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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll  -  Seite 112 von 127

 

Mit diesen Cochlea-Implantaten sind ebenfalls wahnsinnig hohe Kosten für das AKH angefallen. Wir versorgen praktisch die Patienten von ganz Österreich, weil sich die anderen Bundesländer das nicht leisten wollen.

 

Wir haben weiters große Kosten im Bereich der Versorgung mit künstlichen Hüften, die ein großer Fortschritt für die Patienten sind. Vor allem nach Unfällen werden dem Patienten dynamische Hüftschrauben gegeben. Das erspart wochenlange Extension, erspart Dekubitus, erspart Lungenentzündungen und hilft dem Menschen zu einer Lebensqualität zurückzufinden.

 

All das erfordert großes Wissen und auch einen hohen personellen Aufwand. Vergessen wir nicht, dass die Patienten, die wir heute in den Spitälern liegen haben, vor fünf Jahren noch gar nicht dort waren, weil sie zu jenem Erkrankungszeitpunkt bereits nicht mehr am Leben waren. Ich möchte wirklich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsdienstes für die Arbeit danken, die sie tagtäglich am Patienten verrichten, für das, was sie für sie tun. Und sie tun mehr als das, wozu sie verpflichtet sind. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich möchte aber noch auf Medikamente hinweisen, die Folgeerkrankungen verhindern. Auch sie belasten die Krankenkassen. Dazu gehören zum Beispiel die ACE-Hemmer, das sind bessere Medikamente zur Blutdruckeinstellung mit weniger Nebenwirkung, aber dementsprechend teurer. Die Patienten erleiden dann weniger Herzschäden, sie erleiden weniger leicht Schlaganfälle, was in der Spätfolge Rehabilitation oder Rollstuhl und Behinderung verhindert.

 

Eine Zunahme in den städtischen Spitälern erfolgte auch mit ganz hochwertigen Leistungen, wie die plastische Deckung von Hautdefekten nach großen Tumoren, es sind vermehrt Inkontinenz-Operationen durchgeführt worden, ein Leiden über das man nicht spricht. Wir haben auch einen ganz vermehrten Einbau von zentralen Venenkathetern, vor allem bei Tumorpatienten, wo man den peripheren Zugang nicht mehr findet, und sie sind auch zur Palliativbetreuung nötig.

 

Dass wir den Bereich der Palliativmedizin ausbauen, ist selbstverständlich. Das Problem, dass man nicht so viel Versorgung für die Patienten gefunden hat, hat sich zum Teil dadurch gezeigt, dass nicht mehr vor allem die internen Abteilungen die Krebspatienten versorgt haben, sondern auch chirurgische Abteilungen. Auf den internen Abteilungen war es üblich, die Patienten langzeitig, bis zu ihrem Tod, zu versorgen, sie monatelang dort liegen zu haben, bis sie eben ruhig sterben konnten. Auf chirurgischen Abteilungen war der größere Wechsel immer der erwünschtere.

 

Laut Krankenanstaltenplan werden wir 97 Palliativbetten in Wien haben. Ich stelle mir vor, einige kleinere Stationen einzurichten, aber sonst vor allem Palliativteams einzusetzen, die die Patientinnen und Patienten auf anderen Abteilungen beziehungsweise zu Hause behandeln. Ich würde mir nicht wünschen, dass meine Patientinnen und Patienten, die ich jahrelang behandelt habe, dann in den letzten Monaten oder Wochen ihres Lebens nicht mehr in ihrer vertrauten Umgebung sind. Gerade für die onkologischen Patienten, aber auch für neurologische Patienten ist das Zentrum, das sie behandelt hat, eine gewisse Heimat. Dort fühlen sie sich wohl und von dort wollen sie nicht weg. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Zum Bereich der Geriatrie, weil Sie das angesprochen haben, Kollegin Pilz: Ich stimme mit Ihnen überein, dass ich Acht-Bett-Zimmer auch nicht schätze. Nur, im Moment sind wir im Umbau begriffen, es geht leider nicht schneller. Außerdem weiß ich nicht, ob es für alte Menschen wirklich immer erstrebenswert ist, in einem Einzelzimmer zu sein. Sie bekommen oft keine Besuche mehr von zu Hause. So viel Personal, dass jeder eine Pflegeperson für sich allein hat, ist nicht möglich. Sie können sich oft nicht mehr selbst beschäftigen und fühlen sich dann in einem Zimmer isoliert. Ich habe das selbst manchmal bei Kranken, die Anspruch auf ein Einzelzimmer gehabt hätten - zum Beispiel Sonderklassepatientinnen oder -patienten -, bemerkt, dass die gesagt haben: Legen Sie mir jemanden herein, ich will nicht allein sein. Natürlich soll es einige Einzelzimmer geben. Es gibt Menschen, die nicht gewöhnt sind, mit anderen zu leben, aber gerade viele ältere Menschen wollen diesen Kontakt, und zum Teil haben sie so wenig Besucher, dass sie froh sind, wenn der andere Besucher sich auch um sie kümmert.

 

Zu dem, was Sie wegen der Antidekubitus-Matratzen gesagt haben: Ich selbst kenne dieses Systeme und weiß, dass sie sehr gut sind, aber sie werden von den Patienten und Pfleglingen nicht immer geschätzt, weil die ständige Bewegung, der ständige Motor sie unruhig macht. Es gab auch Systeme, wo man das verhindert hat, die Würfelmatratzen. Da haben Sie aber dann die Probleme mit den PhysiotherapeutInnen gehabt, die den Widerstand brauchen, um die Patienten aus dem Bett zu mobilisieren. Das war oft ein Kampf. Es sind natürlich die Antidekubitus-Systeme sehr angenehm in der Verwendung, vor allem für Pflegepersonal und Ärzte, das gebe ich dazu. Wir haben uns keine Sorgen um den Dekubitus machen müssen. Unproblematisch, sage ich Ihnen nur, sind sie auch nicht.

 

Es gibt schon bessere Matratzensysteme, wo ein Widerstand beim Aufstehen gegeben ist und wo es doch zu einem gewissen Einsinken kommt - das sind neuere Stoffe - und womit man bis zu dem Moment, wo die Patienten oder Pfleglinge ganz marantisch sind, sehr wohl einen Dekubitus verhindern kann. Diese Matratzen möchte ich gerne für mehr Patienten haben.

 

Bezüglich der Strahlentherapie, die Sie angesprochen haben: Es ist derzeit möglich, all die Patienten, die für diese Zeit anfallen, im Wilhelminenspital und im Kaiser-Franz-Josef-Spital zu versorgen. Ich bin durch

 

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