Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
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Vereinbarkeit von Beruf und Familie. (Beifall bei der SPÖ.)
Die
erläuterten Projekte, das neue Gleichbehandlungsgesetz, die gelungene Umsetzung
der Strategie des Gender Mainstreamings hin von den Magistraten mit unseren
Beschäftigten dort bis zur Planung von geschlechtssensiblen Parks, sämtliche
Maßnahmen im Frauengesundheitsbereich oder im Bereich Gesundheit am Arbeitsplatz,
die Aktivitäten zu "Frauen planen ihre Stadt" beziehungsweise
Projekte der Frauen-Werk-Stadt, unsere Kulturangebote, wie zum Beispiel der
"Transparente Frauenraum", bringen uns dem Ziel, Wien zur
frauenfreundlichsten Gemeinde Europas zu machen, ein ganz großes Stück näher.
Daraus ergibt
sich für meine Fraktion, die Fraktion der Wiener SozialdemokratInnen, dass wir
diesem Rechnungsabschluss mit großer Freude zustimmen werden. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Als
nächste Rednerin ist Frau StR Mag Vassilakou zum Wort gemeldet. - Bitte.
StR Mag Maria
Vassilakou: Sehr geehrter
Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Verehrte Damen und Herren!
Das ist
immerhin die letzte Rechnungsabschlussdebatte, in der sich die Möglichkeit
bietet, Bilanz zu ziehen über die letzten fünf Jahre, also über eine Ära, die
nun zu Ende gegangen ist und ich denke, diese Bilanz wird sich bei mir eher
kurz halten. Ich möchte mich vielmehr auf die Zukunft konzentrieren. Denn wenn
ich mir so anschaue, was alles passiert ist in den letzten fünf Jahren, so muss
ich sagen, dass die Bilanz eher mager ausfällt.
Immerhin war
diese Ehe zwischen SPÖ und ÖVP nicht sonderlich glücklich. Vor allem was den
Bereich der Integrationspolitik betrifft, da kann ich es blendend beurteilen,
das war nicht sonderlich glücklich. Also, dass man sich doch die meiste Zeit
blockiert, man doch irgendwie bewirkt, dass das, was der eine umsetzen wollte,
vom anderen stets abgelehnt wurde. Letztlich hat man sich auch
bedauerlicherweise sehr oft, wo möglich, auch ein bisserl aufeinander ausgeredet.
Wie auch immer, viel ist nicht geschehen.
Ich möchte
nicht unfair sein, einiges ist doch geschehen. Es waren allerdings kleine
Schritte. Es waren kleine Schritte in die richtige Richtung. Ich denke
allerdings, vieles bewertet man am besten, wenn man es in Vergleich setzt zu
dem, was alles hätte getan werden können. Und wenn ich mir anschaue, was alles
möglich gewesen wäre und was von allem, was möglich und notwendig gewesen wäre,
letztendlich tatsächlich umgesetzt worden ist, so muss ich, wie gesagt, sagen,
so viel war es nicht.
Immerhin
möchte ich auch, wie Kollege Ulm vorhin in seiner Rede, einiges zunächst einmal
hervorheben und loben. Immerhin ist der Gemeindebau in einem ersten zögerlichen
Schritt, aber doch, geöffnet worden. Immerhin gibt es nun endlich die
Möglichkeit, Wohnbeihilfe zu beziehen.
Nicht zuletzt
wurde auch in dieser letzten Funktionsperiode gerade noch ein Unterausschuss
eingerichtet, der unter anderem auch das kommunale Wahlrecht für MigrantInnen
behandeln soll, tut er ja auch in der Zwischenzeit.
Immerhin ist
aber auch die Antidiskriminierungsstelle für Lesben, Schwule und transgender
Personen in diesem Hause eingerichtet worden, die schon auch einiges getan hat,
also eine beachtliche Leistungsbilanz erzielt hat.
Immerhin hat
man sich bemüht festzuhalten, dass wir im Rahmen der Wiener Gesetze - und da
möchte ich schon eines klarstellen, es ist ja nicht so, dass in Wien die
Gleichbehandlung von Lesben, Schwulen und transgender Personen erreicht ist, -
allerdings das Glück haben, dass wir hier eine Formulierung unserer Gesetze haben,
die einen weiten Interpretationsraum zulässt und dass wir auch hier das Wohlwollen
haben, auch so zu interpretieren, dass letztlich vieles möglich ist. Das muss
man loben.
Für mich ist
allerdings eine Gleichbehandlung tatsächlich erst dann erreicht, wenn auch die
Formulierungen keinen Zweifel mehr ermöglichen. Aber immerhin sind hier auch,
wie gesagt, sehr gute Schritte gesetzt worden.
Und last but
not least möchte ich hervorheben, dass immerhin in diesen letzten Jahren auch
deutliche Besserungen erzielt wurden, was die Kommunikation und die
Zusammenarbeit mit Behinderten und Behindertenverbänden betrifft. Denn immerhin
war es in diesen letzten Jahren möglich, die Beförderungsrichtlinien der WIENER
LINIEN zu verändern, die Kommunikation zwischen WIENER LINIEN und Behindertenvertretern
und Verbänden zu verbessern und gegen Ende der letzten fünf Jahre eine recht
produktive Debatte über die 24-Stunden-Assistenz zu erreichen, die vom
Hörensagen ja doch demnächst Chancen auf Verwirklichung hat.
Sosehr man
sich über diese ersten Schritte freuen kann - das habe ich eingangs erwähnt -,
ist aber noch vieles zu tun. Und vieles davon findet sich bedauerlicherweise
nicht unter diesen 23 rot-grünen oder grün-roten Projekten, auf die wir
uns geeinigt haben. Das heißt, wir haben jetzt fünf Jahre Zeit vor uns, um über
vieles zu diskutieren und ich hoffe zumindest, also uns auch über vieles zu
einigen.
Und was mich
auch irgendwie freut, das ist mir vielleicht ein kleiner Trost, das ist, denke
ich mir, dort, wo es so viel zu tun gibt, besteht dann immer die Chance, dass
man sich über möglichst vieles einigt. Man hat ja viel zur Wahl und da kann man
das dann alles aufzählen und besprechen und das heißt, es steht einfach sehr,
sehr viel zur Auswahl.
Das heißt,
meine Damen und Herren, ich habe eine schnelle Auflistung gemacht, welche
Möglichkeiten hätten wir in den nächsten Jahren, also stünden zur Auswahl, und
da bin ich eigentlich auf eine beachtliche Summe von Projekten, die möglich
wären und die angegangen werden müssen, gekommen.
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