Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
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erforderlich sind.
Also, alles Maßnahmen, die man den Wienern über die Bundesregierung erst
sicherstellt.
Ein zweiter
Punkt: Integration im Schulbereich. Auch ich habe gestern in der Post - meine
Vorrednerin hat schon darauf hingewiesen - eine Studie des Stadtschulrats vorgefunden,
in der sehr deutlich gemacht wird, dass auch wissenschaftlich belegt werden
kann, dass die sprachliche Vorschulung vor allem des Kleinkindes noch vor dem
Schuleintritt der erfolgreichste Weg ist, um sprachliche Integration und Integration
insgesamt sicherzustellen.
Wie Sie sich
vielleicht erinnern, meine Damen und Herren, war das in den letzten zwei Jahren
ein sehr klassischer ÖVP-Vorschlag - wir haben das auch im Wahlkampf plakatiert
und gesagt -: Wir wollen das letzte Kindergartenjahr als Vorschulerziehung
ausbauen und kompensatorisch - das kann man natürlich nur gemeinsam mit Wiener
Kindern machen, sonst gibt es keine Integration - sicherstellen, dass es
flächendeckend für diese Kinder - allerdings auf freiwilliger Basis - angeboten
werden kann. Freiwillig deshalb, weil wir nicht der Auffassung sind, dass es
sich dabei um eine Erweiterung der Schulpflicht handeln soll, also so quasi um
ein fünftes Volksschuljahr, beginnend mit dem 5. Lebensjahr.
Diese Studie
zeigt sehr schön und sehr deutlich, dass - ich darf ganz kurz daraus zitieren -
die Wahrscheinlichkeit, eine Regelklasse mit geringem Ausländeranteil besuchen
zu können, wesentlich vom Besuch einer Vorschule beeinflusst wird. Was die Studie
damit meint, ist, dass damit sozusagen die Schwierigkeiten minimiert werden
könnten, die wir derzeit in der Eingangsphase der Grundschule haben und die
durch zahlreiche Maßnahmen, wie Begleitlehrersystem, aber auch durch die
vielfältigen Maßnahmen, die es derzeit für Integration überhaupt schon gibt,
vom Stützlehrersystem bis hin zur Frage der neuen Eingangssituation, bewältigt
werden müssen. Das alles sind Situationen, die sich konzentriert in den ersten
beiden Schuljahren der Volksschule abspielen, was zunehmend zu einem
Überforderungssyndrom in diesem Bereich führt.
Wir bringen in
diesem Zusammenhang daher heute einen entsprechenden Beschlussantrag ein, und
zwar eingebracht von den GRe Ulm und Strobl, betreffend die Einrichtung von
sprachlichen Vorschulmaßnahmen im letzten Kindergartenjahr.
In formeller
Hinsicht wird die Zuweisung des Antrags an den zuständigen Ausschuss der
Geschäftsgruppe für Bildung, Jugend, Soziales, Information und Sport beantragt.
Ein weiter
Bereich ist die heute schon kurz erwähnte Objektivierung. Nun, meine Damen und
Herren, ich gehe davon aus, dass das Angebot, das noch im letzten Jahr gemeinsam
in der Koalition und über heftige Intervention von VBgm Görg damals gemacht
wurde, nämlich dass die Stadt Wien 3 Millionen S für die Objektivierung
zur Verfügung stellt, nach wie vor noch gilt. Ich kenne zumindest keine anderen
Hinweise bis auf den etwas unklaren Ausspruch des Herrn Landeshauptmanns und
Bürgermeisters, dass er nicht daran denkt, dass die Pflichtschulen in einem Assessmentverfahren
bezahlt werden sollen.
Wenn das
ausgeschlossen werden kann - ich bitte hier um Klarstellung und freue mich über
jeden Hinweis, der klarmacht, dass diese Frage anders zu verstehen ist, als sie
offenbar in den Medien kolportiert wurde -, wenn das sichergestellt ist, sehe
ich auch keine Gefahr für eine mehrheitliche Parteieneinigung, wer immer dann -
es sitzen ja alle Parteien in dieser Arbeitsgruppe - bereit ist, diese
Objektivierungsüberlegungen mitzutragen.
Ich sage aber
auch unmissverständlich: Sollte es tatsächlich so sein, dass es zu keiner
Finanzierungszusicherung bis zum Herbst kommen kann, dann ist das Projekt gestorben.
Politisch gestorben! Dann wird es uns als ÖVP ähnlich ergehen, wie den Grünen, für die Kollegin Jerusalem
gesagt hat - auch schon das letzte Mal im Kollegium -, dass sie dann nicht mehr
bereit ist, in dieser Arbeitsgruppe mitzuarbeiten. Auch wir werden dann unsere
Arbeit dort sicher einstellen.
Ein vorletzter
Punkt, den ich noch kurz erwähnen möchte, ist das fehlende Musikschulkonzept. Meine
Damen und Herren, das wurde mehrmals angekündigt. Von vielen damaligen
Oppositionsparteien immer wieder eingefordert, wurde uns immer wieder berichtet:
Es wird daran gearbeitet, es wird eine neue Überlegung geben. Es geht um die
Frage, wie die wienweite Verteilung der einzelnen Standorte ist, es geht um die
Sicherstellung der Standorte, es geht um die Ausstattung der Standorte und es
geht - diesbezüglich wurde damals vom Kollegen Salcher auch ein Antrag eingebracht
- um die Sicherstellung von Übungsmöglichkeiten für die Musikschüler, das
heißt, dass Räume in ausreichendem Ausmaß zur Verfügung stehen.
Das geht nur
in einer konzeptiven Form. Das fehlt uns bis heute noch. Und ich hoffe, dass
doch diese Arbeitsgruppe, die es angeblich gibt, demnächst zu einem Ende kommt
und dass uns in nächster Zeit ein entsprechendes Musikschulkonzept vorgelegt
wird. (Beifall bei der ÖVP.)
Weil wir
allerdings zusätzlich glauben, dass die Frage diskutiert gehört, wie weit der
Musikschulbereich überhaupt in diesem Ressort bleiben soll oder doch vielleicht
besser - wenn ich richtig informiert bin, gab es da früher schon einmal Ansätze
dazu - ins Kulturressort ressortieren sollte, wollen wir heute auch einen
diesbezüglichen Beschlussantrag einbringen, eingebracht von den GRe Salcher und
Strobl, betreffend die Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien,
Musikschulen der Stadt Wien. Es geht, wie gesagt, um die Überlegung, dass die
Musikschulen in der Geschäftsgruppe Kultur angesiedelt werden sollen.
In formeller Hinsicht
wird die Zuweisung an den GRA für Bildung, Jugend, Soziales, Information und
Sport und an den GRA für Kultur und Wissenschaft beantragt. (VBgm Grete Laska: Für die Musikschulen?
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