Gemeinderat,
7. Sitzung vom 19.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 120 von 138
in Zukunft wirklich
nicht sagen sollten, Herr SPÖ-Kultursprecher! (GRin Inge Zankl: Aber die zahlt schon auch der Steuerzahler, die Sondermittel?)
"Kein
Zweifel" - ich muss mich tummeln, ich möchte meine Zeit nutzen und ich
möchte Sie um diese Zeit wirklich nicht zeitlich überfordern (GRin Inge Zankl: Das ist uns Wurscht!) mit
der mir zustehenden Zeit - "die Kulturpolitik blickt auf ein Trümmerfeld zurück."
- Das sagt nicht die Opposition, das sagt das "profil".
"Standard",
"profil", "unsauberes Spiel" schreibt der
"Falter": Wenn Sie Lust haben und sich über die Opposition ärgern,
dass die so attackierend ist, dann denken Sie einmal nach, warum
"Falter", "profil", "Standard" solche Dinge
schreiben, die die Opposition zitieren kann und muss und soll, weil es uns
nämlich ernst ist, meine Damen und Herren!
Die
"Wiener Zeitung" schreibt, wie Sie wissen, heute: "Die Wiener
SPÖ ist noch kein Jahr Alleinregentin in der Bundeshauptstadt und schon gibt es
den ersten kulturellen Sündenfall." - So leicht ist es einem
Oppositionsredner noch nie gemacht worden, hier eine Rede zu halten.
Dabei geht es doch in erster
Linie um eines - und darüber werden wir am Mittwoch hier auch noch ausführlich
diskutieren können -: Es geht um die Integrität des Ausschreibungsverfahrens.
Sie wissen doch, dass wir vor einem Jahr noch alle stolz darauf waren, wie man
von Wien gesprochen hat: Ein Theaterparadies! Wien, die Theaterstadt! - Beim
Schauspielhaus haben sich 77 Leute beworben, davon mehr als die Hälfte aus
Deutschland. - Und lesen Sie jetzt die "Süddeutsche", lesen Sie die
FAZ, lesen Sie die internationalen Zeitungen, lesen Sie unsere Zeitungen: Anstatt
dass mit Respekt über Wien als Theaterstadt gesprochen wird, werden wir heute,
so hört, sieht und liest man, belächelt, man spricht mit Ironie über uns und
wir sind der Spott aller Medien:
"Die
Unmöglichmacher." (Zwischenruf der
GRin Helga Klier.) - Horchen Sie mir zu! - "Mit Chaos ist die
Direktorenfindung noch nobel überschrieben" - sagt nicht die Opposition,
sondern titelt der "Standard", meine Damen und Herren. Vielleicht
denken Sie darüber einmal nach.
Ausgliederung
der Museen: Ich fürchte, es wird nicht funktionieren. 21. März ist zu kurz
bemessen. Wenn Dior Düriegl ein Bundesbeamter wäre, dann wäre er jetzt sehr
bald wohlbestellter Generaldirektor der ausgegliederten Museen, könnte das bis
zu seiner Pensionierung bleiben und den Übergang professionell managen. Das
wird eben nicht möglich sein, weil er am 31.3.2003 ausscheiden muss.
Ich glaube
nicht daran, dass das geht. Ich glaube, dass es unseriös ist, für eines der
bedeutenden Museen des Kontinents, eine so kurze Frist zu bemessen. Ich glaube,
man findet in so kurzer Zeit niemanden - und wenn, dann wäre es wichtig, dass
derjenige eine Zeit lang den alten Direktor mitbegleitet. Aber wir werden ja sehen.
Wenn hier im Gemeinderat - oder im Landtag, weil es ein Gesetz ist - eine
Novelle eingebracht wird, um diese Frist zu verlängern, dann haben Sie jetzt
schon unsere Zustimmung dazu, meine Damen und Herren. Dem Dior Düriegl möchte
ich sehr herzlich danken für alles, was er getan hat. Es ist traurig, dass es
jetzt nach dem Fall Scholz auch einen Fall Düriegl gibt.
Kindertheater:
Was habe ich mir da anhören müssen vom SPÖ-Kultursprecher - im Protokoll
nachzulesen -: "Es gibt doch gar kein Kinderquartier!" - Stimmt es?
Alle haben es gehört! - "Das ist doch eine Fiktion des Herrn Marboe!"
- Stimmt es? (GRin Mag Sonja Wehsely: Was
haben Sie dazu beigetragen?) - Augenblick! (GRin Renate Winklbauer: Was haben Sie dazu beigetragen?) Horchen
Sie jetzt zu! (GR Godwin Schuster: Außer
Worte nichts!) Soll ich es Ihnen sagen: Das Kinderquartier ist überhaupt
durch unsere Initiative in das Museumsquartier gekommen! (GR Godwin Schuster: So kurz ist das Gedächtnis! - GRin Renate
Winklbauer: Das ist so lächerlich, was Sie sagen! So ein schlechtes Gedächtnis
haben wir nicht!) So, horchen Sie mir zu! (Ruf bei der SPÖ: So ein schlechtes Gedächtnis haben wir nicht!)
Na, das werden
wir jetzt gleich sehen, das schlechte Gedächtnis. - Hier habe ich ein Schreiben
vom 2. August 1999. - Wenn Sie mich schon zu desavouieren versuchen, so
desavouieren Sie doch wenigstens nicht Ihre eigene Vizebürgermeisterin, meine
Damen und Herren! Denken Sie doch ein bisschen nach!
2. August
1999: Sehr geehrter Herr Dr Waldner! Wir werden das Projekt Kinderquartier,
bestehend aus dem Kindermuseum, dem Kindertheater sowie einer Service-, Info-
und Workshopleiste, nach Maßgabe unserer Möglichkeiten unterstützen. -
Unterschrieben: Grete Laska, Peter Marboe. (GRin
Mag Sonja Wehsely: Und was war von Ihnen?) - Solche Briefe gibt es viele! (GRin Mag Sonja Wehsely: Was war Ihre Idee
davon?)
Entschuldigung, so
lesen Sie doch im Protokoll nach! - Das Kinderkreativzentrum, das Kindertheater
ist überhaupt durch unsere Initiative ins Museumsquartier gekommen! (GRin Mag Sonja Wehsely: Ich war dabei, da
waren Sie noch gar nicht da!) Da war ein Haus im 15. Bezirk angedacht
und so weiter und so weiter. (Weitere
Zwischenrufe der GRinnen Renate Winklbauer und Mag Sonja Wehsely.) Streiten
wir doch nicht, wir sind uns doch einig! (GRin
Renate Winklbauer: Das Kinderkreativzentrum ist eine virtuelle Idee, die nie
Realität geworden ist!) Hört mir doch auf! Es gibt doch einen
Regierungsbeschluss auf Errichtung des Kinderquartiers, oder nicht? (Neuerlicher Zwischenruf der GRin Renate
Winklbauer.) Es ist nur hier behauptet worden, das Kinderquartier sei eine
Fiktion, das gäbe es gar nicht! - Das steht im Protokoll nachzulesen. - Es gibt
das Kinderquartier aber nicht nur, sondern es wird auch von den beiden Ressorts
seit Jahren betrieben und weitergeführt! (GRin
Mag Sonja Wehsely: Sie haben davon gesprochen, sonst haben
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