und Gattin, Präsident der Tschechischen
Republik a D Václav Havel und Gattin, Landeshauptmann und Bürgermeister
von Wien Dr Michael Häupl und Eva-Maria Stackl, Generalintendant des ORF
i R Gerd Bacher, Mitglieder der Österreichischen Bundesregierung,
Bundeskanzler a D Dkfm Dr Franz Vranitzky, Vizekanzler a D Dr Erhard
Busek und Vizekanzler a D Dr Norbert Steger, Präsident des Bundesrates
Jürgen Weiss, Präsident des Verfassungsgerichtshofes Dr Gerhart Holzinger,
Vertreter der Bundesländer, Kammern und Interessensvertretungen, Mitglieder der
Wiener Landes- und Stadtregierung, Mitglieder des Landtages und Gemeinderates
der Bundeshauptstadt Wien, die Präsidialkonferenz des Landtages für Wien,
Landesamts- und Magistratsdirektor Dr Ernst Theimer, Vertreter der hohen
Beamtenschaft von Wien, Vertreter des Österreichischen Bundesheeres und der
Österreichischen Bundespolizei, ehemalige Bundesregierungsmitglieder und
Landeshauptleute, Vertreter der Universität Wien und der Religionsgemeinschaften
sowie weitere zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung und
Wirtschaft sowie des öffentlichen Lebens teil.
Der musikalischen Einleitung
des Traueraktes durch die Wiener Sängerknaben mit „Ave Verum“ von Gabriel
Urbain Fauré folgten die Begrüßung der Familie des Verstorbenen und der Gäste
sowie die Traueransprachen von Landeshauptmann und Bürgermeister von Wien
Dr Michael Häupl und Generalintendant des ORF i R Gerd Bacher.
Landeshauptmann
und Bürgermeister Dr Michael Häupl: Werte Trauernde! Sehr
geehrter Herr Bundespräsident! Herr Staatspräsident! Geschätzte Ehrengäste!
Ich bitte Sie
zunächst um Verständnis und um Verzeihung dafür, dass ich Sie nicht alle
einzeln begrüße, denn unsere ganze Aufmerksamkeit, unsere Zuwendung, unser
Mitgefühl gilt der Familie von Helmut Zilk und daher euch, liebe Dagmar, lieber
Thomas, deiner lieben Frau, den lieben Enkelkindern, der lieben Familie.
Ja, natürlich,
Wien hat einen Stadtvater verloren. Wann immer man durch die Stadt geht, sieht
man die Spuren der Tätigkeit, der Arbeit, der Leistungen von Helmut Zilk; von
der Donauinsel, die er eröffnet hat und die ein Beweis dafür ist, dass auch er
auf den Schultern seiner Vorgänger gestanden ist, über das Donauspital, die
Wohnbauoffensive, um die Wien bis heute beneidet wird, die U-Bahn, die
Umwelttechnik – all dies sind nur Stichworte eines kommunalpolitischen
Lebenslaufs, den jeder, der hier lebt, selbst erleben kann und den jeder, der
als Gast zu uns kommt, bewundert.
Seine
besondere Liebe hat der Kulturpolitik gegolten. Er war ja Kulturstadtrat und
dann eigentlich der Kultusminister der Republik, und auch in seiner Tätigkeit
als Bürgermeister war dies zweifelsohne ein Aufgabenfeld, dem er besondere
Aufmerksamkeit gewidmet hat. Und vieles von dem, was bleibend ist, vom
Jüdischen Museum bis zu dem Filmfestival jeden Sommer, von der Kunsthalle bis
zu den Wiener Vorlesungen und vieles andere, ist Helmut Zilk zu verdanken. Der
sorgsame Umgang mit unserer gebauten Geschichte, die dazu geführt hat, dass nun
auch die Wiener Innenstadt Weltkulturerbe ist, ist sein Verdienst. Er war mit
Leib und Seele ein Schützer dieser gebauten Geschichte unserer Stadt.
Was bleibend ist, war ein Teil der Weltpolitik. Er hat Wien nicht nur heller, nicht nur lichter, nicht nur freundlicher gemacht, sondern er ist in der ihm eigenen Art über die Grenzen des Eisernen Vorhangs hinweggeschritten und hat die Kontakte zu den Bürgermeistern der großen Städte der anderen Seite Europas hergestellt. Und nach dem Fall des Eisernen Vorhangs war er der Erste, der die Heranführung, den Heranführungsprozess unserer Nachbarländer nach Europa in die Europäische Union forciert hat. Ein Freund, ein Nachbar - unvergessen werden seine Aktivitäten, gerade auch in diesem Zusammenführen unseres gemeinsamen Hauses Europa, sein. Und das, denke ich, ist ein ganz ganz großer
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