Gemeinderat,
3. Sitzung vom 25.6.2001, Wörtliches Protokoll
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den Ablauf für die Menschen noch zu erleichtern. Wir wollen
auch alle Pflegeeinrichtungen laufenden Qualitätskontrollen unterziehen. Denn
mit diesen Menschen - da stimme ich Kollegin Pilz vollkommen zu - besteht eine
Partnerschaft, es hat eine Partnerschaft zu sein zwischen Pflegenden und
Pfleglingen. Daher sehe ich es als meine Verpflichtung an, dass die Qualität
der Pflege überprüft wird. Wir werden das auch in Hinkunft weiter tun und wir
werden die Pflegerechte und ein Pflegeheimgesetz voranstellen. Ich möchte hier
allen voran Herrn SR Dr Leitner danken und ebenfalls bitten, dass er meinen
Dank auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der MA 47
weitergibt.
Wir haben sehr gute Vorsorgeprogramme laufen. Es war
schon die Rede davon. Vor allem gehört dazu das Frauengesundheitsprogramm, das
Frau Prof Wimmer-Puchinger initiiert hat und mit dem wir sehr erfolgreich sind.
Wir alle wissen, das Brustkrebs eine lebensbedrohliche Erkrankung ist. Zirka
jede neunte Frau wird in ihrem Leben davon betroffen, und bei allen
Fortschritten der Chemo- und Strahlentherapie muss klar sein: Wenn ein Karzinom
einmal metastasiert ist, ist die Möglichkeit einer Heilung praktisch nicht mehr
gegeben. Die Heilung der Karzinome ist nur vor dem Metastasierungstadium
möglich. Danach - und deswegen auch die hohen Kosten im Bereich der Onkologie -
ist eine Heilung nicht möglich.
Der Männergesundheitstag wurde ebenfalls mit großem
Erfolg gestartet. Mein Wunsch ist, die Vorsorge noch mehr zu verstärken in
Richtung Prävention, vor allem auch gegen Drogen, gegen jede Art von Drogen.
Rauchen, Alkohol zählen für mich aber genauso dazu wie die illegalen Drogen.
Und weil das mit dem Cannabis wieder gekommen ist:
Ich habe mich niemals für die Freigabe ausgesprochen. Der Journalist hat gesagt:
Im Text war es ja nicht drinnen, nur in der Überschrift, und wenn ich nicht
eine reißerische Überschrift gehabt hätte, wäre der Text nicht gelesen worden.
Aber ich habe niemals gesagt, dass ich für die Freigabe bin. Ich bin allerdings
gegen jede Bestrafung der Benützer. Ich finde, man kann Probleme nicht mit
Strafen lösen. (Beifall bei der SPÖ und
bei Gemeinderäten der GRÜNEN.)
Wir müssen uns auch gesellschaftlich gegen das Mobben
wehren, denn Mobben ist auch ein Faktor, der durch Prävention verhindert werden
kann. Das Mobben in allen Bereichen der Berufstätigkeit hat hohe Folgekosten.
Das Medikament, das die meisten Kosten im Hauptverband verursacht hat, war Seropram,
ein Antidepressivum. Und daran sieht man, wie weit verbreitet das Phänomen der
Depression ist.
Mein besonderer Dank gilt auch Peter Hacker, der im
Fonds Soziales Wien und mit seinem Drogenprogramm so erfolgreich arbeitet.
Und weil die Rede von den zweijährigen Berichten war:
Ich war vom Parlament gewohnt, dass die meisten Berichte zweijährig sind, und
war eher erstaunt, dass sie im Bereich der Stadt Wien einjährig sind. Ich weiß
nicht, ob man nicht aus Kostengründen alle Berichte nur zweijährig machen
sollte, denn ich glaube nicht, dass alle, die Berichte fordern, sie auch immer
lesen. Vielleicht könnte man einen Teil der Berichte über das Internet abrufen,
aber der Druck sollte nur alle zwei Jahre erfolgen.
Wir sind äußerst erfolgreich in der Drogenpolitik.
Wien hat eine konstante Anzahl Drogenabhängiger von 5 000 bis 6 000,
2 940 substituierte und 6 000 ambulante Betreuungsfälle und 250
Personen in Langzeittherapie. Die Wiener Lehrer werden in Suchtprävention
ausgebildet. Wir haben nicht nur ein viel geringeres Drogenproblem als andere
vergleichbare Städte, wir haben auch eine geringere Kriminalitätsrate. Für
dieses Programm danke ich eben vor allem Peter Hacker. (Beifall bei der SPÖ.)
Ein großer Bereich der Gesundheitsförderung und der
Gesundheitsprogramme für die Bevölkerung wird von der MA 15 durchgeführt,
die sich auch mit der gesamten Rechtsproblematik befasst. Da möchte ich vor
allem Herrn OSR Dr Graf und seinem Team für die wertvolle Arbeit danken, die
tagtäglich geleistet wird.
Und weil Sie die Impfprogramme ankreiden: Die
Impfprogramme sind natürlich auch bei den niedergelassenen Ärzten durchführbar.
Es kann aber die Stadt Wien nicht die niedergelassenen Ärzte honorieren. Das
ist nicht vorgesehen. Wir haben ein Programm mit verschiedenen Zahlern im
Gesundheitssystem. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, das ist das System, das
derzeit besteht. Wenn es Ihr Wunsch ist, dass das draußen durchgeführt wird,
dann müssen Sie an die Bundesregierung appellieren. So wie vorher der orale
Polioimpfstoff müssen auch diese Impfstoffe dann vom Bund übernommen werden.
Wien tut im Rahmen der MA 15 sein Möglichstes, um die Bevölkerung bestmöglich
zu versorgen, und ich danke wirklich sehr dafür. (Beifall bei der SPÖ.)
Einen Dank möchte ich zuletzt noch der Wiener Rettung
aussprechen, für das, was auch sie tagtäglich leistet und wie wunderbar sie die
Patienten versorgt.
Wir haben einen Krankenanstaltenplan in Planung. Er
ist noch nicht fertig. Wir haben neue Schwerpunkte wie Stoke Units. Wir müssen
eine verbesserte Apalikaversorgung durchführen, und es geht auch darum, für die
Kinder- und Jugendneuropsychiatrie mehr Einsatzpunkte zu finden, ebenso im
Bereich der Neurochirurgie und Herzchirurgie. Jedoch ist ein Krankenanstaltenplan
etwas, was immer angepasst werden muss an die Gegebenheiten. Ein Plan muss
fließend sein, der kann nicht statisch sein, denn es verändert sich die
Bevölkerung und es verändert sich die Gesundheit der Bevölkerung.
Ich möchte hier zum Abschluss noch einmal allen,
allen Mitarbeitern dieses größten Ressorts der Stadt Wien für ihre wertvolle
Arbeit danken, ohne die wir alle nicht existieren könnten. Ich danke Ihnen für
die Aufmerksamkeit und stehe in weiteren Gesprächen, aber nicht mehr hier, zur
Verfügung. (Beifall bei der SPÖ.)
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