Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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Das ist
die Wahrheit, was er gesagt hat!) Die Kollegen haben mir aufgetragen,
ich soll das so sagen, das ist aber nicht ganz meines, gebe ich ehrlich zu! Wir
haben jedenfalls sehr interessiert gelauscht.
Weil schon die Geschichte des Grundstücks angesprochen
wurde, könnte ich sagen, das Grundstück und auch die Geschichte der Firma
Waagner-Biro zeigen, wenn man privatisiert und in guter Absicht und in gutem
Gewissen einer privaten Firma etwas überlässt, was daraus wird. Das Ergebnis
sehen wir. Das Ergebnis kennen wir. Manchmal wäre wahrscheinlich mehr Staat und
weniger Privat viel sinnvoller, als dass wir jetzt das Ergebnis haben, dass die
Waagner-Biro in Stadlau von einem privaten Kaufmann geschlossen wurde, der ein
privates Imperium hat und die Firma geschlossen hat. Das muss man auch sehen.
Das ist das Risiko im täglichen Wirtschaftsbereich.
Wir sind nicht sehr glücklich darüber gewesen. (GR Mag Alexander Neuhuber: Na also, Sie
auch nicht!) Auch meine Fraktion war ganz massiv gegen die Dinge, die der
Herr Liaunig macht. Ich möchte den Namen aber nicht so oft zitieren, weil zum
Schluss klagt er mich auch noch, ich sage halt der Eigentümer der Firma
Auricon. Er macht es ja in anderen Bereich in Österreich auch. Das wissen wir.
Das ist leider ein Ding, das die Privatisierung von gewissen Dingen mit sich
bringt. (GR Mag Rüdiger Maresch: Noch
immer machen Sie Geschäfte mit ihm!)
Ein weiterer Fall ist, dass hier offensichtlich eine
gewisse Verschwörungstheorie an den Tag gelegt wird. Wenn jetzt gesagt wird, da
gibt es den einen Brief, dann gibt es einen anderen Brief und dann gibt es
wieder eine Antwort (GR Georg Fuchs: Gibt
es aber!), sage ich,
selbstverständlich gibt es das alles. (GR
Georg Fuchs: Es gibt auch Aktenvermerke!) Sie werden doch nicht wirklich
glauben, dass ein Investment in Höhe von 505 Millionen S einfach mir
nichts dir nichts über den Tisch gemacht wird, sondern da gibt es verschiedene
Auseinandersetzungen darüber: Wer? Was bringen wir unter auf dem Grundstück?
Was können wir machen? Was sind die Vorstellungen der MA 48? Die muss auch
in sich gehen. Was ist die Vorstellung der MA 69?
Insgesamt muss man sagen, dass hier sicherlich eine
sehr gute Investition für die MA 48 gemacht wird. Wir müssen auch davon
ausgehen, dass solche Verhandlungen nicht über Nacht passieren, sondern über
einen längeren Zeitraum stattfinden. Das ist im Wirtschaftsleben meiner Meinung
nach etwas ganz Normales.
Was passiert jetzt auf
dieser Liegenschaft? - Sie wissen, der Herr Bürgermeister hat heute schon sehr
ausführlich in der Fragestunde auf die Punkte geantwortet, die heute waren. Ich
erkläre es aber gerne noch einmal. Wie Sie wissen, ist ein Investment von
1,2 Milliarden S vor zehn Jahren auf der Tagesordnung gestanden, das
aber aus finanziellen Gründen nicht zu Stande gekommen ist, nämlich die grüne
Garage. Als Alternativstandort wurde jetzt Gott sei Dank Stadlau gefunden.
Wir sind sehr stolz, dass
die MA 48 zu uns in den Bezirk kommt. Wir glauben, dass die Kosten auch
halbwegs verträglich sind. Es werden hier Serviceeinrichtungen für die
Donaustadt und für Floridsdorf geschaffen. Donaustadt und Floridsdorf - das
mögen mir jetzt die Kollegen der anderen Bezirke verzeihen - ist die
zweitgrößte Stadt Österreichs. Wir sind so groß wie Graz und werden
wahrscheinlich bald größer sein. Daher haben wir nur das Recht, dass wir hier
auch eine solche Einrichtung bekommen.
Wir müssen auch erkennen,
dass teilweise Investitionen, die vor langer Zeit in die MA 48 geflossen
sind, oder auch Standorte, die technologisch veraltet sind, der neuen, modernen
Abfallwirtschaft teilweise Genüge tun, teilweise nicht. Es gibt teilweise überhaupt
keine Reserveflächen. Es gibt auch Grundstücke, wo Abfallbewirtschaftung
stattfindet, die nicht sehr ideal liegen. Hier wird nun auch eine Entlastung
dieser Grundstücke gemacht, zum Beispiel im 20. Bezirk, in der
Traisengasse. Es werden die Behälterreinigungsanlage und die Reparaturanlage,
die schon sehr alt und nicht mehr funktionstüchtig sind, in die Donaustadt
übersiedelt. (Beifall der GR Josefa Tomsik.) - Danke.
Dort steht natürlich eine
vollkommen neue Anlage zur Verfügung.
Die Zentrale der MA 48 wurde von externen Prüfern
als sehr schlank anerkannt, ist aber letztlich doch in einem Gebäude aus den
fünfziger Jahren untergebracht, hat keine Raumreserven und auch die Arbeitsplätze,
wenn man zum Beispiel die Bildschirmarbeitsplätze nimmt, entsprechen nicht den
modernen Erfordernissen. Jeder weiß, dass man mit Bildschirmarbeitsplätzen
insgesamt mehr Arbeitsfläche braucht und in diesem alten Gebäude gibt es keine
einzige Ausweichfläche. Umso besser ist es, dass wir uns mit dem neuen Gebäude,
das angeschafft wird, darauf verlassen können, dass die Mitarbeiter der
MA 48, die im Büro tätig sind, in der Verwaltung einen arbeitnehmerfreundlichen
und auch den Arbeitnehmerschutzbestimmungen entsprechenden Arbeitsplatz haben.
Wir dürfen auch die Augen nicht davor verschließen,
dass es natürlich auch auf Grund neuer Verordnungen oder neuer Erkenntnisse in
der Abfallbewirtschaftung eine Weiterentwicklung geben wird und diese
Weiterentwicklung dazu führt, dass natürlich auch eine Ausdehnung in der einen
oder anderen Angelegenheit, zum Beispiel Elektrogeräteverordnung oder Altautoverordnung,
kommen wird und einfach mehr Aufgaben auf die MA 48 zukommen.
Wichtig ist natürlich auch, wenn es in Wien einmal
schneit, weiß jeder, was los ist, dass auch der Winterdienst und die
Winterdienstgeräte entsprechende Abstellflächen haben.
Ich möchte nur ein paar Worte zum Ankauf sagen, weil sich
meine Vorredner sehr über den Kaufpreis ausgelassen haben. Das Gutachten für
die Ermittlung
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