Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
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fünf. Und trotz Sitzungsunterbrechung war es nicht möglich, dass sich diese
zwei Blöcke auf einen einzigen Vorschlag einigen konnten. Ich war selbst anwesend.
Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Aber bei den Freiheitlichen und gerade bei
den Liesinger Freiheitlichen hat das ja gewisse Tradition - beim Militär und so
weiter.
Aber Sie haben
ja einen ganz tollen Bezirksparteiobmann in Liesing, und zwar den Herrn
Brigadier Jung. Ein Multitalent. Er ist ja nicht nur Bezirksparteiobmann, er
ist auch Brigadier beim Bundesheer in einer sehr wichtigen Funktion. Ich
glaube, auch das ist eine Funktion, die einem irgendwie was hergibt. Er ist Abgeordneter
zum Nationalrat. Und wenn ich denke, wie viel Arbeit wir hier haben, so bin ich
überzeugt, im Nationalrat ist es mindestens genauso; aber er ist nicht
ausgelastet, der Herr Brigadier Jung. Herr Brigadier Jung ist auch Bezirksrat
in Liesing. Ich war jahrzehntelang Bezirksrat. Ich weiß auch da, was das für
eine Arbeit ist. Aber nicht nur das. Er ist auch Klubobmann der Bezirksräte in
Liesing, aber nur für die Hälfte. Ja, für die andere Hälfte ist er anscheinend
nicht zuständig. (Beifall bei der ÖVP, bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.)
Wirklich ein trauriges Kapitel, aber ihr jubelt zu früh. (Heiterkeit.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend): Herr GR Klucsarits!
Darf ich vorschlagen, die Kurve von Liesing zur Umwelt zu nehmen.
GR Rudolf Klucsarits
(fortsetzend): Nein, das muss ich noch sagen. Nein, nein, das gehört dazu.
Herr Vorsitzender, ich sehe ein, dass Ihnen das unangenehm ist, was jetzt
kommt.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer (unterbrechend): Nein, das ist
überhaupt nicht unangenehm. Aber es sollte wenigstens alle zwei Minuten der Liesingbach
vorkommen. (Heiterkeit.)
GR Rudolf Klucsarits
(fortsetzend): Ich werde ihn einbauen. (Heiterkeit.)
Es war noch
nie in der Nachkriegszeit, es war noch nie in der Geschichte unserer Stadt da,
dass alle drei Bezirksvorsteher von einer Partei gestellt wurden. Das hat es
noch nicht gegeben. Und noch dazu, mit 49 Prozent der Stimmen, mit der
absoluten Mehrheit haben Sie das durchgesetzt. (GR Godwin Schuster: Na, wenn
sich die FPÖ nicht auf eine Person einigen konnte?) Die zweitstärkste
Partei war, nachdem es diese zehn nicht mehr gibt, die ÖVP, die das nur um
300 Stimmen versäumt hat, mit neun Mandaten. (Beifall bei der ÖVP.)
Daher hätte dieses Mandat ... (Heiterkeit bei der SPÖ und bei den GRÜNEN.) Sie
können sich darüber noch so lustig machen. In einer Demokratie gibt es eine
Regierung und eine Opposition. Und gerade Sie zeigen es im Bund, dass eine starke
Opposition da ist. Ich stehe dazu. Ich stehe zu einer starken Opposition. Aber
es kann nicht sein, dass es dort, wo Sie die Mehrheit haben, keine Opposition
gibt. Dort darf in der Bezirksvorstehung zum ersten Mal in der
Nachkriegsgeschichte kein Oppositioneller vertreten sein. Das sehe ich nicht
ein. Sie haben damit der Bezirksdemokratie einen Bärendienst erwiesen. Und ich
werde sogar am Liesingbach darauf angesprochen, dass das nicht richtig ist. (
Beifall bei der ÖVP. - Heiterkeit.)
Es ist ein
bisschen lustig herausgekommen. Es ist mir aber wirklich ein echtes Anliegen.
Und es ist nicht nur mir ein echtes Anliegen. Sie machen sich leicht lustig
darüber. Helga, auch du wirst mit Wählern in Liesing reden. Die sehen das
anders. Ich bin darauf angesprochen worden. Sie werden sicher auch darauf
angesprochen. (Beifall bei der ÖVP.) Sie können sich noch so lustig
machen!
Aber ich komme
wieder zurück zum Rechnungsabschluss - ich habe auch das andere vorbereitet
gehabt -, zu einem Rechnungsabschluss, wo von Gebührenerhöhungen im
Umweltressort eben durch unsere Koalitionsarbeit noch keine Rede war, sondern
wichtige Reformvorhaben durchgezogen wurden. Und wir werden darauf achten, dass
diese wichtigen Weichenstellungen der Umweltpolitik auch weiterhin durchgezogen
werden und nicht etwa, wie so vieles, schubladiert werden.
Und da darf
ich das Bäderreformkonzept erwähnen. Es ist mir ein Rätsel, warum wir das aus
unserer Gruppe verloren haben, obwohl wir ja alle Spezialisten waren. Wir sind
extra wohin gefahren, haben uns Bäder angeschaut in München, in Stockholm und
Berlin. Aber jetzt ist es halt woanders. Gut. - Oder die Umgestaltung der
Wiener Umweltberatung, der Ausbau des Studieninfopools, die Umstellung des Fuhrwerks
auf Biodiesel. Wir haben derzeit nur ganz, ganz wenige. Eine wichtige
Angelegenheit für uns. Die Verabschiedung endlich eines wirksamen Hundehaltungsgesetzes,
die Fokussierung der Grünhofaktion und vieles, vieles mehr.
Wir sind, und
das können Sie auch in den Protokollen nachlesen, 1996 in die Koalition
gegangen, um die Umweltqualität im Sinne der Lebensqualität nicht nur zu
erhalten, sondern auch zu verbessern. Und diese Zielsetzung werden wir auch in
der Opposition weiter verfolgen.
Meine Damen und
Herren! Es gibt in der Umweltpolitik dieser Stadt eine ganze Reihe von
wichtigen Maßnahmen und Entscheidungen, die teilweise in der vorangegangenen
Legislaturperiode gesetzt wurden, welche jetzt noch zur Umsetzungsreife zu
bringen sind. Als Stichworte lassen Sie mich nur das KliP erwähnen, den
Öko-Kauf, den neuen Wiener Abfallwirtschaftsplan, die Lärmbekämpfung, den
Öko-Business-Plan, die dritte Müllverbrennungsanlage, den Abschluss des
Abwasserbeseitigungsprogramms und sicher auch die Bäderreform. (GR Mag
Christoph Chorherr: Wo kommt die hin, die dritte Müllverbrennungsanlage?)
Da hat sich die Frau Stadträtin ohnehin schon zu Wort gemeldet. (GR Mag
Christoph Chorherr: Sie sind am Wort!) Das haben Sie ohnehin schon
alles ganz genau mitbekommen. Denn gerade die Kostproben, im Zusammenhang mit
der Veröffentlichung der Ergebnisse der strategischen Prüfung der
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