2. Hitzetipps

2.5 Vorbeugende Maßnahmen für den sommerlichen Hitzeschutz

Wärmedämmungen schützen auch vor sommerlicher Überwärmung

Ein wärmegedämmtes Haus spart nicht nur im Winter Heizkosten, sondern sorgt auch dafür, dass sich die Wohnung im Sommer weniger stark aufheizt.

Sollten also die technischen und finanziellen Voraussetzungen gegeben sein, können Sie durch Dämmmaßnahmen den thermischen Komfort über das ganze Jahr erhöhen.

Speichermassen helfen gegen rasche Erwärmung

Als Speichermassen bezeichnet man Baumaterialien, die eine hohe Speicherkapazität für Wärme besitzen wie Beton, Ziegel oder Holz. Wände und Decken aus diesen Materialien helfen, die Innenraumtemperaturen länger kühl zu halten: Sie können die von außen eindringende Wärme aufnehmen und verlangsamen so deutlich einen Temperaturanstieg an Hitzetagen. Durch nächtliches Lüften können die tagsüber erwärmten Bauteile wieder auskühlen. In Massivbauweise errichtete Gebäude schützen also prinzipiell besser vor Hitze als in Leichtbauweise Gebautes.

Verschattungselemente anbringen

Der Hauptgrund für eine Überwärmung der Wohnräume im Sommer ist die über Fenster und verglaste Türen eindringende Sonneneinstrahlung. Versuchen Sie deshalb, Ihre Fenster so gut wie möglich zu verschatten. Zu bedenken ist, dass im Sommer die Sonne mittags sehr hoch steht, sodass gegen Süden ausgerichtete Fenster wegen des steilen Lichteinfalls weniger Sonne in die Wohnräume lassen als gegen Osten oder Westen ausgerichtete Fenster. Südwestlich aus- gerichtete Fenster sind in der Regel am dringendsten zu verschatten.

Am effizientesten sind Außenjalousien. Diese sind allerdings kostenintensiver als Jalousien zwischen Fensterscheiben oder Vorhänge. Für Heimwerker*innen gibt es inzwischen Systeme zum Selbstbau von Fensterläden aus Holz. Wirkungsvoll sind auch kleine Vordächer über den Fenstern.

Unter den Rollos gibt es inzwischen spezielle Sonnenschutzrollos, welche eine das Sonnenlicht stark reflektierende helle Außenseite besitzen.

Faltstores und Vorhänge sollten nicht zu dicht am Fenster befestigt werden, damit kein Wärmestau entsteht.

Bei Fenstern, die nicht verschattet werden können, sind Sonnenschutzgläser oder -folien empfehlenswert. Diese können das Eindringen von Wärme stark herabsetzen. Allerdings schmälert das auch den Wärmeeintrag an Sonnentagen im Winter, wo dieser zur Senkung des Heizbedarfs gewünscht ist.

Balkone können am wirkungsvollsten durch das Anbringen von Markisen geschützt werden.

Hitzeschutz durch die Natur

Wenn Sie einen eigenen Garten vor dem Fenster haben, können Sie auch Bäume, Büsche oder Kletterpflanzen vor hitzegefährdeten Fensterpartien pflanzen. Laubbäume lassen im Winter trotzdem das Licht herein.

Wichtige Nutzungshinweise

Auch der beste Sonnenschutz hilft nur, wenn er richtig eingesetzt wird. Schließen Sie bereits morgens alle Fenster und verdunkeln Sie zumindest all jene Fenster, bei denen tagsüber die Sonne hereinscheinen kann. Von spätabends bis in die frühen Morgenstunden sollten Sie hingegen lüften, um ihre Räume vor dem nächsten Hitzetag abzukühlen. Am effektivsten sind Querlüftungen oder Lüftungen von einem etwaigen unteren zu einem oberen Geschoß hin. Insbesondere ältere Personen sollten gleichzeitig darauf achten, selbst nicht direkt in der Zugluft zu liegen, da dies zu sommerlichen Erkältungen und Verspannungen führen kann. Insektengitter verhindern trotz geöffneter Fenster, dass Sie nachts von Gelsen belästigt werden.

Reduzieren von künstlichen Wärmequellen im Wohnraum

Je energieeffizienter Ihre Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, TV-Geräte, PC´s oder die elektrische Beleuchtung sind, desto weniger Wärme geben sie an den Raum ab. Lassen Sie in der heißen Zeit möglichst wenige Geräte eingeschaltet, verzichten Sie auch auf den Stand-by-Betrieb. Das spart zusätzlich unnötige Stromkosten.

Ventilatoren oder Kühlgeräte

Erst wenn Sie alle mechanischen Verschattungsmöglichkeiten und Hitzetipps ausgeschöpft haben und dennoch unter der Hitze leiden, sollten Sie an die Anschaffung eines Ventilators und zu allerletzt an die Anschaffung eines Raumklimageräts denken. Klimageräte machen zumeist Lärm, haben einen hohen Energieverbrauch und erhöhen in der Summe die städtischen Außentemperaturen, da sie die Raumwärme nach außen abführen. Bei regelmäßiger Verwendung während der Hitzeperiode muss man mit monatlichen Mehrkosten an Strom von 30 bis 50 Euro rechnen.

Schattenplätze im Garten

Wenn Sie einen eigenen Garten besitzen, so schaffen Sie sich dort einen angenehmen Schattenplatz. Dabei ist zu bedenken, dass der Schatten von Bäumen meist kühler ist als der von Vordächern, Sonnensegeln oder Schirmen, weil Pflanzen durch Verdunstung zusätzlich kühlen und Blätter auch Infrarotstrahlung absorbieren.

Stromunterbrechungen

Einige der Tipps auf der Website der "Die Helfer Wiens" (Zivilschutzverband) können auch bei eventuell auftretenden kürzeren Stromunterbrechungen hilfreich sein

(in: https://diehelferwiens.wien.gv.at/blackout).