Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 138
eingliedern.
Dieser Redner, den ich persönlich sehr schätze, hat erklärt, der Bundeskanzler
hat 109 Milliarden S Schulden im Bund übernommen. - Da möchte ich
schon auf die Warnungen des damaligen Finanzministers Edlinger hinweisen, der
vor weiteren Ausgaben im Bereich des Budgets gewarnt hat!
Ich
will aber noch etwas sagen beziehungsweise zeigen, weil sich faktisch niemand
mehr dazu veranlasst fühlt, seine Verantwortung für das wahrzunehmen, wo er mit
dabei war. Es gibt klare Aufzeichnungen darüber, wie sich die Schulden in
Österreich entwickelt haben und wer dafür verantwortlich zeichnet - es waren
auch die Freiheitlichen mit dabei. - Hier ist der große Brocken!
Nun
sollte man aber auch nicht vergessen, meine sehr verehrten Damen und Herren, wo
wir 1970 in Europa hinsichtlich unserer sozialen Leistungskraft, unserer
Wirtschaftskraft - hiezu gibt es einige Indikatoren - gestanden sind. In diesem
Zusammenhang erweisen sich Vergleiche als sehr nützlich. Wenn man Österreich
mit der Bundesrepublik Deutschland, mit dem so genannten Wirtschaftswunder vergleicht,
so lagen wir 1970 um 35 Prozent unter den Zahlen der Bundesrepublik
Deutschland. Im Jahr 1999 lagen wir 5 Prozent vor der Bundesrepublik!
Daraus wird ersichtlich, was in diesem Österreich an Modernisierung stattgefunden
hat und was de facto auch investiert wurde.
Noch
etwas ist mir bei dieser Wortmeldung aufgefallen. Natürlich: Dass über die ÖVP
im Bund nicht viel geredet wird, ist klar. Das braucht man, glaube ich, nicht
zu erklären. Aber wenn hier behauptet wird, dass mit dem KWK-Zuschlag eine
"Stromsteuer" eingeführt wurde, dann verweise ich nur auf den
1.7.2000. Da hieß es, der Bund ist Impulsgeber. - Ich warte bis heute noch auf
die Impulse. Wir werden sehen, vielleicht kommen sie noch. Bis jetzt fehlen sie
generell.
Dann
gab es noch eine Aussage, wonach dem Bürger in Wien mit dem KWK-Zuschlag -
obwohl, wie wir es schon gehört haben, auch die Strompreise gesenkt wurden -
"in die Tasche gegriffen" worden wäre und in der unserem Bgm Dr
Michael Häupl "unsoziales Verhalten" vorgeworfen wurde. Es wurde eine
Gebührenerhöhung herbeigeredet und gesagt, die herbeigeredeten
Gebührenerhöhungen seien - ich zitiere jetzt wörtlich - indirekte Gehaltskürzungen.
Meine
sehr verehrten Damen und Herren! Ich will nicht sagen, dass das der Gipfel der
Unverfrorenheit ist, denn ich will schon noch einiges in Erinnerung bringen,
was es mit den Gebührenerhöhungen auf sich hat: Schon vergessen die 50-prozentige
Erhöhung aller Bundesverwaltungsabgaben? Schon vergessen die Erhöhung der
Kfz-Steuer? Schon vergessen die so genannte Energiesteuer, die Stromsteuer?
Schon vergessen die Erhöhung der Führerschein- und Reisepassgebühr,
Tabaksteuer, Autobahn-Vignette, höhere Steuer auf Urlaubs- und Kündigungsentschädigung,
den Entfall des allgemeinen Absetzbetrags, die Halbierung des Arbeitnehmerabsetzbetrags
und so weiter und so fort?
Meine
sehr verehrten Damen und Herren! Insgesamt - ich rede gar nicht von all den
Verteuerungen durch die Einführung der Ambulanzgebühr sowie im Bereich der
Rezeptgebühren und der Krankenhausaufenthalte - sind es
40 Grauslichkeiten, die den Menschen dieses Landes aufgebürdet wurden.
Angesichts dessen davon zu reden, dass den Bürgern der Stadt Wien in die Tasche
gegriffen wird, ist schon ein starkes Stück!
Meine
Damen und Herren! Ein paar Daten zur Wiener Wirtschaftsförderung. Wenn es auch
manche nicht glauben wollen oder aus irgendwelchen NLP-Gründen verneinen, so
sollte man doch ein paar Daten nennen, die aufzeigen, wie die Stadt Wien die im
Bereich ihrer Möglichkeiten liegende Wirtschaftsförderung sieht:
Wien
setzt auf Innovation und Technologie - sozusagen auf Zukunft. Mit fast
50 Millionen EUR setzt Wien Akzente, und das, meine sehr verehrten
Damen und Herren, auf Nachhaltigkeit, gerade im Bereich dieser
zukunftsweisenden Technologie, und schafft und sichert somit Arbeitsplätze.
Wien
wird den Klein- und Mittelbetrieben bei deren Zugang zu neuen Technologien
helfen. Wir wissen, es ist gerade in diesem Bereich sehr schwer, zu Informationen
und zu Hilfestellungen zu kommen.
Wien
fördert auch die Zusammenarbeit der Universitäten mit Forschungseinrichtungen -
also auch ein zukunftsweisender Schritt. Das Beispiel "Tech Gate" auf
der Donauplatte beweist eindeutig, dass Wien hier den richtigen Weg
eingeschlagen hat. Seit August eröffnet, 550 neue Arbeitsplätze, 45 Firmen
im Hightech-Bereich integriert. - Wenn das kein richtiger Weg ist, dann weiß
ich nicht, wohin der Zug gehen soll, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ.)
Wien
fördert die Ausbildung im Hightech-Bereich, Wien stellt auch die qualitative
Infrastruktur zur Verfügung. Was, glaube ich, ganz wichtig ist, gerade für die
Klein- und Mittelbetriebe, ist die so genannte Exportunterstützung. Diese ist
eine wichtige Strategie für unsere Betriebe, gerade im Bereich der Ostöffnung.
Ich darf vielleicht
ein Projekt oder einige Maßnahmen herausstreichen, mit denen Wien auch einen
Weg eingeschlagen hat, der richtig war, nämlich die Zusammenarbeit der Stadt
Wien, der "WIENER LINIEN" im Bereich der Verkehrstechnikindustrie.
Wir haben in diesem Bereich einige Referenzprodukte geschaffen, wir haben hier
gutes Know-how. Ich glaube, mit den Herzeigeprojekten wie U-Bahn und
Niederflurstraßenbahn können wir uns sehen lassen. Das Ergebnis, meine sehr
verehrten Damen und Herren: Viele Menschen finden in diesem Bereich
Beschäftigung, aber nicht nur auf ein Jahr, sondern auf Jahre hinaus. Ein
weiteres Ergebnis sind Aufträge für die U-Bahn aus Asien, und vor kurzem ist
sogar aus Europa, nämlich
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