Gemeinderat,
1. Sitzung vom 27.4.2001, Wörtliches Protokoll
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jede Form der Diskriminierung und des Rassismus, genauso wie
jede Form des Antisemitismus aktiv bekämpfen. Ich begrüße daher die
vorgeschlagene Charta des Miteinander, die ein deutliches Signal für das
Miteinander und gegen die Ausgrenzung setzen soll.
Und wir wollen - und dieser Bereich ist für uns ein
besonders wesentlicher - auch die lebendige Kulturstadt Wien. Unser Grundsatz
ist nach wie vor jener Satz, der in der Inschrift an der Wiener Sezession
festgehalten ist: "Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit", und
wir garantieren diese Freiheit der Kunst durch einen engagierten Kulturstadtrat,
aber auch durch unsere konkreten Maßnahmen, meine Damen und Herren. Für uns ist
Kunst und Kultur mehr als das museale Bewahren historischer Schätze. Für uns
ist Kunst und Kultur der gelebte Ausdruck für Weltoffenheit, für Modernität,
Toleranz und Innovation. So wie bestimmte Tierarten Anzeiger dafür sind, wie
reich ein Biotop an Arten ist, so ist letztlich auch Kunst und Kultur ein
Anzeiger der Freiheit, der Weltoffenheit und der Vielfalt einer Gesellschaft.
Weltoffenheit bedeutet für uns aber auch einen
positiven Umgang der Generationen miteinander. Wir wollen einerseits mehr
Freiraum für die Jugend, wir wollen, dass Kinder in der Großstadt ihre entsprechenden
Freiräume finden. Da helfen nicht die G'schichterln von der Gstätten, sondern
da helfen konkrete Maßnahmen und das konkrete Schaffen von Freiräumen. Genauso
wollen wir aber, dass auch ältere Menschen in dieser Stadt die Möglichkeit
haben, sorgenfrei und gesund bis ins hohe Alter leben zu können.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ein ganz wesentlicher
Bereich ist für uns auch noch die Bildung. Gerade bei diesem Bereich der
Bildung kann man auch deutlich machen, dass Wien in den nächsten fünf Jahren
ein klares Gegenmodell zur blau-schwarzen Bundesregierung darstellen wird. Der
Herr Bürgermeister hat schon angeführt, dass es hier um den freien Zugang zur
Bildung geht. Im Rahmen seiner Möglichkeiten hat Wien hier mit der
Bildungsmilliarde die ersten konkreten Maßnahmen gesetzt und wird Wien noch
weitere wichtige Schritte setzen und wir werden uns auch weiterhin auf
Bundesebene intensiv für den freien Hochschulzugang einsetzen. (Beifall bei der SPÖ.)
Wir werden aber auch gegen weitere bildungspolitische
Einschnitte der Bundesregierung kämpfen, die es Kindern und Jugendlichen
derzeit unmöglich machen, Sprachreisen zu unternehmen, an Sport- und
Projektwochen teilzunehmen, von Begleitlehrern unterrichtet zu werden. Für uns
ist nach wie vor klar - das, was wir vor der Wahl gesagt haben, gilt für uns
auch nach der Wahl -: Wer bei der Bildung spart, spart bei der Zukunft.
Es kommt hier eben deutlich der Qualitätsunterschied
zwischen Wien und der blau-schwarzen Bundesregierung zum Vorschein. Wir wollen
hier auch ganz bewusst einen anderen Weg einschlagen, um hier nicht nur in
Wien, sondern auch darüber hinaus und auch über die Grenzen hinaus ein klares
Gegenmodell zu signalisieren: wie Probleme auch gelöst werden können, wie man
auch an Problemstellungen herangehen kann, ohne bei den Schwächsten der
Gesellschaft schmerzhafte Einschnitte vorzunehmen.
Wir sparen nicht bei der Zukunft unserer Kinder, wie
es die Bundesregierung tut. Nein, wir investieren zusätzliche Mittel.
Wir verscherbeln nicht hemmungslos das Eigentum der
Menschen, um Löcher im Budget zu stopfen, sondern wir haben eine sozial
ausgewogene Konsolidierungspolitik in dieser Stadt.
Wir ziehen kranken, verunglückten, behinderten
Menschen nicht das Geld aus der Tasche, wie es die Bundesregierung mit der
Ambulanzgebühr oder mit der Besteuerung der Unfallrenten tut.
Wir sparen nicht bei der Sicherheit, wie es die
Bundesregierung ständig für Wien androht, indem sie uns auch weniger Polizisten
zuteilen wird. Auch dagegen werden wir energischen Widerstand leisten.
Wir sparen nicht bei den notwendigen Maßnahmen für
den Klimaschutz und den Umweltschutz, wie es die Bundesregierung tut, sondern
wir setzen wirkungsvolle Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgase und zur
Erreichung des Kyoto-Ziels.
Wir rauben auch die Menschen nicht in Zukunft mit
111 Milliarden S aus, wie es die Bundesregierung tut, sondern wir
sparen in der Zukunft durch Effizienz und Zielgenauigkeit.
Wir locken Frauen nicht in die Kindergeldfalle, aus
der sie es sehr schwer haben werden, wieder ins Berufsleben einzusteigen, weil
die dazu notwendigen Begleitmaßnahmen gestrichen worden sind, sondern wir
schaffen in Wien weiterhin die notwendigen Kinderbetreuungseinrichtungen.
Wir stellen nicht öffentliche Verkehrsmittel ein und
wir entziehen den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht die notwendigen Mittel,
sondern wir bauen in Wien die U-Bahn aus.
Wir verscherbeln unsere Wohnungen nicht, wie es die
Bundesregierung tut, sondern wir geben weiterhin 12 000 Familien die
Möglichkeit, in eine preisgünstige und mietrechtsgeschützte Gemeindewohnung zu
ziehen.
Und wir verkaufen nicht unsere wertvollsten Wälder
und Wasserressourcen, wie es die Bundesregierung mit den Bundesforsten tut,
sondern wir garantieren, dass die Quellgebiete unseres Trinkwassers den
Wienerinnen und Wienern auch weiter erhalten bleiben. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! In seiner Erklärung
hat der Bürgermeister sehr umfassend die Herausforderung beschrieben und er hat
sehr umfassend die Maßnahmen beschrieben. Ich habe versucht, darüber hinaus
noch ein paar weitere Punkte anzuführen, gerade auch als Gegenpol zur derzeit
praktizierten Politik der Bundesregierung. Wien wird damit zu einem Gegenmodell
zu einer kalten, menschenverachtenden
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