Gemeinderat,
1. Sitzung vom 27.4.2001, Wörtliches Protokoll
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und rascher informiert werden. Bezahlte Bildungsfreistellung
soll die Bereitschaft zur Beteiligung an Technofit-Programmen für Beschäftigte
in kleinen Betrieben erhöhen. Eine Aktion des Wiener Arbeitnehmer- und
Arbeiternehmerinnen-Förderungsfonds soll dies auch ermöglichen.
Der berufliche Einsteig, Aufstieg und Wiedereinstieg
von Frauen, aber auch älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, soll
besonders gefördert werden. Frauen sollen die gleichen Chancen auf Führungspositionen
haben wie Männer.
Wien wird, um seine wirtschaftlichen Entwicklungschancen
optimal nützen zu können, eine forcierte innerstädtische Stadtentwicklung zu
betreiben haben. Schwerpunkte dieser Stadtentwicklung sind die großen Bahnhofsflächen
in den Bezirken Leopoldstadt und Brigittenau und die in einem Dreieck verlaufende
Entwicklungsachse gebildet aus Gürtelstrecke und Donaukanal. Hier finden sich
auch am Südbahnhofgelände und entlang der Südbahnstrecke Entwicklungsflächen,
die zur Bildung neuer wirtschaftlicher Cluster dienen sollen. Die bereits
erfolgte Besiedelung im Arsenal, auf den Aspanggründen und am Erdberger Mais
soll fortgesetzt und intensiviert werden.
Bereits begonnen wurde die Ertüchtigung der Wiener
Messe. Mit der Hereinnahme eines international versierten Messebetreibers wurde
der Grundstein für die Zukunftssicherung des Messestandortes Wien gelegt. Als
nächster Schritt folgt die bauliche Adaptierung des Areals auf die
Erfordernisse eines modernen Messe- und Kongressbetriebes. Weiters werden Teile
des Areals über Bauträgerwettbewerbe für gemischte Nutzungen reserviert.
Um Wien als Standort zukunftsfit zu machen, wird es
unerlässlich sein, Architekten mit Weltgeltung in Wettbewerben um ihre
Vorschläge zu bitten. Vor allem für den Bereich Gürtel und Donaukanal wird in
Kürze ein solcher internationaler Wettbewerb die Grundlage für die Erstellung
eines Masterplanes sein.
Wien wird auch die überregionale Planung mit den
benachbarten Bundesländern und Stadtregionen besser koordinieren, vor allem
wenn es um Betriebsansiedlungen oder die Verkehrspolitik geht.
Wien soll im kommenden Jahrzehnt Knoten der
Transeuropäischen Netze mit den paneuropäischen Verkehrsnetzen werden. Dazu
muss die Schieneninfrastruktur modernisiert werden. Die Wiener Bestandteile der
Magistrale für Europa, von Paris nach Budapest, müssen ausgebaut werden: Der
Lainzer Tunnel, der Bahnhof Wien und der Flughafenanschluss für den
Schienenfernverkehr. Genauso die Nord-Süd-Verbindungen und der
Güterverkehrsknoten zwischen Donau, Bahn, Straßen und Luftfahrt.
Die Hauptstädte der Nachbarstaaten müssen im
kommenden Jahrzehnt für Wien auch über ein hochrangiges Straßennetz erreichbar
sein und Wien selbst muss für den Transitverkehr umfahrbar sein. Daher sind die
Nord-Autobahn, der Anschluss Bratislavas an die Ostautobahn und die
Komplettierung des offenen Umfahrungsringes um Wien unter Rücksichtnahme auf
die Erfordernisse des Natur- und Umweltschutzes notwendig.
In einem Verkehrs-Masterplan sollen die Leitlinien
und Ziele der Verkehrspolitik für die Stadt einschließlich des Umlandes für die
kommenden Jahre erarbeitet und festgelegt werden. Die Prinzipien sollen sein:
Die WienerInnen sollen schneller und noch umweltfreundlicher
unterwegs sein können. Dies sollte durch den weiteren Ausbau von U 1,
U 2, U 3, U 6, S 80 und S 45, den Bau von
Schnellstraßenbahnen und Schnellbussen in den äußeren Bezirken, aber auch den
weiteren Ausbau des Wasserweges und des Radwegenetzes erfolgen.
Die Wienerinnen und Wiener sollen sicherer unterwegs
sein können, etwa durch Maßnahmen der Verkehrsberuhigung, Tempo-30-Zonen in
Wohngebieten, beleuchtete FußgängerInnen-Unterführungen und vor allem sichere
FußgängerInnen-Übergänge und Mindestgehsteigbreiten.
Es soll in Wien keinen Verkehr geben, der nicht
notwendig ist. Das erfordert den Ausbau des regionalen öffentlichen Personennahverkehrs,
den Bau von Park-and-ride-Anlagen auch im Wiener Umland, den Bau von Umfahrungsstraßen
im Süden und Norden, ausreichend Parkraum durch den Bau von 50 000
zusätzlichen Parkplätzen, den Einsatz intelligenter Verkehrssysteme sowie
Parkraumbewirtschaftung und Verkehrsberuhigung.
Es soll auch in Wien den Verkehr geben, der notwendig
ist. Etwa durch die Verbindung von West- und Südbahn durch den Lainzer Tunnel,
drei Güterterminals der Bahn, den Anschluss des Flughafens an das Fernverkehrsnetz
oder den Bau eines Bahnhofes Wien.
Der Ausbau der U-Bahnen U 1, U 2, U 3
und U 6 soll in den nächsten acht Jahren so aussehen:
Die
U 1-Verlängerung Richtung Nord, die U 2-Verlängerung Richtung Donaustadt.
Rechtzeitig wird mit der Planung der U 1-Verlängerung in den Süden und der
U 6-Verlängerung in den Norden begonnen. Studien sollen auch Klarheit für
eine U 3-Verlängerung Richtung Kaiser-Ebersdorf bringen. Beim Ausbau der U-Bahn
wird auf die Sicherheitsbedürfnisse von Frauen in besonderem Ausmaß eingegangen
werden müssen. Als wichtigste Netzergänzungen werden zwei Schnellstraßenbahnen,
eine im Liesingtal von der Schnellbahnstation Liesing zum Kurbad Oberlaa und
eine Schnellverbindung Floridsdorf - U 1 - U 2 - Essling geplant
werden.
Der Ausbau des regionalen öffentlichen Personennahverkehrs
- der Bahn, der S-Bahn sowie der Bau von Park-and-ride-Anlagen im Wiener Umland
- ist für die Wiener Verkehrssituation von besonderer Bedeutung - nicht zuletzt
auch, um den Pendlern, also Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die Chance zu
geben, dass sie nicht Freizeit im Stau vergeuden.
Beim Ausbau des regionalen Nahverkehrs fordern wir vom Bund
den Ausbau der S 80 und die Verlängerung der S 45 bis zur Stadlauer
Brücke, um so das
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