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Gemeinderat, 1. Sitzung vom 27.4.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 22 von 65

 

und rascher informiert werden. Bezahlte Bildungsfreistellung soll die Bereitschaft zur Beteiligung an Technofit-Programmen für Beschäftigte in kleinen Betrieben erhöhen. Eine Aktion des Wiener Arbeitnehmer- und Arbeiternehmerinnen-Förderungsfonds soll dies auch ermöglichen.

 

Der berufliche Einsteig, Aufstieg und Wiedereinstieg von Frauen, aber auch älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, soll besonders gefördert werden. Frauen sollen die gleichen Chancen auf Führungspositionen haben wie Männer.

 

Wien wird, um seine wirtschaftlichen Entwicklungschancen optimal nützen zu können, eine forcierte innerstädtische Stadtentwicklung zu betreiben haben. Schwerpunkte dieser Stadtentwicklung sind die großen Bahnhofsflächen in den Bezirken Leopoldstadt und Brigittenau und die in einem Dreieck verlaufende Entwicklungsachse gebildet aus Gürtelstrecke und Donaukanal. Hier finden sich auch am Südbahnhofgelände und entlang der Südbahnstrecke Entwicklungsflächen, die zur Bildung neuer wirtschaftlicher Cluster dienen sollen. Die bereits erfolgte Besiedelung im Arsenal, auf den Aspanggründen und am Erdberger Mais soll fortgesetzt und intensiviert werden.

 

Bereits begonnen wurde die Ertüchtigung der Wiener Messe. Mit der Hereinnahme eines international versierten Messebetreibers wurde der Grundstein für die Zukunftssicherung des Messestandortes Wien gelegt. Als nächster Schritt folgt die bauliche Adaptierung des Areals auf die Erfordernisse eines modernen Messe- und Kongressbetriebes. Weiters werden Teile des Areals über Bauträgerwettbewerbe für gemischte Nutzungen reserviert.

 

Um Wien als Standort zukunftsfit zu machen, wird es unerlässlich sein, Architekten mit Weltgeltung in Wettbewerben um ihre Vorschläge zu bitten. Vor allem für den Bereich Gürtel und Donaukanal wird in Kürze ein solcher internationaler Wettbewerb die Grundlage für die Erstellung eines Masterplanes sein.

 

Wien wird auch die überregionale Planung mit den benachbarten Bundesländern und Stadtregionen besser koordinieren, vor allem wenn es um Betriebsansiedlungen oder die Verkehrspolitik geht.

 

Wien soll im kommenden Jahrzehnt Knoten der Transeuropäischen Netze mit den paneuropäischen Verkehrsnetzen werden. Dazu muss die Schieneninfrastruktur modernisiert werden. Die Wiener Bestandteile der Magistrale für Europa, von Paris nach Budapest, müssen ausgebaut werden: Der Lainzer Tunnel, der Bahnhof Wien und der Flughafenanschluss für den Schienenfernverkehr. Genauso die Nord-Süd-Verbindungen und der Güterverkehrsknoten zwischen Donau, Bahn, Straßen und Luftfahrt.

 

Die Hauptstädte der Nachbarstaaten müssen im kommenden Jahrzehnt für Wien auch über ein hochrangiges Straßennetz erreichbar sein und Wien selbst muss für den Transitverkehr umfahrbar sein. Daher sind die Nord-Autobahn, der Anschluss Bratislavas an die Ostautobahn und die Komplettierung des offenen Umfahrungsringes um Wien unter Rücksichtnahme auf die Erfordernisse des Natur- und Umweltschutzes notwendig.

 

In einem Verkehrs-Masterplan sollen die Leitlinien und Ziele der Verkehrspolitik für die Stadt einschließlich des Umlandes für die kommenden Jahre erarbeitet und festgelegt werden. Die Prinzipien sollen sein:

 

Die WienerInnen sollen schneller und noch umweltfreundlicher unterwegs sein können. Dies sollte durch den weiteren Ausbau von U 1, U 2, U 3, U 6, S 80 und S 45, den Bau von Schnellstraßenbahnen und Schnellbussen in den äußeren Bezirken, aber auch den weiteren Ausbau des Wasserweges und des Radwegenetzes erfolgen.

 

Die Wienerinnen und Wiener sollen sicherer unterwegs sein können, etwa durch Maßnahmen der Verkehrsberuhigung, Tempo-30-Zonen in Wohngebieten, beleuchtete FußgängerInnen-Unterführungen und vor allem sichere FußgängerInnen-Übergänge und Mindestgehsteigbreiten.

 

Es soll in Wien keinen Verkehr geben, der nicht notwendig ist. Das erfordert den Ausbau des regionalen öffentlichen Personennahverkehrs, den Bau von Park-and-ride-Anlagen auch im Wiener Umland, den Bau von Umfahrungsstraßen im Süden und Norden, ausreichend Parkraum durch den Bau von 50 000 zusätzlichen Parkplätzen, den Einsatz intelligenter Verkehrssysteme sowie Parkraumbewirtschaftung und Verkehrsberuhigung.

 

Es soll auch in Wien den Verkehr geben, der notwendig ist. Etwa durch die Verbindung von West- und Südbahn durch den Lainzer Tunnel, drei Güterterminals der Bahn, den Anschluss des Flughafens an das Fernverkehrsnetz oder den Bau eines Bahnhofes Wien.

 

Der Ausbau der U-Bahnen U 1, U 2, U 3 und U 6 soll in den nächsten acht Jahren so aussehen:

 

Die U 1-Verlängerung Richtung Nord, die U 2-Verlängerung Richtung Donaustadt. Rechtzeitig wird mit der Planung der U 1-Verlängerung in den Süden und der U 6-Verlängerung in den Norden begonnen. Studien sollen auch Klarheit für eine U 3-Verlängerung Richtung Kaiser-Ebersdorf bringen. Beim Ausbau der U-Bahn wird auf die Sicherheitsbedürfnisse von Frauen in besonderem Ausmaß eingegangen werden müssen. Als wichtigste Netzergänzungen werden zwei Schnellstraßenbahnen, eine im Liesingtal von der Schnellbahnstation Liesing zum Kurbad Oberlaa und eine Schnellverbindung Floridsdorf - U 1 - U 2 - Essling geplant werden.

 

Der Ausbau des regionalen öffentlichen Personennahverkehrs - der Bahn, der S-Bahn sowie der Bau von Park-and-ride-Anlagen im Wiener Umland - ist für die Wiener Verkehrssituation von besonderer Bedeutung - nicht zuletzt auch, um den Pendlern, also Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die Chance zu geben, dass sie nicht Freizeit im Stau vergeuden.

 

Beim Ausbau des regionalen Nahverkehrs fordern wir vom Bund den Ausbau der S 80 und die Verlängerung der S 45 bis zur Stadlauer Brücke, um so das

 

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