Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 125
nun Parteipolitik
vorwerfen kann. Ob das nicht der ÖVP vorzuwerfen ist, die das immer an uns adressiert!
(Beifall bei der SPÖ.)
Ein paar Worte
zu der Diskussion rund um die Geschäftsstraßen. Ich gebe dem Kollegen Pfeiffer
vollkommen Recht. Ein Budget ist unglaublich kompliziert zu lesen und die
Unterschiede zwischen Bundesbudget und Landesbudget oder Gemeindebudget sind,
dass man meistens für ein Gemeindebudget noch viel mehr herausholen kann und
herauslesen kann, denn die von ihm zitierte Post 7280, bei uns heißt sie
728, gibt es im Bundesbudget genauso. Wenn dann ein Ressort von der Gesundheit
bis zur Außenpolitik alles beinhaltet, dann steht dort auch der gesamte Sachaufwand
unter der 7280 und Sie können wesentlich weniger erkennen. Bei uns gibt es mit
den Ausschüssen immer noch die Möglichkeit, bei jeder einzelnen Ausgabe am
Beschluss beteiligt zu sein und zum Beschluss zu diskutieren. Das ist der
Bereich, wo man das durchführen kann, wo man das tun sollte.
Nur, Sie
können dadurch auch nicht, Herr Neuhuber, im Budget drinnen finden, was es an
Möglichkeiten für die Geschäftsstraßenförderung gibt. Wenn Sie die
Geschäftsstraßenförderung hier monieren und damit begründen, dass wir den
kleinen Kaufleuten damit schaden, indem diese Geschäftsstraßenförderung in der
Dotation, im Budget, nicht mehr so deutlich hervorkommt, dann ist es schlicht
und einfach falsch. Wenn Sie mir erklären - und das konnten schon viele der
Mitdiskutanten der StRin Ederer damals nicht erklären -, wie ich einem
Geschäftsmann helfe, indem ich ihm einen neuen Asphalt vor die Tür klatsche,
dann ist das okay. Aus meiner Sicht ist Geschäftsstraßenförderung etwas
anderes, als nur den Asphalt herrichten und ein paar Poller aufstellen, sondern
das ist das Zusammenspiel der Kaufleuteorganisation, das ist das Zusammenspiel
der Wirtschaftsförderung, das ist das Zusammenspiel der Stadtplanung, der
Verkehrsplanung und des Straßenbaus und kann nicht allein an dem aufgezäumt werden,
was im Straßenbau gemacht wird.
Sie wissen
ganz genau, dass mittlerweile wesentliche Geschäftsstraßen saniert sind, dass
wir bei der Praterstraße und bei der Landstraßer Hauptstraße diese Sanierungen
vorgenommen haben, und dass die Hernalser Hauptstraße und die Wipplinger Straße
vor der Tür stehen. Also, was Sie hier noch einfordern wollten, ist mir nicht
ganz klar. Die Bereiche, die auch mein Vorgänger damals genannt hat, sind
jedenfalls drinnen und werden in die Realisierung genommen. Also, ich verstehe
die ganze Aufregung nicht, aber bei mir geht es um den Straßenbau, um die
Gestaltung der Verkehrsoberfläche. Säumig sind dann jene, die gemeinsam mit den
Unternehmen die bessere Bewerbung dieser Straßen, möglichst einheitliche
Öffnungszeiten, möglichst einheitliches Werbepotenzial und so weiter machen.
Sie wissen sicher, dass dieses nicht in meiner Geschäftsgruppe, sondern in der
Regel bei der Wirtschaftskammer und deren Organisationen zu finden ist. (GR Gerhard Pfeiffer: Aber eine ordentlich
möblierte Straße, das gibt es!)
Lassen Sie
mich noch ein paar Punkte zum Prater sagen. Sie behaupten, beim Prater sei
überhaupt nichts weitergegangen. Nun, ich finde das nett, aber Sie haben vor
kurzem von der Messebetreibergesellschaft Reed gehört und Sie werden es diese
Woche auch noch vom Bürgermeister hören, dass wir mit der Messe AG so weit
sind, dass der Bereich Messe Neu in Bau gehen kann und dass wir die Flächenwidmungs-
und Bebauungsbestimmungen so weit haben, dass die Beschlussfassung jederzeit
möglich ist. Warum Sie dann immer behaupten, es ginge dort überhaupt nichts
weiter, verstehe ich nicht. Ich verstehe auch die von Ihnen zitierten Fachleute
und Experten überhaupt nicht, die behaupten, wir hätten für das Konzept Bahnhof
Praterstern überhaupt keine Grundlagen geliefert.
Wissen Sie,
auf welchen Grundlagen der Herr Steiner von der Bundesbahn seine
Ausschreibungen gemacht hat? - Auf denen der Stadt Wien und denen der Stadtplanung
der Stadt Wien und die hat er schon vor drei Jahren bekommen! Ich frage mich,
wie man dann so was in der Zeitung behaupten kann und wie Sie dann, wo Sie
damals den Stadtrat gestellt haben, auch jetzt noch solche Äußerungen da
heraußen von jemandem zitieren, der offensichtlich seine eigene Unfähigkeit
damit kaschieren wollte! (Beifall bei der
SPÖ. - GR Gerhard Pfeiffer: Aber wer war denn vor drei Jahren dort?)
Zur Frage der
Bahnhöfe, weil wir gerade dabei sind. Herr Kollege Madejski, ich habe Ihnen
schon klargestellt, der Nordbahnhof ist mittlerweile mit der Bundesbahn so weit
verhandelt, dass das dort weitergehen kann. Sie werden im nächsten Ausschuss
den Antrag dafür sehen, wie wir dort die Detailplanung fortführen und wir
werden dort sukzessive in die Flächenwidmungsabschnitte hineinkommen. Wir haben
zusätzlich die Mittel aus der Europäischen Union mit Ziel 2, um dort die
Realisierungen zu machen.
Was den
Zentralbahnhof angeht: Hier geht es um keine Sparvariante. Es gibt seit
mehreren Jahren ein fix und fertiges Konzept, das vorsieht, dass es ein
Nahverkehrsgeschoss gibt und das vorsieht, dass es ein Fernverkehrsgeschoss
gibt. Beide zusammengenommen sind acht Gleise und diese acht Gleise hat es
früher einmal an der Oberfläche gegeben und das wäre verkehrsorganisatorisch
viel schlechter zu lösen gewesen. Diese Trennung in Nahverkehrsgeschoss im
Untergrund ermöglicht den Anschluss an die U 1 und das Einbinden ins
innerstädtische Verkehrsnetz viel besser. Genau an dem bauen wir und genau das
ist ein Teil der Vereinbarung mit dem Infrastrukturministerium und wird in die
Realisierung gehen.
Der zweite Teil
betrifft den Bahnhof an der Oberfläche, das Durchgangsgeschoss. Da hatten wir
bis vor kurzem die Aussagen von führenden Herren und auch Damen, die meinten,
der Westbahnhof ist eigentlich viel besser und der Westbahnhof soll das alles
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