Gemeinderat,
4. Sitzung vom 27.6.2001, Wörtliches Protokoll
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des Liegenschaftspreises wurde von der Landesinnungsmeisterin
der Immobilientreuhänder in Wien erstellt. Jetzt frage ich Sie: Gibt es noch eine
bessere Instanz? Gibt es noch irgendjemanden? Vielleicht den
Landesimmobilienmeister oder die Landesimmobilienmeisterin von Österreich? Aber
was will man mehr, als dass man sich den Besten der Besten in Wien nimmt? - Das
verstehe ich nicht!
Weil hier auch behauptet wird, der Mietpreis ist ein
Geschenk an die Firma Waagner-Biro: Nein, mitnichten. Den Mietpreis hat ein
international anerkannter Sachverständiger, der Immobiliensachverständige
Metzger, eine Koryphäe weltweit, ein gesuchter Mann, erstellt. Der Preis ist in
Ordnung und hält auch! (GR Ing Gunther
Wolfram: Für dieses alte Objekt?) Für dieses Objekt, selbstverständlich!
Das Objekt ist 20 Jahre alt und daher sind 100 S Miete okay. Ein
Investment in ein Haus, wo ich weiß, dass ich zehn Jahre einen Mieter habe, der
mir 55 Millionen S Ertrag plus Betriebskosten bringt - das muss man
noch dazusagen - und ich mir im Prinzip keine Sorge mehr machen muss, dass ich
vielleicht irgendeinen Nutzer finde, etwas Besseres kann man sich eigentlich,
wenn man sich ein Haus kauft, gar nicht wünschen, als dass man schon weiß, die
nächsten zehn Jahren braucht man sich keine Sorgen zu machen, weil sein Haus
ausgelastet ist.
Auch zur Bankgarantie und zur Dekontaminierung ein
Wort: Es ist richtig, dass eine Bankgarantie angestrebt wurde. Das stimmt. Aber
mir hat Herr OSR Steinbauer gesagt, dass das Depot, mit dem die Altlast saniert
werden soll, von 100 Millionen S auf 150 Millionen S erhöht
wurde. Daher stehen auch im Vertrag 150 Millionen S und nicht
100 Millionen S. Dafür wurde aber auf die Bankgarantie verzichtet.
Experten schätzten die Sanierung der Altlast auf 60 Millionen S bis
100 Millionen S maximal. Das heißt, es sind dann immerhin noch rund
50 Prozent Reserve. Mit diesen 50 Prozent Reserve sollte das
Auslangen zur Sanierung gefunden werden. Ich glaube - und der Herr Bürgermeister
hat heute auch schon darauf hingewiesen -, dass auch der Rechtsnachfolger der
Firma bekannt ist und daher keine Probleme entstehen sollten.
Zum Kollegen Maresch ein kurzes Wort, weil er den
STEP 1994 zitiert hat. Wir hätten auch lieber statt Hornbach die alte
Waagner-Biro mit dem Kulturzentrum gehabt (GR
Mag Rüdiger Maresch: Wer hat das genehmigt?) - Sie kennen die Diskussion -,
aber die Sache ist anders gelaufen. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt
wissen, was mit dem Grundstück stattfindet und nicht wieder irgendwelche
Überraschungen erleben (GR Mag Rüdiger
Maresch: Wir sicher nicht!), wobei ich auch darauf hinweisen möchte - ich
zitiere jetzt aus der "Presse" vom 15. Februar und sage den
Namen -, der Herr Liaunig erhoffte sich damals eine Umwidmung von Industriegrund
auf Bauland, denn den Ertrag, den man dann für den Verkauf des Baulands
bekommt, kann man an die Aktionäre ausschütten.
Jetzt wissen wir natürlich alle, wer der Aktionär
ist. Wir wissen auch alle, dass das Geld nicht an den Aktionär geht. Vorher
wurde die Aussage des Herrn Bezirksvorstehers der Donaustadt - von meinem Bezirksvorsteher
- kritisiert, der gesagt hat, dann widmen wir das Ganze halt auf Kleingarten
um. Ja, das ist richtig. Das war auch ein politisches Druckmittel auf die Firma
Auricon, um sich in Sachen Grundstück, Verwertung des Grundstücks und wie man
mit den Mitarbeitern umgeht, zu bewegen. Ob jetzt tatsächlich so eine Widmung
gekommen wäre, kann ich nicht abschätzen. Aber ich darf schon sagen, in der
Diskussion ist es erlaubt, dass man durchaus auch Maßnahmen setzen möchte und
ankündigt, um gewisse positive Bewegungen in die eine oder in die andere Richtung
zu erzielen. Das ist ganz normal im Verhandlungsleben und die Verhandlungen
sind sehr lange gelaufen, wie wir gehört haben.
Übrigens habe ich hier einen Artikel, den ich Ihnen
auch zeigen kann. (Der Redner zeigt einen
Zeitungsartikel her.) Das Original habe ich vom Herrn OSR Steinbauer, der
in diesem Artikel gelesen hat, dass dieses Grundstück mit dieser großen Fläche
zur Verfügung steht. So wie der Herr Obersenatsrat mir das erzählt hat, war
dies der Initialzünder, wo er sich eigentlich gedacht hat, das wäre doch endlich
eine Fläche, wo er seine Kolleginnen und Kollegen von der MA 48
unterbringen kann, wo sie gute Arbeitsplätze haben, wo man eine vorhandene
Infrastruktur hat und wo man sicher sein kann, dass man auch in die Zukunft
investiert. Das war - wenn Sie so wollen - der Beginn, warum wir heute hier
stehen. Das Ende dazu finden wir, indem wir diesem Antrag zustimmen.
Eine letzte Anmerkung noch: Es wird nicht das ganze
Grundstück für die MA 48 zur Nutzung ausgewiesen. Es gibt auch für Teile
des Grundstücks, und zwar für die, die sicherlich auch für die Stadlauer
Bevölkerung sehr interessant sind, Überlegungen zur Nutzung. Es würde Stadlau
sicher gut tun, im Bereich vis-a-vis vom Genochmarkt, entlang der Erzherzog-Karl-Straße,
wobei wir auch wissen, welches Schicksal der Genochmarkt hat. Es wurde auch in
diesem Hause und schon oft in der Bezirksvertretung darüber diskutiert, dass
hier durchaus eine gute Belebung des Bereichs Stadlau stattfinden könnte, wenn
man diese Fläche für ein Fachwerkzentrum oder eine ähnliche Nutzung vorsieht,
wo man einen Magneten hat, dass die Menschen hier länger verweilen, nicht so
wie bei dem anderen Beispiel, der Firma Hornbach, wo man hinfährt und gleich
wieder wegfährt, und wo man vielleicht in Verbindung mit der Stadlauer Straße,
mit den Stadlauer Kaufleuten und auch mit dem Genochplatz, mit diesem alten
Markt, eine sinnvolle Revitalisierung, würde ich fast sagen, setzen und eine
Achse schaffen könnte, um für die Stadlauer Bevölkerung eine Verbesserung in
der Nahversorgung zu erreichen.
In diesem Sinne, meine Damen und Herren, bitte
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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