Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
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haben wir keine Begrenzung des Öko-Stroms, der eingespeist werden muss.
Auch biologische Landwirtschaft nehmen wir ernst.
Luftreinhaltung: Hier sind wir Spitzenreiter auf der gesamten Ebene. Da
möchte ich schon im Bereich Ozon hervorheben, dass auch hier wieder bundesgesetzliche
Regelungen erforderlich sind. Im Bereich Ozon haben wir die Situation, dass wir
bis zum Jahr 2001 minus 60 Prozent NUX und VUC, Stickoxyde und organische
Schadstoffe reduzieren müssen. Das geht aber nur auf Bundesebene mit
Regelungen, mit Verordnungen auf Bundesebene. Auf die warte ich, die gibt es
nämlich nicht.
Auch im Bereich Wasser. Hier haben wir hervorragende Qualität und die lasse
ich mir auch nicht krank jammern durch einseitige Informationen, durch unsachgemäße
Informationen.
Zur Leistungsbilanz selbst. Sie beweist, wir sind projektorientiert, wir
sind zukunftsorientiert und im Zentrum unserer Bemühungen stehen die
Wienerinnen und Wiener.
Im Bereich Naturschutz sind unser Nationalpark Donauauen und unser
Artenschutzprogramm herzeigbar und wir haben hier 200 Projekte für den
Naturschutz durchgeführt.
Der Kanal, er wurde schon angesprochen, ist ein modernes öffentliches Dienstleistungsunternehmen
in der Hand der Stadtregierung, in der Hand der öffentlichen Hand. Sie zeigt
hochprofessionelle Arbeit, hier brauchen wir keine Privaten. Hier haben wir die
modernsten Techniken mit TV-Kameras. Hier haben wir auch selbstverständlich für
die Touristinnen und Touristen in Wien die Möglichkeit, die Wiener Kanalwelt
vorzustellen.
Die Wasserwerke: Auch die Wasserqualität in Wien wurde heute schon sehr oft
hoch gelobt, aber leider auch kritisiert. Die Wasserversorgung ist von höchster
Qualität und auch das wiederum, weil sie eben in öffentlicher Hand ist. Hier
haben wir das Prinzip der Nachhaltigkeit bewiesen. Hier arbeiten wir ohne
Pumpen. Und wir haben - und das wurde auch schon fälschlich angemerkt - unsere
Quellschutzgebiete, unsere Quellen. Davon gehören 320 Quadratkilometer der
Stadt Wien, 900 Quadratkilometer sind es insgesamt. Genau um diesen Rest
muss man sich kümmern und um den muss man sich wieder auf Bundesebene kümmern.
Da muss man sich leider wieder gegen die Liberalisierung dieser Bundesregierung
wenden, weil das wiederum Bundesregierungssache ist. 320 Quadratkilometer
gehören uns, bei den restlichen 600 Quadratkilometern sind es andere
Eigentümer, hauptsächlich die Bundesforste.
Das Wiener Wasser, und das ist mir ein zentrales Anliegen, das liegt mir am
Herzen, das muss den Wienerinnen und Wiener erhalten bleiben und darf nicht für
die Geschäftemacherei zu Grabe getragen werden. Da beunruhigt mich auch
wiederum die Bundesregierung mit einer geheimen Studie vom Molterer sehr, mit
dem unglaublichen Ziel, die Trinkwasserversorgung zur privatisieren. Also, da
muss ich sagen, hier geht es mir darum, eine sachliche Information auch seitens
der Regierung zu erhalten.
Ich werde mich dafür einsetzen, dass die öffentliche Daseinsvorsorge auch
in öffentlicher Hand bleibt, denn das sind wir, das ist unsere Stadtregierung,
das bin ich den Wienerinnen und Wienern auch schuldig.
Zur Privatisierung selbst (Beifall
bei der SPÖ.): Das Wasser wird eben nicht billiger. Das Wasser wird in
seiner Qualität schlechter und die Negativbeispiele kennen wir alle. Die
Negativbeispiele kennen wir aus Großbritannien, die kennen wir aus Frankreich.
Das ist kein Weg für Wien. Wir legen auf die Qualität des Wassers höchsten Wert
und diese Privatisierung, wie sie in diesen Ländern durchgeführt wird, lehne
ich ab. Eventuelle Gefahren, die mit dem Wiener Wasser in Verbindung stehen,
werde ich gemeinsam mit allen Bundesländern versuchen abzuwehren, wenn es mir
gelingt, denn hier steht Wien teilweise sehr alleine da. (Beifall bei der SPÖ.)
Für den Austausch des alten Rohrnetzes, das wurde schon erwähnt, wenden wir
115 Millionen S auf. Wir haben 16 Kilometer Rohre erneuert.
50 Prozent unserer alten Rohre sind bereits ausgetauscht und das heißt,
das ist eigentlich ein zentraler Punkt zum Wassersparen. Wir haben in Wien nur
8 Prozent Wasserverlust. Im Vergleich zu London, hier gibt es
40 Prozent Wasserverlust. Hier ist Wien mit 8 Prozent Wasserverlust
unantastbare Spitze. Wir haben hier in Wien zweifelsohne den Erfolg. Mehr
Privat und weniger Staat, das zeigt den negativen Erfolg in anderen Ländern.
Der nächste Punkt ist die Altlastensanierung. Auch das wurde angesprochen.
Genau die Altlastensanierung hängt eben damit zusammen, dass wir in Wien nicht
davon ausgehen, dass wir eine Abfallwirtschaft des Mittelalters durchführen.
Uns geht es darum, die Abfälle ökologisch verträglich und sinnvoll abzulagern.
Denn warum sind denn die Altlasten entstanden? - Durch unsachgemäße Ablagerung,
durch die Ablagerung unbehandelter Abfälle eben darum, dass hier niemand darauf
Acht gegeben hat, dass die Abfälle sinnvoll verbrannt werden. Denn Wien hat
hier im Bereich der Altlastensanierung Pionierarbeit geleistet. Hier bin ich
wiederum beim Bund, das ist eben so bei Gesetzen, denn der Bund hat erst lang
nach uns Gesetze geschaffen. Wien hatte da bereits schon längst die Altlasten
saniert gehabt, da hat der Bund erst einmal begonnen nachzudenken, geschweige
denn einmal zu schreiben.
Wir haben in Wien 15 000 Verdachtsflächen und die haben wir freiwillig
gemeldet. Wir haben 21 Altlasten gemeldet, davon sind 11 saniert. Das
Altlastensanierungsgesetz schreibt nicht vor, dass wir verpflichtet sind zu
melden. Wien nimmt diese Verpflichtung ernst, wir melden freiwillig. Andere
Bundesländer, beispielsweise Vorarlberg - und das möchte ich
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